Vor 40 Jahren hat Pastor Hans-Günter Werner mit anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern in Wedel den Verein "Arbeit für alle" gegründet". Geduldig und hartnäckig ging es vier Jahrzehnte darum, sich für Menschen in Not stark zu machen, ihnen mehr als eine Stimme zu geben und neue Perspektiven zu entwickeln.
Für die Geburtstagsfeier hatten die Akteure den Rathausplatz gewählt, dort, wo alle dabei sein können, wo alle sie sehen können und wo seit mehr als 15 Jahren an die 900 Demonstrationen stattgefunden haben, um für eine bessere Absicherung in Notlagen gestritten wird. Bischöfin Kirsten Fehrs, Bürgermeister Gernot Kaser, der Landtagsabgeordnete Thomas Hölck und andere zollten großen Respekt für dieses Engagement. Die Bischöfin lobte: "Es lohnt sich, sich füreinander stark zu machen."
"Arbeit für alle" lautete von Anfang an das hochgesteckte Ziel der Initiative. Das gehört auch zu den Grundpfeilern der Gruppe: Mit der Initiative für ein kostenloses "Kommunales Fahrrad" machte die Wedeler Arbeitslosenselbsthilfe bundesweit Schlagzeilen. Heute gehören Fahrradleih-Systeme vor allem in großen Städten zum Standard - zumeist allerdings kostenpflichtig. Sinnvolle Beschäftigung schafft der Verein damals wie heute dank seines Dienstleistungsangebots. Die Arbeitslosen übernehmen Garten- und Hausarbeiten, Schönheitsreparaturen in Wohnungen, einfache handwerklichen Tätigkeiten und helfen bei Umzügen und anderen Transporten.
Alle Rednerinnen und Redner dankten den Akteuren für diese und andere kreative Ideen. Doch sie erinnerten auch an die schwierigen Zeiten für den Verein, vor allem an den teuren Streit mit dem Finanzamt um die nachträgliche Zahlung von höheren Umsatzsteuern und den erzwungenen Umzug des Arbeitslosenzentrums vom Rosengarten an die "Villa". Doch die Akteure um Hans-Günter Werner blieben standhaft, organisierten politischen Widerstand und retteten immer wieder die Initiative.
"Kraft für die Zukunft" - auch das wünschten die Gratulanten zum 40-Jährigen. Denn von "Arbeit für alle" sind wir weit entfernt.menschen in Not benötigen auch weiterhin Solidarität und die Unterstützung. (Michael Rahn/Kommunikateam, 25.10.2022)
