Vom Schlickloch zum maritimen Schmuckstück

 

- so wird der Schulauer Hafen saniert

 

  • Förderung ist Startschuss für letzte große Etappe bei Hafensanierung 
  • Terrassenartiges Areal öffnet Hafen und steigert Attraktivität 
  • Weniger Mittel notwendig als bei Antragsstellung geplant 
  • Auch Hochwasserschutzwände werden grundsaniert 
  • Boom in Baubranche und Baugrundverbesserung als Hauptpreistreiber 
  • Förderquote für gesamtes Sanierungsgebiet bei knapp 57 Prozent

Meilenstein für die geplante Neugestaltung der Ostpromenade am Schulauer Hafen: Der Förderantrag, den die Stadt Wedel am 5. Juli 2018 beim Land Schleswig- Holstein für das Projekt gestellt hatte, ist positiv beschieden worden. Insgesamt 14,6 Millionen Euro werden in dem Bescheid als Kostenrahmen für die Baumaßnahme anerkannt. Der Förderbescheid ist die finanzielle Grundlage dafür, dass es mit der Neugestaltung der Ostpromenade nun vorangehen kann. So darf erst jetzt mit den Vorbereitungen für die Ausschreibung der Baumaßnahmen begonnen werden. Bei der geplanten Neugestaltung der Ostpromenade soll das derzeit ungenutzte Areal vor der Flutschutzwand in eine begrünte terrassenartige Promenade umgebaut und die bestehende Flutschutzwand ansprechend gestaltet und mit Durchgängen in die neue Promenade integriert werden. "Wir freuen uns über diese gute Nachricht. Das ist der Startschuss, der die letzte große Etappe bei der Sanierung des Schulauer Hafens markiert. Die Ostpromenade öffnet den Hafen weiter und wird die Attraktivität der Maritimen Meile noch einmal deutlich stärken und sich zum Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen entwickeln", sagte Wedels Bürgermeister Niels Schmidt.

Gesamtkosten der Neugestaltung der Ostpromenade

Von den eingereichten Maßnahmen mit dem genannten Umfang von 14,7 Mio. Euro hat das Land 12 Mio. als förderfähig anerkannt. Die nicht anerkannten Maßnahmen in Höhe von 2,7 Mio. Euro - darunter die Kosten für die Grundsanierung der bestehenden Hochwasserschutzwand - muss die Stadt Wedel alleine stemmen. Da nach aktuellem Stand die für die Ostpromenade notwendige und förderfähige Baugrundverbesserung 4,4 Mio. Euro weniger kosten wird als noch im Antrag angegeben, reduziert sich die Förderhöhe des Bescheides um diesen Betrag auf 7,6 Mio. Euro. Zusammen mit den nicht förderfähigen Maßnahmen in Höhe von 2,7 Mio. Euro belaufen sich die geplanten Gesamtkosten für die Ostpromenade inkl. der Grundsanierung der Hochwasserschutzwand) damit auf 10,4 Mio. Euro.

Für die Rekonstruktion des Hafenmeisterhauses und Kiosk mit öffentlichem Toilettenbereich sind 0,7 Mio. Euro in den Haushalt eingestellt, sodass die Kosten für die gesamte Neugestaltung rund 11 Mio. Euro betragen.

Eigenanteil der Stadt für die Neugestaltung der Ostpromenade

Die Kosten der förderfähigen 7,6 Mio. Euro werden jeweils zu einem Drittel vom Bund, vom Land und von der Stadt Wedel getragen - das entspricht einem Eigenanteil der Stadt von rund 2,5 Mio. Euro. Zusammen mit den nicht förderfähigen Maßnahmen (2,7 Mio. Euro) und den Kosten für Hafenmeisterhaus, Kiosk und Toilettenanlagen (0,7 Mio. Euro), die mit 0,4 Mio. Euro gefördert werden ergibt das den bereits im März erwarteten städtischen Eigenanteil von 5,5 Mio. Euro für die gesamte Maßnahme.

Kostensteigerungen durch Baugrundverbesserung und Preiserhöhungen

Bei den ersten Planansätzen für die Neugestaltung der Ostmole waren ursprünglich nur 6 Mio. Euro angesetzt worden. Die um 4,4 Mio. Euro höhere aktuelle Kostenschätzung ergibt sich aus zusätzlichen Kosten für die Baugrundverbesserung (1,5 Mio. Euro), die Grundsanierung der Hochwasserschutzwände (0,7 Mio. Euro), optionale Verschönerungsmaßnahmen (0,1 Mio. Euro), bereits eingepreisten Preissteigerungen von Bauunternehmen durch den aktuellen Bauboom (1,5 Mio. Euro) und einen Kostenpuffer für zukünftige Preissteigerungen (0,6 Mio. Euro).

Noch nicht enthalten in diesem Betrag ist die notwendige Sanierung der Hafenspundwände im Bereich des östlichen Hafenbeckens. Hier läuft derzeit die EU-weite Ausschreibung für das Sanierungskonzept. Hier hofft die Stadt allerdings Fördermittel einwerben zu können. Sowohl die Spundwandsanierung als auch die Grundsanierung der Hochwasserschutzwände wären auch auf die Stadt Wedel zugekommen, wenn der Stadthafen nicht saniert worden wäre.

Aktueller Kostenüberblick "Sanierungsgebiet Stadthafen" gesamt: Die Neugestaltung der Ostpromenade ist der letzte große Baustein bei den umfangreichen Maßnahmen zur Sanierung des Wedeler Stadthafens. Der positive Förderbescheid erlaubt nun eine Aktualisierung des Gesamtkostenplans für die Sanierungsmaßnahme. Bei geschätzten Gesamtkosten von 34,9 Mio. Euro mit einem Eigenanteil der Stadt Wedel von 15,1 Mio. Euro liegt die Förderquote bei knapp 57 Prozent. Zu Beginn der Hafenumgestaltung waren die Planungen von Gesamtkosten von rund 30,6 Mio. Euro ausgegangen.

Maßnahme


Kosten gesamt
(Mio. Euro)

Eigenanteil Wedel
(Mio. Euro)
Ponton "Willkomm Höft"2,21,2
Hafenumbau19,47,6
Ostpromenade (incl. Hochwasserschutz)10,45,2
Hafenmeisterhaus und Kiosk0,70,3

Traditionsschiffsanleger

0,40,2

Freianlagen Strandbad

0,80,3
Allg. Projektkosten z.B.
Sanierungsträger etc.
1,10,4
Gesamt


34,9

15,1



Wie läuft die Neugestaltung ab?

Nach der Hochwassersaison 2019/2020 soll im Frühjahr 2020 die Baufeldfreimachung für die Neugestaltung der Ostpromenade beginnen. Dazu gehört auch der von der Verwaltung vorgeschlagene und vom Wedeler Rat beschlossene Abriss des Hafenmeisterhauses, dessen Ertüchtigung für den Hochwasserschutz nicht mehr wirtschaftlich war. An gleicher Stelle wird im Zuge der Neugestaltung der Ostpromenade eine gleich aussehende aber hochwassergeschützte Rekonstruktion des Gebäudes entstehen. Dieses soll als touristisches Informationszentrum genutzt werden. Zudem soll oberhalb des Hafenmeisterhauses ein Neubau für einen Kiosk entstehen, sowie eine moderne öffentliche Toilettenanlage.

Rund um den Bereich des Hafenmeisterhauses wird mit der neuen Ostpromenade das Touristische Herzstück des Hafens entstehen. Hierzu wird erstens das derzeit ungenutzte Areal vor der Flutschutzwand in eine begrünte terrassenartige Promenade umgebaut. Die bestehende Flutschutzwand soll ansprechend gestaltet in die neue Promenade integriert werden. Zudem soll es neue Zugangswege durch die bestehende Flutschutzwand geben, damit der neue Hafen besser erreichbar und erlebbar wird. Weitere Details zu den Planungen gibt es auf wedel.de.

Baubeginn war für 2019 geplant. Warum die Verzögerung?

Von Herbst 2017 bis Herbst 2018 hat die Stadt Wedel intensive Bohr- und Sondierungsarbeiten im Bereich der Ostpromenade durchführen lassen, mit denen die Tragfähigkeit und Beschaffenheit des Baugrundgrundes vertieft untersucht werden sollten. Diese zeigten, dass einige Bereiche der alten östlichen Spundwände aus den 1960er Jahren, vor allem durch inzwischen deutliche extremer ausfallende Tidestände keine ausreichende Standfestigkeit mehr besitzen und saniert werden müssen. So ist der Stand des Niedrigwassers laut den Sachverständigen, die derzeit auch ähnliche Probleme in der Hamburger Speicherstadt untersuchen, seit den 1960 Jahren in Wedel um etwa einen Meter abgesunken.

Durch das rechtzeitige Erkennen dieser Situation kann die Spundwandsanierung nun parallel zu den Arbeiten zur Neugestaltung der Ostmole angegangen werden. Die Bohruntersuchungen, durch die Kosten in Höhe von 4,4 Millionen Euro vermieden werden konnten, und die Festlegung, wie mit der neuen Situation umgegangen werden soll, haben den Baubeginn so weit nach hinten rutschen lassen, dass vor der Hochwassersaison 2019/2020 nicht mehr sinnvoll mit den Arbeiten begonnen werden kann. Für die Planungskonzepte, wie die Sanierung der Spundwand erfolgen kann, läuft derzeit eine europaweite Ausschreibung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

https://sanierungsgebiet-stadthafen-wedel.de/sanierungsmassnahmen/ostpromenade/ 

(8. August 2019/Stadt Wedel/Kamin)

Der Schulauer Hafen während des Hafenfestes 2018 Foto: Stadt Wedel/Kamin
Der Schulauer Hafen während des Hafenfestes 2018 Foto: Stadt Wedel/Kamin, Der Schulauer Hafen während des Hafenfestes 2018 Foto: Stadt Wedel/Kamin

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