Ein großer Kopf kehrt zurück!

Monumentalplastik von Jared Bartz auf der Veranda des Ernst-Barlach-Museums

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Steht! Jürgen Doppelstein, Leiter der Vorsitzender der Ernst-Barlach-Gesellschaft nach gelungener Platzierung des Riesenkopfes.
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Steht! Jürgen Doppelstein, Leiter der Vorsitzender der Ernst-Barlach-Gesellschaft nach gelungener Platzierung des Riesenkopfes., Steht! Jürgen Doppelstein, Leiter der Vorsitzender der Ernst-Barlach-Gesellschaft nach gelungener Platzierung des Riesenkopfes.
Bildhauer Jared Bartz arbeitet normalerweise mit Holz - den Riesenkopf aber hat er laminiert.
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Bildhauer Jared Bartz arbeitet normalerweise mit Holz - den Riesenkopf aber hat er laminiert., Bildhauer Jared Bartz arbeitet normalerweise mit Holz - den Riesenkopf aber hat er laminiert.

Was schon auf den Osterinseln fasziniert, beeindruckt jetzt auch Passanten an der B 431 in Wedel. Zwar stehen zugegebenenmaßen ein paar mehr Riesenköpfe auf dem Eiland im Süd-Pazifik, doch dem Ernst Barlach Museum ist es zu verdanken, dass es hoch über der Mühlenstraße zumindest ein überdimensionales Menschenantlitz in die Welt blickt.

"Monumentalität ohne Namen" hat der Künstler Jared Bartz seine Arbeit, die 2015/16 entstanden ist, betitelt. Mit einem Kran wurde jetzt die fast drei Meter hohe Plastik auf die Museumsveranda  gehievt. Die Abbildung eines Menschen mit afrikanischen Gesichtszügen, der in die Weite des Himmels schaut,  lässt dabei mehrere Interpretationen offen. Jared Bartz: "Woher kommen wir, wohin gehen wir? Das sind die zentralen Fragen, die hier angesprochen werden."

"Berührend ist diese fein geschliffene weiße Skulptur in ihrer riesigen Körperlichkeit. Wir erkennen, dass sie die Physiognomie eines Afrikaners trägt. Wovon träumt er?", ergänzte Museumsleiterin Heike Stockhaus und "Ohne Zweifel ist dieser Mensch, den wir sofort als etwas Besonderes wahrnehmen,  ganz im Augenblick präsent und verschlägt uns den Atem. Stumm blickt er in den Himmel. Ist er uns fremd? Ist er nicht vielmehr einer wie wir? Was bedeutet das Fremde und warum haben wir so viel Angst davor?"

Schon einmal, 2016 während der Ausstellung zum ersten Wedeler Kunstpreis, war diese Skulptur vorübergehender Gast im Ernst Barlach Museum und hat bei vielen Besuchern und Passanten einen starken Eindruck hinterlassen. Das Überraschende ist die Referenz, die zu Ernst Barlach entsteht.

Jared Bartz, eigentlich Holzbildhauer mit Kettensäge, stellt in dieser Arbeit eine gan andere Technik vor: "Aus Laminaten und Weißzementen formte er eine monumentale Büste, die im Unterschied zu seinen aus dem Holz gefrästen Köpfe, nicht die Spuren der Verletzlichkeit an der Oberfläche aufweist, sondern in ihrem Inneren konzentriert", so die Museumsleiterin.

 "Die namenlose Monumentalität eines jeden Menschen, eines jeden Suchenden, die Idee, dass wir Menschen unabhängig von unserer Herkunft eine Hoffnung und ein Recht auf Zukunft haben, ist ein Gedanke, der sich in vielfacher Weise mit dem Werk Ernst Barlachs verbinden lässt", sagte Heike Stockhaus.  Schon vor mehr als 100 Jahren habe der in Wedel geborene Barlach seine Aufgabe darin verstanden, die allgemein vorherrschenden Vorstellungen von Fortschritt und Wachstum kritisch hinterfragen zu müssen. Wir freuen uns, diese Arbeit von Jared Bartz dauerhaft am Ernst Barlach Museum Wedel präsentieren zu können. Aus unserer Sicht hat sie die Kraft, mit dem Werk Ernst Barlachs Korrespondenz aufzunehmen und seine Themen in die Gegenwart zu transportieren." (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH, 27.5.2019) 

 

 

Letzte Änderung: 17.12.2019

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