25 bewegte Jahre

Super Silber-Jubiläum der Gebrüder-Humboldt-Gemeinschaftsschule: Kunstprojekt, Festempfang und Schulparty

in Kultur & Bildung, Top-News

1/8
Mit ein bisschen Fantasie erkennbar: "We are not afraid"
2/8
Von der Schülerin zur Lehrerin: Vanessa Kühnen blickte auf ihre Erlebnisse an der Gesamtschule zurück.
3/8
Bürgermeister Niels Schmidt: "Die Schule ist hervorragend etabliert."
4/8
Schulleiter Andreas Herwig: "Die Schule wandelt sich ständig."
5/8
Sang souverän und melodiös den zungenbrecherischen "Besserwisser-Song" - der Chor des sechsten Jahrgangs.
6/8
Das beim Projekttag von den Schülern ausgetüftelte Spiel "Der Humboldt-Strom" machte den Kindern einen Heidenspaß.
7/8
Die Regenwald-Etagen - wer lebt wo? Die Schülerinnen und Schüler fanden es heraus und stellten es dar.
8/8
Und abends gab's von Mensa-Chefin Britta Emmel (links) und ihrem Team leckere Grillwürstchen

Erfolg kann manchmal nachteilig sein. Im 25 Jahr ihres Bestehens ist die Gebrüder-Humboldt-Gemeinschaftsschule beliebt wie kaum zuvor. Der Raumbedarf der Schule ist auch deshalb groß, gewünscht wird ein Erweiterungsbau - aber die Finanzmittel der Stadt sind klein, darum geht es nicht so schnell voran, wie von der Schule erhofft. Auch beim Jubiläumsempfang wurde dieses Thema nicht unter den Tisch gekehrt, das alle Beteiligten auf Seiten der Schule ebenso stark beschäftigt wie Kommunalpolitik und Verwaltung. Ein bisschen was von der knisternden Spannung war spürbar in den Reden einerseits von Schulleiter Andreas Herwig, andererseits von Bürgermeister Niels Schmidt, der auf die gleiche Verantwortung aller Entscheidungsträger, mithin auch der Kommunalpolitik hinwies. Freundlicher Dank hie' und herzliche Gratulation da - aber auch deutliche Verschiedenheit. Das optimistisch Stimmende: Beide Seiten äußerten guten Mutes, dass man auch diese Hürde nehmen werde. Und: Dem fröhlichen Flair auf dem Festempfang mit knalligem Auftakt, Nebel und Konfetti-Regen, mit bravourösen Vorträgen des Chors des sechsten Jahrgangs und Video-Grüßen von den ausländischen Partnerschulen tat die Sache keinen Abbruch.

Alles nicht so schlimm, zumindest im Vergleich zu früheren Jahren. Da hatte die Integrierte Gesamtschule noch viel stärker im Spannungsfeldern gelegen. Ideologie, manchmal bis zur Borniertheit bei Befürwortern und Gegnern von Gesamtschule, sorgte für Ärger. An diese vergangenen Zeiten erinnerte eine, die sie durchleiden musste, die es aber geschafft hat: Absolventin Vanessa Kühnen, jetzt selbst Lehrerin an der Albert-Schweitzer-Grundschule. Lächelnd berichtete sie davon, wie sie damals von manchen Nicht-IGS-Kindern und deren Eltern belächelt wurde, weil es ja dort gar keine "richtigen" Noten und Schulfächer gab. Und ob das Abi dort überhaupt etwas wert sei? In ihrer Festrede gab sie zwar zu, sich damals ein bisschen als "Versuchskaninchen" gefühlt zu haben, erzählte aber auch mit strahlenden Augen davon, wie schön es gewesen sei, miteinander statt im Konkurrenzkampf zu lernen, stärker als anderswo zu sehen, dass es ein Mensch auch weitere wertvolle Eigenschaften hat als nur kognitive Fähigkeiten. "Wir wussten, dass einige einiges langsamer lernen als andere und wir haben diese Unterschiede als Chance gesehen", sagte sie.

Diese Art des Umgangs in der Schule entfalteten ihre Wirkung, als Personalwechsel und Querelen der Anfangsjahre aufhörten und "spätestens, seitdem Toni Soest die Leitung der Schule übernahm", wie Bürgermeister Schmidt feststellte. Die Gebrüder-Humboldt-Schule sei "hervorragend etabliert, anerkannt und politisch unumstritten". Derzeit lernen hier mehr als als 770 Schülerinnen und Schüler. Nicht alle Intetressenten können aufgenommen werden. Die Schule trägt den Titel "Europa-Schule" und lebt Partnerschaften mit Einrichtungen von Finnland bis Libanon. Das alles und viel mehr macht sie attraktiv. 

Für Schulleiter Herwig ist Schule ein Organismus; sich ständig entwickelnd und im Wachstum begriffen, eine Art Lebewesen, weshalb er die (Schul-)Geschichte aus dem Lebensblickwinkel eines (Humboldt-)Pinguins erzählte. Und das Bild passte prächtig: Pinguine werden beim ersten Eindruck an Land auch manchmal falsch eingeschätzt - und präsentieren sich beim zweiten im und unter Wasser als außerordentlich leistungsfähig. Das soll ja bei Kindern auch nicht so selten vorkommen.

Was die Kinder der GHS können, zeigten sie beispielhaft am Nachmittag bei der Vorstellung der Ergebnisse von Projekten: Einen Tag lang hatten sie sich mit dem Thema "Humboldt" beschäftigt und beispielsweise euin Umfrage zur Bekanntheit gestartet oder auch die Wohn-Etagen im Regenwald erläutert.

Ein spezielles Event hatte den Jubiläumstag eingeleitet. Kunstlehrer Kai Nerger hatte mit seiner 12c die AktionShow You Are Not Afraid“ von Mikael Mikael und dem ART-Magazin fortgeführt - Schülerinnen und Schüler bildeten auf dem Hof in den Regenbogen-Farben das Bekenntnis "We are not afraid". Das nahm man den Schülern unbesehen ab. Denn wovor sollte man auch Angst haben, wenn man auf der GHS aufs Leben vorbereitet wird? (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH, 17.9.2016)

 

Letzte Änderung: 17.12.2019

Mit freundlicher Unterstützung von...