Jessica Unterberg sagt von sich selbst augenzwinkernd, dass sie "ein Helfersyndrom" habe - und viele, viele Seniorinnen und Senioren werden ihr jetzt in Corona-Zeiten dafür dankbar sein. Denn sie startete eine Initiative, die zum Fest der (Nächsten-)Liebe so gut passt wie Weihnachtsmann, Zimtsterne und Tannenbaum, indem sie Geschenk-Päckchen für Seniorinnen und Senioren zusammenstellte. Als sie von einem Corona-Ausbruch in einem Wedeler Seniorenheim hörte, ahnte sie die Konsequenzen: Kontakteinschränkungen und vielleicht Einsamkeit. "Meine Kinder und ich haben uns da gedacht, für jeden einzelnen Bewohner ein kleines Weihnachtspäckchen mit ein paar Süßigkeiten und einem selbstgeschriebenen Brief am Heiliabend vor die Tür zu stellen", sagte die 33 Jahre junge Wedelerin. Gemeinsam mit Tochter Jenna (12) und Sohn Michele (4) legte sie los. Schnell stieß Cousine Sabrina hinzu, was auch dringend nötig war, denn Jessica hatte über ihren Facebook-Kanal auch Freundinnen und Freunde eingeladen, bei der Aktion mitzumachen.
"Es kamen sehr viele Sachspenden. Obst, Pflegeprodukte, Süßigkeiten - mehr als 100 Leute fanden die Idee gut und beteiligten sich", sagte die Helferin. Das Spendenaufkommen - auch 1300 Euro über einen Finanzabwickler - war so groß, dass nicht mehr nur ein, sondern alle Seniorenheime bedacht werden sollen, Pflegedienste obendrein. Rund 1000 ältere Herrschaften werden sich über eine Überraschung samt fröhlich-bunter Kinderbilder freuen können. "Auch für die Pflegekräfte haben wir etwas vorbereitet", sagte sie. Sie kann sich derzeit über Langeweile nicht beklagen. Der Trubel wird erst dann ein Ende haben, sobald sie mit ihrem Mann Marcus alle Pakete abgeliefert haben wird.
Oh, du fröhliche.... (Jörg Frenzel, kommunikateam GmbH, 21.12.2020)
