Gut 100 Kunstinteressierte haben die Vernissage des Hamburger Zeichners und Fotografen Gert Koch im Rahmen der „ars secumaris“ in Holm begleitet. Secumar-Seniorchef Jan-Ulrich Bernhardt wies nicht ohne Stolz darauf hin, dass es bereits die 30. Ausstellungseröffnung in den Räumen am Bredhornweg ist.
Viele Jahre musste sich der gebürtige Schenefelder Gert Koch gedulden. Die Wartelisten für die „ars secumaris“ sind lang. Aber das Warten hat sich gelohnt. Die 30. Vernissage in den Räumen des Rettungsgeräte-Herstellers Secumar bestreitet Koch mit 77 Werken unter dem Titel „Zeichnerische Arbeiten“. Mit Graphit- und Buntstift bannt er auf Zeichenkarton, was Betrachter auf den ersten Blick für ein Foto halten könnten. So detailverliebt und präzise sind zum Beispiel Kochs Ansichten vom Meer. Die Brandung der Nordsee, das Sturmtief, die Sandbänke – alles hat diese einmaligen Farben, dieses Grau-Blau-Braun, die das Meer und die Wellen an bedeckten Tagen annehmen.
Aber auch genaue Studien von Pflanzen und Früchten ließen die Besucherinnen und Besucher staunen und schwärmen. „Das ist etwas ganz Kostbares, Einmaliges“, freute sich eine Besucherin. Auch Jan-Ulrich Bernhardt, der das Unternehmen Secumar gemeinsam mit seinem Sohn Benjamin führt, konnte in seiner Begrüßungsansprache nur staunen über die „bewundernswert präzisen“ Arbeiten und nannte als Beispiel die Zeichnung eines Klatschmohns. „Da sind drei, vier Blüten zu sehen, aber 5000 kleine Härchen an den Stengeln. Die muss man mit der Lupe suchen.“
Gert Koch, Jahrgang 1955, hatte zunächst eine kaufmännische Ausbildung absolviert, orientierte sich dann aber doch an seiner Lehrerin, die ihm 1963 im Zeugnis bescheinigte: „Gert hat viel Freude am Zeichnen und kann entzückend kneten“. 1982 begann er ein Studium zum Illustrator an der Fachhochschule Armgartstraße in Hamburg. Unter anderem war er dort Schüler von Professor Erhard Göttlicher aus Uetersen.
Zunächst hat sich Gert Koch mit Motiven aus seiner Umgebung beschäftigt, Szenen vom Wochenmarkt, Pilze im Wald und Steine am Ostseestrand auf Zeichenkarton verewigt. Seine Meeresbilder waren erstmal gar nicht geplant, aber bei einem Urlaub auf Juist hat er viele Fotos gemacht und wollte dann diese Stimmungen zeichnerisch einfangen. Kochs Anliegen ist es, die Dinge realistisch darzustellen. Das gelingt ihm auf jeden Fall aufs Schönste, ist aber auch zeitaufwendig. Um die 100 Stunden braucht er pro Bild. Und so zitiert er in seiner Begrüßungsrede denn auch Karl Valentin: „Kunst ist sehr schön, macht aber viel Arbeit.“
Musikalisch begleitet wurde die Vernissage vom Wedeler gemischten Chor „Choriosum“, der die Besucher einstimmte mit dem Beatles-Song „With a little help from my friends“ und später noch zwei weitere Stücke präsentierte.
Die Ausstellung, die Secumar-Eventmanagerin Anne Finck organisiert hatte, ist noch bis zum 12. Juli zu den Geschäftsöffnungszeiten am Bredhornweg 39 in Holm zu bewundern. (Sabine Skibbe/kommunikateam, 21. 02. 2023)