Seit vielen Jahren engagieren sich Schülerinnen und Schüler des Johann-Rist-Gymnasiums in Wedel gemeinsam mit Lehrkräften für nachhaltige Projekte. 2019 zeichnete das Bildungsministerium die Schule für dieses Engagement als Zukunftsschule auf der Stufe eins aus. Jetzt folgte trotz Corona und alledem der zweite Schritt: Sönke Zankel, Kreisfachberater für "Bildung für nachhaltige Entwicklung", überbrachte unmittelbar vor Ferienbeginn die Plakette für die Anerkennung auf der Stufe zwei.
An der Schule sind es vor allem Martin Balasus und Dagmar Weber, die ihre Schülerinnen und Schüler immer wieder zu neuen Taten für den Klimaschutz ermuntern. Aber auch die Schülerinnenvertreter um Schina Lamprecht, Julia Schulze und Johanna Hölscher kreieren viele Ideen, wie das Leben an der Schule, aber auch darüber hinaus nachhaltig und damit zukunftsfähig gestaltet werden kann.
Um die Anerkennung für die Stufe zwei als Zukunftsschule zu erhalten, mussten die Schülerinnen und Schüler über die Grenzen der Schule hinaus tätig werden. Netzwerkarbeit wird in diesem Level vorausgesetzt. Kein Problem für die Rist-Schülerinnen und -Schüler: Naturschutzbund, Stadt, Klimaschutzmanagerin sowie mehrere Unternehmen wurden mit eingebunden, um die Ideen in die Tat umzusetzen.
Besonders angetan war die Jury von zwei Projekten. Zum einen gestalteten die Akteure gemeinsam mit einem Wedeler Werbeunternehmen Trinkflaschen aus Edelstahl udn Holz, die sowohl kalt als auch warm halten, und versahen sie mit dem Emblem des Gymnasiums. Diese Flaschen mit Schraubverschluss wurden an alle Fünftklässler verteilt. Auch darüber hinaus kann jeder die Trinkflaschen zu einem günstigen Preis erwerben, sodass niemand mehr auf Einwegflaschen für die Trinkpause zugreifen muss. "Das Modell können wir auch noch auf nachhaltige Brotdosen erweitern", sagt Lehrer Martin Balaus.
Zum anderen werden defekte digitale Endgeräte gesammelt, die entweder vom IT-Partner Grassau repariert oder vom Naturschutzbund gesammelt und gegen Spendengeld weitergegeben werden. Wieder funktionsfähige Geräte kommen Schülerinnen und Schülern zugute, deren Familien nicht aus eigener Kraft das Geld dafür aufbringen können.
"Das sind klasse Ideen, die am JRG entwickelt worden sind", lobt Kreisfachberater Sönke Zankel, der neben der offiziellen Anerkennungsplakette auch den symbolischen Scheck über das vom Sparkassen- und Giroverband gesponserte Preisgeld in Höhe von 200 Euro überreichen durfte. Zankel machte Mut, auch den Weg für die dritte und höchste Stufe für Zukunftsschulen zu beschreiten. Dabei geht es darum, Projekte zu entwickeln, die von anderen Einrichtungen und Schulen übernommen werden. Martin Balasus und die Schülervertreterinnen sind gewillt, auch diesen Weg zu gehen. Viel Erfolg! (Michael Rahn, Kommunikateam GmbH, 21.6.2021)