Weltmännertag: Ein Signal für die Gesundheit

Gesundheitsvorsorge und Yoga - Männer sollten achtsam sein

in Leben in Wedel

Christian Mendt bietet im Rahmen des Programms der Familienbildung Wedel Yoga für Männer an.
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Christian Mendt bietet im Rahmen des Programms der Familienbildung Wedel Yoga für Männer an., Christian Mendt bietet im Rahmen des Programms der Familienbildung Wedel Yoga für Männer an.
Der erfahrene Wedeler Mediziner  Dr. Tobias von Kügelgen setzt sich für eine regelmäßige und lebenslange Gesundheitsvorsorge bei Männern ein.
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Der erfahrene Wedeler Mediziner Dr. Tobias von Kügelgen setzt sich für eine regelmäßige und lebenslange Gesundheitsvorsorge bei Männern ein., Der erfahrene Wedeler Mediziner Dr. Tobias von Kügelgen setzt sich für eine regelmäßige und lebenslange Gesundheitsvorsorge bei Männern ein.

Männer sind körperlich größer, dank der Muskelmasse in der Regel stärker und manche von ihnen glauben, selbst einfach unverwüstlich zu sein. Für sie gilt, frei nach einem Zitat des deutschen Philologen Friedrich Nietzsche: "Was mich nicht umbringt, macht mich stärker".

Aber Wissenschaft und Forschung belegen es in Studien, dass das sogenannte starke Geschlecht im Durchschnitt eine fünf Jahre geringere Lebenserwartung hat. 
So werden, laut dem statistischen Bundesamt aus dem Jahr 2015, Frauen in der Bundesrepublik Deutschland durchschnittlich rund 83 Jahre alt, während Männer nur ein Alter von 78 Jahren erreichen.

Um der Gesundheit von Männern mehr Aufmerksamkeit zu geben, haben unter anderem österreichische Andrologen (aus dem griechischen frei übersetzt: Männerkundler) unter der Schirmherrschaft von Michail Gorbatschow den Weltmännertag für den 3.November vor 16 Jahren ins Leben gerufen.

Bei der Forschung nach den Ursachen der geringeren Lebenserwartung stößt man in medizinischen Fachkreisen zunächst auf biologische Faktoren.
So soll, laut belgischer Forscher der Universität Gent, das weibliche Geschlecht durch ihr doppeltes X-Chromosom im Vorteil sein, denn darauf befinden sich viele Erbanlagen, die für unser Immunsystem wichtig sind und wenn ein X-Chromosom Fehler aufweist, kann es durch die "gesunde Kopie" ausgeglichen werden. 
Da Männer im Erbgut statt der zweiten Kopie ein Y-Chromosom haben, kann dieser Mechanismus nicht klappen.

Darüberhinaus scheinen auch Hormone, besonders das Testosteron mit ausschlaggebend zu sein,dass vor allem junge Männer risikofreudiger sind und laut des Robert-Koch-Instituts im Alter von 20 bis 25 Jahren häufiger unter anderem durch überhöhte Geschwindigkeit bei Verkehrsunfällen früher sterben.

Abseits dieser Faktoren führt eine falsche Erziehung und damit einhergehend ein Festhalten an alten Gesellschaftsbildern von der Rolle des Mannes, dazu körperliche Schwächen nicht zu zugeben. Der Witz "Kommt ein Mann zum Arzt" ist in Deutschland leider bittere Realität.
"Gesundheitsprävention ist für viele Männer ein Fremdwort. Sie sind Weltmeister im Verdrängen von Krankheitssymptomen", stellt der Wedeler Urologe Dr.Tobias von Kügelgen fest.
Um nicht eine bloße Reparatur-, sondern eine Vorsorgemedizin betreiben zu können, "bedarf es eines Wandels", ist der erfahrene, an internationalen Studien mitwirkende, Mediziner überzeugt.

"In den Erziehungseinrichtungen findet wirkliche Gesundheitserziehung und Aufklärung nicht statt. Mit der letzten U-Untersuchung bei Jungen entschwindet der junge Mann für lange Zeit aus dem fürsorglichen Blick des Arztes. Es entsteht oft eine medizinische Vorsorgelücke, die meist erst mit den ersten Krebsvorsorgeuntersuchungen mit 45 endet. Bei vielen ist das zu spät, dabei könnte so manche Früherkennung Leben retten. Es muss ein Bewußtsein entstehen, dass der regelmäßige Arztbesuch auch bei Männern eine Selbstverständlichkeit und ein normaler Teil des Lebens wird", erklärt der seit 1993 in Wedel niedergelassene Arzt.

Aber regelmäßige Arztbesuche allein reichen für ein gesundes langes Leben nicht aus. Ein strukturierter Tagesablauf,eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen Krankheiten vorzubeugen.
Aber zuvor muss erst einmal das Bewußtsein vorhanden sein, etwas für seinen Körper tun zu müssen. Manchmal muss das starke Geschlecht eben zum eigenen Glück geführt werden.

"Einige Männer sind von ihren Frauen in einen Yogakurs für Paare - mehr oder weniger - geschleppt worden. Viele Männer haben Schwellenängste. Sie halten sich nicht für so geschmeidig und trauen sich das nicht zu. Aber wenn sie dann mitmachen, merken sie, wie gut es ihnen tut", stellt der gelernte Yogalehrer Christan Mendt fest.

Im Rahmen des Programms der Familienbildung Wedel bietet der seit 1993 Yoga praktizierende Familienvater auch einen Kurs nur für Männer an.In einer lockeren Atmosphäre ohne Leistungszwang und mit der entsprechenden Rücksichtnahme auf altersbedingte Einschränkungen werden in einem freundlich-farbigen Raum im Rosengarten Yogaübungen durchgeführt.

"Belastet mit mentalem Berufsstress, Muskelverspannungen und Gelenkproblemen kommen die Männer zu mir in den Kurs. Hier lernen viele erst einmal zu entspannen und ein Bewusstsein für den eigenen Körper zu entwickeln", erzählt Christian Mendt.

Die vielfältigen Angebote in der Medizin und für Fitness und Entspannung für Männer in der Rolandstadt werden immer mehr wahrgenommen. Einig waren sich aber alle Akteure, solange es noch keinen echten Bewußtseinswandel beim sogenannten starken Geschlecht gibt, sind die Frauen an ihrer Seite die beste Gesundheitsvorsorge.  (Wolf-Robert Danehl, kommunikateam, 03.11.16)

Letzte Änderung: 17.12.2019

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