Stadtgeschichte

Stadtgeschichte in Bildern

Hatzburg Ochsenmarkt Roland

1212 erste Nennung Wedels in einer Urkunde als Familienname des Rittergeschlechts von Wedel, die bis um 1306 die Hatzburg bewohnten.
1311 bis um 1400 Die Hatzburg war Verwaltungszentrum der Grafschaft Holstein-Pinneberg und Herrschaftssitz der Schauenburger Grafen. Bis 1710 diente sie dann als Sitz der regionalen Verwaltung des Amtes Hatzburg.
Aus einer Streusiedlung frühmittelalterlicher Haufendörfer entwickelte sich ein reicher Marktflecken, insbesondere aufgrund des Ochsengroßhandels von Dänemark über die seit 1460 nachweisbare Fährstelle bei Wedel an der Elbe.
Der 1558 datierte Wedeler Roland zeugt als Symbol der Marktgerechtigkeit für seine wirtschaftlichen Bedeutung.

Landwirtschaft Handwerk Gewerbe

Die Arbeit der Frau in der Landwirtschaft, auf dem Felde und in der Milch- und Hauswirtschaft, thematisiert das Alltagsleben und das Verhältnis zwischen Herrschaft und Gesinde im ländlichen Wedel.
Elbmarschtypische Handwerke wie die Bandreißerei (Produktion von Faßreifen aus Weidenholz) und die Reepschlägerei (Produktion von Tauwerk) wurden bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts in und um Wedel ausgeübt.
Aufgrund des jährlich stattfindenden Ochsenmarktes – es wurden im 17. Jahhundert bis zu 30 000 Ochsen „verhandelt“ – entwickelte sich ein blühendes Brauerei- und Brennereigewerbe. Die Zahl der Gasthäuser und Krüge rund um den Wedeler Marktplatz war überdurchschnittlich hoch.
Der Ewer – Lastesel der Unterelbe
Über 200 Jahre lang wurde Schiffbau in Schulau am Elbufer an zwei Werften betrieben. Neben den flachbodigen Ewern der Niederelbe wurden auch Schoner und Fregatten für Übersee gebaut. Wedel und Schulau hatten je einen Hafen. Transport- und Frachtschiffahrt, Küsten- und Hochseefischerei bildeten einen wichtigen Haupt- und Nebenerwerbszweig.

Vom Dorf zur Stadt

1875 erhielt Wedel das Stadtrecht. Der Bau des Eisenbahnanschlusses an die Strecke nach Hamburg 1883 und der Fall der Hamburg-Altonaer Zollschranken 1888 führten zu einer bedeutenden Ansiedlung von Industriebetrieben am Elbhochufer. Neben einer Zuckerfabrik, Dampf- und Dachziegeleien und einer Öl-Raffinerie waren die Optischen Werke J.D. Möller die größten Betriebe.
Dadurch kam es zu einem verstärkten Zuzug auch ausländischer Arbeitskräfte. Das Stadtbild und das politische Leben veränderte sich infolge des Wachstums und der Umstrukturierung der Bevölkerung. Arbeiterorganisationen, Parteien und Vereine, eine Siedlungsgenossenschaft und ein Konsumladen wurden gegründet.
Die Zeit des Nationalsozialismus in Wedel wird dargestellt anhand der Auswirkungen in den Alltag der Einwohner, am Schicksal jüdischer Bürger und einem Außenlager des KZ Neuengamme, das am Stadtrand gelegen hat. Bei der Bombardierung Wedels 1943 durch englische Alliierte wurde über 70 % der Stadt zerstört. Auch das Museumshaus diente in der Folgezeit als Notunterkunft für Ausgebombte und Flüchtlinge.
Mit der Zeit der 1950er Jahre, der Darstellung des wirtschaftlichen Wiederaufbaus und des sozialen Wohnungsbaus, endet der Rundgang durch die Geschichte Wedels.