Der Tag der Rückengesundheit wird jedes Jahr am 15. März begangen, um das Bewusstsein für die Bedeutung einer gesunden Wirbelsäule zu schärfen. Rückenschmerzen sind ein häufiges Problem in unserer Gesellschaft, das durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel eine schlechte Körperhaltung und Stress verursacht werden. Glücklicherweise gibt es viele Schritte, die man im Alltag unternehmen kann, um die Rückengesundheit zu verbessern. Wir haben bei Wedeler Gesundheitsexperten nachgefragt, welche Übungen für die alltägliche Prävention geeignet sind.
Rehaktiv Wedel
Benjamin Tumuscheit und sein Rehaktiv-Team helfen ihren Patienten, mobil und leistungsfähig zu bleiben.Der ehemalige Leistungssportler schaut auf die Ursachen der Rückenprobleme, um dann die richtige Therapie auszuwählen. Übergewicht, Bewegungsmangel und einseitige Belastungen führen, laut des Inhabers von Rehaktiv zu Instabilitäten, Verspannungen und Verkürzungen von Muskeln, Bändern und Faszien. Auch organische Ursachen können zu Rückenbeschwerden führen. Das sind unter anderem Krankheiten der Funktionseinheiten im Bauchraum oder Gefäßerkrankungen, die durch Fachmediziner zunächst behandelt werden müssen, bevor eine physiotherapeutische Behandlung erfolgen kann. Viele Menschen wirken gedrückt und gestresst durch den Alltag. Sie verbringen viel Zeit sitzend und gebeugt am Schreibtisch. Sie machen sich klein und haben in der Außenansicht einen Rundrücken. "Mit einem Rückenstärkungstraining an unseren modernen ergonomischen Trainingsgeräten oder mit unseren Rücken-Aktiv-Kursen können wir vielen helfen, wieder aufrecht und beweglich zu werden", erklärt Benjamin Tumuscheit. Nützlich kann auch eine einfache Übung sein, die einfach sitzend durchgeführt werden kann. Die "Schulterblatt-Rotation im Sitzen": Dabei sitzt man mit aufrechten Rücken auf einem Stuhl oder einer Bank, hält die Ellenbogen eng am Körper und streckt die Unterarme seitlich im 90 Grad Winkel ab. Wobei die Händflächen nach oben zeigen und die Daumen nach außen zeigen. Anschließend rotiert man die Schultern, zieht die Schulterblätter zusammen, als wenn man einen Stift hinten einklemmen möchte. Dabei sollten sie die Spannung halten und den Kopf nach hinten schieben, ohne das Kinn zu senken oder zu heben. Stellen sie sich vor, der Hals ist eine Verlängerung der Wirbelsäule. Anschließend zieht man die Schulterblätter zusammen und senkt sie wieder nach unten, während man die Arme seitlich abgestreckt hält. Diese Bewegung hilft dabei, die Muskeln zwischen den Schulterblättern zu stärken und eine bessere Haltung zu fördern.
Naturheilpraxis Vonhoff
Die Naturheilpraxis Vonhoff bietet verschiedene ganzheitliche Behandlungsmöglichkeiten für Rückenpatienten an.
Dazu gehören unter anderem Wirbelsäulentherapien wie myofasziale Techniken, Techniken aus der Osteopathie, die Körperakupunktur und die Ohrakupunktur. Bei den myofaszialen Techniken werden Verspannungen gelöst und wird die Durchblutung gefördert. Das schonende Lösen von Blockaden in den Wirbeln und Gelenken geht einher mit tiefgehender muskulärer Entspannung. Ziel ist das Erreichen eines stabilen Gleichgewichts im Stütz- und Bewegungsapparat. Die Akupunktur kann Schmerzen lindern und das Immunsystem stärken. Darüber hinaus bietet Ilona Heinrich, die die Naturheilpraxis führt, auch Beratungen für eine gesunde Lebensweise an, um Rückenschmerzen vorzubeugen. „Ich kläre in einem individuellen Vorgespräch, wie ich den Patienten helfen kann, und gemeinsam erarbeiten wir dann die geeignete Therapie zur Behandlung der Beschwerden zur Verbesserung der Lebenssituation. Denn es sind oft viele Faktoren, die den Körper ins Ungleichgewicht bringen", erklärt die Heilpraktikerin.
Ilona Heinrich schlägt als einfache Alltagsübung die Yoga-Übung „Baum" vor. Diese Übung dient in erster Linie dazu, das Gleichgewicht und die Konzentration zu fördern. Die beanspruchten Wirbelsäulenstrecker trainieren die neutrale Ausrichtung der Wirbelsäule. Auch die Beckenmuskulatur und die Beinmuskulatur werden hier gefordert.
Um die Übung durchzuführen, beginnt man im Stehen, gerade ausgerichtet und verlagert sein Gewicht auf das Bein, welches am Boden bleibt. Dann hebt man das andere Bein an und beugt das Knie. Man greift mit der Hand nach dem Sprunggelenk und setzt die Fußsohle mit den Zehen nach unten gegen den Oberschenkel, die Wade oder das Knie des Standbeines. Nun wird die Leiste leicht nach hinten geschoben und der Bauch angespannt. Vom Rippenbogen aus streckt man nun die Wirbelsäule zum einen nach unten zu den Beinen und in der anderen Richtung nach oben zur Kopfkrone. Jetzt lässt man den Blick ruhen und konzentriert sich auf einen Punkt. Dabei kann man die Arme über den Kopf strecken, die Hände über dem Kopf aneinander legen, die Schultern aber dabei absenken und in dieser Position einige Zeit in sich ruhen. Dabei nicht vergessen zu atmen. Nach einiger Zeit die Arme wieder lösen und das Bein vorsichtig wieder senken. Danach kommt die andere Seite dran.
Therapiezentrum mobilis
Das Therapiezentrum mobilis hat eine Vielzahl von Möglichkeiten, Patienten bei der Behandlung von Rückenbeschwerden zu helfen. Dazu gehören unter anderem Krankengymnastik, manuelle Therapie, Massagen und aktives Training, zum Beispiel an Geräten oder in Kursen. Das Ziel ist es, den Patienten die Schmerzen zu nehmen und ihre Beweglichkeit zu verbessern und die Belastbarkeit wieder herzustellen. "Aber es muss erst gar nicht zu Rückenproblemen kommen. Falsche Ernährung, Stress und vor allem mangelnde Bewegung führen oft zu verschiedenen Formen von Rückenbeschwerden. Wir bieten Rückenkurse auch zur Prävention an. Sie helfen ein neues Bewusstsein für den Körper zu bekommen, und unsere Übungen sind für alle Altersklassen und Fitnessgrade gedacht", erläutert Stephanie Fillies, die fachliche Leitung des Therapiezentrums mobilis. Dabei kann jeder auch zu Hause etwas tun. Die Physiotherapeutin empfiehlt als Übung zum Beispiel das „Aufstehen mit Armhebung": Sie beginnen in einem aufrechten Sitz und Ihre Füße sind hüftbreit auseinander. Dann halten Sie gegebenenfalls ein Hilfsmittel wie einen Schal oder Besenstiel mit beiden Händen vor Ihrem Körper. Atmen Sie tief ein und heben Sie dann Ihre Arme über Ihren Kopf, indem Sie Ihre Schultern nach hinten und unten ziehen und Ihre Arme nach oben strecken und das Hilfsmittel unter Spannung halten. Gleichzeitig stehen Sie auf, schieben dabei Ihren Po nach hinten, spannen den Bauch leicht an und halten den Rücken gerade. Also: Aufstehen und dabei: Arme nach oben strecken, Po nach hinten schieben, Brust nach oben vorne, Kinn Richtung Brustbein und die Schultern weg von den Ohren. Das kann man beispielsweise jedes Mal fünf Mal machen. Die Übung kräftigt den gesamten Rumpfbereich und die Beine und mobilisiert die Schultern und Hüftgelenke.
Claus Melzer - Praxis für Aktive Rehabilitation Krankengymnastik & Massage
An zwei Standorten in Wedel und einem in Hamburg bietet der gelernte Physiotherapeut, Osteopath, Masseur und mehrfache Fachlehrer Claus Melzer ein breites Spektrum von Therapien auch zur Rückenbehandlung an. So gibt es zum Beispiel Ultraschall- und Elektrobehandlungen, medizinische Trainings- und Sporttherapien, eine Rückenschule und Präventionskurse, um den Rücken zu stärken und bewusster den Alltag zu meistern. Das Ziel von Claus Melzer ist, dass sich seine Patienten beschwerdefrei bewegen können. „Nach einer Anamnese und bei meinem gründlichen Vorgespräch versuche ich, meinen Patienten immer zu verdeutlichen, dass Bewegung Medizin ist. Nach neuesten medizinischen Erkenntnissen stärken Bewegungen unter anderem das Herz und dessen Leistungsfähigkeit, senken den Blutdruck und machen unsere Gefäße elastischer. Darüber hinaus setzen sie auch noch sogenannte Interleukine frei, die die Immunabwehr stärken und beugen eben auch Rückenleiden vor", erläutert der Fachbuchautor. Als einfach umsetzbare Übung schlägt Claus Melzer das einarmige vorgebeugte Rudern vor. Bei der man sich mit einem Bein und einem Arm auf einer Bank abstützt. Sie können diese Übung auch stehend und mit nur einem Arm zum Beispiel auf dem Schreibtisch abgestützt durchführen. Eine Hantel oder auch alternativ eine gefüllte Wasserflasche wird mit dem anderen Arm gehalten und zum Körper gezogen. Dabei werden der breite Rückenmuskel und die kleinen kurzen Rückenmuskeln, die direkt an der Wirbelsäule und den Gelenken ansetzen, trainiert. Es ist wichtig, den Rücken minimal einzudrehen und dabei mit dem Kopf zu folgen und der Bewegung zu zusehen. Die Schulterblätter werden zur Rückenmitte gezogen, um eine richtige Ausführung sicherzustellen. Diese Übung wird mit kleinen Pausen 50 Mal ausgeführt und dann mit der anderen Seite ausgeübt.
So gehen Sie ganz nach dem diesjährigen Motto des Tages der Rückengesundheit mit "Herz, Hand und Verstand" vor und nutzen das vielfältige Angebot der Wedeler Gesundheitsexperten. Denn wie heißt es so schön im Volksmund: "Wer rastet, der rostet."