Die Leidenschaft eines Schweizers: das Möller Technicon

Unternehmer Walter Inäbnit unterstützt das Wedeler Technik-Museum

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zwei Männer eine Frau
Schauen häufiger mal vorbei und bekommen dann von Rudolf de Wall (links) eine Sonderführung: Anni und Walter Inäbnit. Foto: Möller Technicon

Wenn Walter Inäbnit aus der Schweiz nach Wedel kommt, ist das für ihn nicht nur eine Reise über eine Distanz, sondern auch durch die Zeit. "Schauen Sie nur! So eine Agfa Klack hatte ich auch, als ich zehn Jahre alt war!" Und dann leuchten die Augen des älteren Herren Inäbnit wie die des kleinen Jungen Walter von damals.

Die Agfa Klack und Dutzende von anderen Kameras aus alten Zeiten sind im Möller Technicon zu finden, dem Museum, das auf dem ehemaligen Gelände des Wedeler Unternehmer-Genies Johann-Diedrich Möller seinen Standort hat. Hier kümmert sich eine Gruppe von Fans gewissermaßen als Gralshüter um die technologischen Relikte Wedeler Firmen von einst.

Eine von ihnen, Möller Wedel, zählte zum Firmenverbund Haag-Streit, als dessen Chef Walter Inäbnit fungierte. Er hat seine Firmenanteile zwar längst verkauft, doch die Immobilie nicht. Sie ist ihm ans Herz gewachsen. Hier gestaltet er mit, hier blüht die  Leidenschaft des gelernten Feinmechanikers für Technik und Erfindungen.

Und davon sind im Technicon, einer privaten Initiative, die organisatorisch mittlerweile dem Stadtmuseum angegliedert ist, eine Menge zu entdecken. Neben den vielen, vielen Gerätschaften auf dem Feld der Optik aus der langen Geschichte von J.D. Möller, sind die Magnetband-Erfindungen des Tüftlers Eduard Schüller, die Raumfahrt-Photovoltaik der AEG und diverse andere Spezialitäten zu entdecken. Das Technicon-Team arbeitet die Hinterlassenschaften von Unternehmen auf, sodass immer wieder etwas Neues für die Räume am Rosengarten hinzukommt. Das ist der Grund, warum Walter Inäbnit einer der größten Technicon-Fans ist und auch immer mal wieder vorbeischaut. "Gute alte Technik...", schwärmt er dann und berichtet von der Zeit, als er mit dem Vertrieb für computergesteuerte Telexzentralen weltweit unterwegs war.

"Wir sind glücklich, Herrn Inäbnit als Fan zu haben", sagt Rudolf de Wall, einer der Motoren der Museumsarbeit. Über den Umfang der Fan-Unterstützung des Vermieters schweigt man hanseatisch-zurückhaltend beziehungsweise schweizerisch-bescheiden, aber so viel sagt Rudolf de Wall dann doch schmunzelnd: "Wir kommen zurecht!"

Was Rudolf de Wall sich wünscht, sind weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter, die bei der Betreuung des Museums unterstützen. Und auch alle Fachleute sind willkommen, die sich in der so wertvollen Bildungsarbeit für den Nachwuchs engagieren möchten. Das Technicon- Kinderlabor will Jungen und Mädchen auf unterhaltsam-informative Art an Technik heranführen. Gerade ist eine pädagogische Stelle für Informatik ausgeschrieben. Das große Ziel: eine ähnliche Begeisterung bei den Kids von heute wie damals bei dem jungen Walter und seiner Agfa Klack. (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH 16.2.2023)

 

 

 

 

 

 

tscha

Letzte Änderung: 16.02.2023

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