Mit weitem Blick schaut die Büste von Johann Rist vor der Immanuelkirche am Roland Richtung Parnass an der Elbe, dem Lieblingsplatz des Pastors und Universalgenies des 17. Jahrhunderts - eine kleine Ausgabe blickt jetzt in der Aula des Johann-Rist-Gymnasiums zur Treppe Richtung Lehrerzimmer. Es ist ein Gipsmodell eben jenes Kunstwerks vor dem Gotteshaus, das die Johann-Rist-Gesellschaft der Schule zur Dauerleihgabe gemacht hat.
Bevor Künstler Heinrich Ramcke mit seinem Werk begann, das seit 1912 auf dem Sockel vor der Kirche steht, hatte er zwei Modelle angefertigt. Eines steht wohl verwahrt im Stadtmuseum - das andere wurde der Johann-Rist-Gesellschaft von einem Hamburger Entrümpler angeboten. Nach horrenden Preisvorstellungen und langen Verhandlungen wurde es vom Verein erworben. Die findigen Techniker von Preuss Messebau bauten eine repräsentative Vitrine für den rund 30 Zentimeter großen Gips-Rist - und nun kann jeder Schüler, jede Schülerin sehen, nach wem sein beziehungsweise ihr Lehrinstitut benannt wurde.
Schulleiter Bertram Rohde freut sich sehr und die Rist-Gesellschaft ebenso, denn ihr Ziel ist es, dass Wedels größter Geist und dessen Werk an möglichst vielen Orten auf möglichst variantenreiche Art präsentiert wird. (Jörg Frenzel/kommunikateam, 26.8.2022)