Ein tolles erstes Jahr Australien für Vera und Gregor Karpeljuk

Die beiden Wedeler wanderten aus - und haben es nicht bereut

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Vera und Gregor Karpeljuk.
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Prösterchen auf einen neuen Lebensabschnitt! Vera und Gregor Karpeljuk.
Strand
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Mal 'ne Alternative zu grauem Himmel über der kalten Elbe: die neue Nachbarschaft.
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Auch mit 71 längst noch nicht altes Feuerwehr-Eisen: Gregor Karpeljuk ist wieder im Einsatz
Das macht Spaß: Ausflug mit den Enkeln.
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Das macht Spaß: Ausflug mit den Enkeln.

Das Fazit gleich zu Beginn: "Wir sind uns sicher, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Natürlich fehlen die verschiedenen Freundeskreise, die restlichen Familienmitglieder, die Nachbarschaft in der Wiedetwiete und die Feuerwehr-Kameradinnen und -Kameraden in Wedel. Es ist hier natürlich auch nicht alles Gold, was glänzt, aber wenn wir an die momentane Situation in Deutschland und Europa denken, sind wir doch froh, so weit weg vom Schuss zu sein." Das ist die Meinung von Vera und Gregor Karpeljuk. Vor rund einem Jahr hatten sie sich aufgemacht, zu ihrer Tochter Lara mit den beiden Enkelkindern Rory und Emma nach Busselton in Western Australia zu ziehen.

Besonders vermissen sie Sohn Alexander und seine Freundin Eva in Hamburg, und das erste Jahr gestaltete sich auch nicht ohne Tücken - doch bereut haben sie den Schritt nach Downunder nicht. Schon die Anreise gestaltete sich etwas holprig. "Eine Woche vor dem geplanten Abflug wurde unser Flug gecancelt, und für uns brach eine Welt zusammen. Was nun? Mit der Airline telefoniert, mit unserer Tochter in Australien kommuniziert, das Internet gecheckt. Western Australia hatte die Grenzen mal wieder für internationale Flüge geschlossen. Dann hatten wir die Info bekommen, dass man über einen anderen Bundesstaat einreisen könnte. Was bedeutete, Flug umbuchen, statt nach Perth ging es nun nach Melbourne im Bundesstaat Victoria und dann vier Stunden zurück nach Perth. Aber wir mussten eine Nacht auf einem fast menschenleeren Flughafen verbringen, kein Restaurant, keine Bar oder Snackbar war geöffnet. Und wir mussten nun auch noch die Einreiseformalitäten für Victoria erfüllen", berichtete Gregor Karpeljuk.

Aber dann wurde alles gut. "Unsere Tochter hatte die Genehmigung, uns vom Flughafen Perth abzuholen und in unser Quarantänequartier in Busselton zu bringen. Zum Glück brauchten wir nicht in ein Hotel, sondern konnten die eine Woche unter polizeilicher Kontrolle in einem privaten Haus verbringen. Das haben wir gut überstanden, da es sich um ein großes Ferienhaus auf einem riesigen Grundstück handelte."

Da die beiden im Dezember 2021 schon ein Haus mithilfe der Tochter in Busselton gekauft hatten, konnten sie dieses nach der Quarantäne in Augenschein nehmen und „beziehen“ - aber der Haushalt war noch irgendwo auf dem Seeweg von Hamburg über Singapore nach Fremantle. Doch Herausforderungen sind dazu da, bewältigt zu werden. "Da wir schon vor der Coronazeit einen Wohnwagen und ein Auto hier hatten, waren wir flexibel und hatten eine Bleibe. Wir haben dann mit einigen Renovierungsarbeiten begonnen, hatten verschiedene Handwerker, die die Zimmer strichen, Fußboden verlegten und das Masterbad umbauten. Und da es in Perth einen Ikea gibt, konnten wir uns dort mit einigen Sachen und Möbelstücken versorgen", erzählte Gregror Karpeljuk und schwärmte weiter: "Und was ganz großartig  ist - nicht weit von unserem Haus entfernt gibt es einen Aldi!"

Im  April 2022 kam dann der Container an, und es ging ans Auspacken von rund 220 Stücken. Die Doppelgarage war voll und nach und nach wurden nun die Zimmer gefüllt und gemütlich eingerichtet. "Wir haben in der Zwischenzeit viele Dinge hier erledigen müssen, wie Versicherungen, Strom-, Gas-, Wasserversorgung, Krankenkasse und Arztsuche. Das hat aber alles mehr oder weniger reibungslos funktioniert. Und das meiste geht eh online, sodass man nicht viel durch die Gegend laufen musste", so Gregor Karpeljuk.

Mittlerweile haben sich die beiden eingelebt, sind Mitglieder in einigen Clubs inklusive Senioren Citizen Center geworden und machen Sport von Radfahren über Gymnastik, Linedance bis hin zu Yoga. "Wir haben Kontakt zu einer deutschen Gruppe hier in Busselton, die sich hin und wieder mal zum Klönen trifft", erzählten sie.

Und: "Mittlerweile bin ich auch wieder Mitglied in einer Feuerwehr , der Vasse Bushfirebrigade, habe zwei Wochenenden Bushfire-Training absolviert und kann nun loslegen. Im Gegensatz zu Deutschland dürfen hier auch die Älteren noch aktiv mithelfen. Ich bin auf einem 12.000 Liter Tanker, der bei Einsätzen die kleineren Tanker mit Wasser versorgt, um lange Anfahrtswege in die Einsatzgebiete zu vermeiden. Meine Kameraden auf dem Tanker sind alle um die 70, da bin mit 71 schon fast der Älteste, aber keiner hat 53 Jahre Feuerwehrmitgliedschaft auf dem Buckel", sagte Gregror Karpeljuk schmunzelnd. Ein Mal Feuerwehrmann - immer Feuerwehrmann...

Und das ist den beiden besonders wichtig: "Wir grüßen alle Wedelerinnen und Wedeler, die uns kennen oder auch nicht und wünschen aus der Ferne alles, alles Gute." (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH,4.2.2023)

Letzte Änderung: 04.02.2023

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