Uraufführung des "Tüchermusicals" von 22 Albert-Schweitzer Schülern

Das Theaterensemble der Klasse 3D der Albert-Schweitzer Schule führte unter der Leitung von Karin van der Lubbe ein "Tüchermusical" zum ersten Mal öffentlich in der Stadtbücherei auf.

in Kultur & Bildung

Die Klasse 3D bei der öffentlichen Aufführung des Tüchermusicals in der Stadtbücherei.
Die Klasse 3D bei der öffentlichen Aufführung des Tüchermusicals in der Stadtbücherei., Die Klasse 3D bei der öffentlichen Aufführung des Tüchermusicals in der Stadtbücherei.

Bunte Jongliertücher flogen in die Höhe. Kinder lachten, sprangen, tanzten miteinander und fingen die langsam zu Boden schwebenden durchsichtigen Tücher wieder auf und tauschten sie untereinander. Die kleinen Darsteller sprachen lyrische Sätze von Freiheit und Glück. Klassische träumerische Klänge unterstrichen die vollkommene Harmonie im Tücherland. Plötzlich veränderte sich die Situation. Einige Kinder betraten mit roboterartigen gleichförmigen Bewegungen zu keltisch-rhythmischer Musik die Bühne. Wie eine Raupe bewegten sich die Eindringlinge und raubten dabei nach und nach scheinbar alle farbigen Tücher. Mit ihrer Beute verließen die "Maschinenkinder" dann das Rampenlicht. Zurück blieben nur traurige in sich zusammen gesunkene "Tücherländer".

Gespannt und erwartungsvoll blickte dann das Publikum aus Stadtbüchereibesuchern und Familienmitgliedern der kleinen Darsteller aus zwölf Jungen und zehn Mädchen auf die nächste Szene. Unerwartet zog ein Kind in einem Rollstuhl ein unter sich verstecktes Tuch, das die "fremden Wesen" übersehen hatten, hervor.
Mit diesem bunten Tuch veränderte sich erneut die Stimmung. Es erklangen indisch-orientalische Töne. Die Fröhlichkeit und Lebendigkeit kehrte zurück und nach und nach tauchten auch all die anderen gestohlenen Tücher wieder auf. 

Das "Tüchermusical" der Klasse 3D der Albert-Schweitzer-Schule (ASS)entwickelten Theaterpädagogin Karin van der Lubbe und die Erzieherin Roya Shirazi nach der Idee des alten irischen Volksmärchens "The little People of Swabedoo".

"Es geht darum Freude zu verschenken, die in der keltischen Erzählung kleine Pelzchen symbolisieren, die bei unserem Musical Tücher sind. Durch ihre schwebende Leichtigkeit lassen sich die bunten Jongliertücher auch tänzerisch besser verwenden", erklärte die Grundschullehrerin. Ziel des Originals und der Adaption ist es vor allem Nächstenliebe und soziales Verhalten zu thematisieren, das heißt Demokratieerziehung und Wertevermittlung auf eine spielerische Art und Weise.

"Leider erfährt das Fach Darstellendes Spiel oder Theater leider noch nicht überall die Aufmerksamkeit im Lehrplan, die es verdient. Dabei hilft es bei der Persönlichkeitsfindung, dem Ausbilden von Gemeinschaftssinn, der Kreativität und dient auch der Sprachförderung. Die Zuschauer konnten sehen, wie präsent und selbstbewusst die Schüler in die Rollen schlüpften. Ein Gefühl für die Sprache entwickeln und selbst schwierige Abläufe ohne unser Soufflieren absolvierten", erläuterte die gebürtige Niederländerin.

Für Stadtbüchereileiterin Andrea Köhn war diese Aufführung ein gelungenes Beispiel für gelebte Kultur in der Stadtbücherei. "Wer gesehen hat, wie diszipliniert und überzeugend die Kinder hier agiert haben und wie begeistert das Publikum mitgegangen ist, kann sich nur mehr davon wünschen", stellte die Bibliothekarin fest.
Zum Schluss der Aufführung sangen und tanzten dann alle Kinder und viele Zuschauer machten begeistert mit. Nach dieser grandiosen Leistung der kleinen Darsteller und der positiven Resonanz des Publikums, so versprach Karin van der Lubbe, wird dieses Stück demnächst nach den Sommerferien - vielleicht schon bei der interkulturellen Woche im September - dann mit der 4D wieder zu sehen sein. (Wolf-Robert Danehl, kommunikateam, 1.07.19)    

Letzte Änderung: 17.12.2019

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