Klangvolle "Winterreise"

ars secumaris-Konzert mit Christopher Jung und Piotr Oczkowski begeistert aufgenommen

in Kultur & Bildung

Sie ermöglichten dem Publikum eine wunderschöne Winterreise: Piotr Oczkowski (von links), Christopher Jung, Jan-Ulrich und Julia Bernhardt.
Sie ermöglichten dem Publikum eine wunderschöne Winterreise: Piotr Oczkowski (von links), Christopher Jung, Jan-Ulrich und Julia Bernhardt., Sie ermöglichten dem Publikum eine wunderschöne Winterreise: Piotr Oczkowski (von links), Christopher Jung, Jan-Ulrich und Julia Bernhardt.

Kunst kann auch zum Wetter passen. In diesen grau-braun-nassen Tagen gilt das beispielsweise für die "Winterreise" von Franz Schubert. Trotz oder gerade wegen der Schwermut, ja Trauer, die dieser Zyklus von 24 Liedern ausstrahlt, erlebte das Publikum der jüngsten Ausgabe der Veranstaltungsreihe ars secumaris einen schönen Abend. Christopher Jung (Bariton) und Piotr Oczkowski (Klavier) waren die Gründe dafür.

Sänger und Pianist waren sehr gut aufeinander eingespielt, denn sie musizieren schon mehrere Jahre zusammen und haben das Programm auch bereits auf CD aufgenommen. Überdies hatte Christopher Jung die Resonanzräume der Eingangshalle des Unternehmens Bernhardt Apparatebau in Holm so gut ausgelotet, dass der Text stets gut artikuliert und in der angemessenen Dynamik verständlich war. Nuancenreich, klangvoll und unglaublich gefühlvoll hat Piotr Oczkowski dazu den Klavierpart interpretiert und zusammen mit der Gesangsstimme zu einer Einheit verschmolzen. Dabei hat der Klavierpart in seinen solistischen Teilen eigenständig interpretiert, im Duett mit der Gesangsstimme diese aber niemals überlagert, sodass die Stimmung und Aussage des jeweiligen Liedes für den Zuhörer erlebbar gemacht wurden.

Nach den ersten zwölf Liedern haben die Musiker mit einer Zäsur das ursprüngliche Ende des Liederzyklus´ markiert, welches thematisch mit einem Selbstmord des Protagonisten hätte enden können - Franz Schubert hatte später die weiteren Lieder 13 bis 24 hinzukomponiert. Diese Pause ermöglichte es dem Zuhörer, die Dramatik des Inhalts zu verarbeiten.

Zum Ende gaben die Musiker die pessimistische und hoffnungslose Stimmung der Lieder so authentisch wieder, dass der letzte Akkord des Klaviers noch lange nachhallte, ehe das Publikum in der Lage war, den verdienten Beifall zu bekunden.

Der Eintritt zum Konzert war wie üblich frei, nur der Austriott kostete etwas, wie Firmenchef Jan Ulrich Berrnhardt augenzwinkernd bemerkte. Die Rede war von einer gern gesehenen Spende für die Johann-Rist-Gesellschaft. Rund 1000 Euro kamen zusammen. (Secumar, 15.11.2016)

Letzte Änderung: 17.12.2019

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