Unterstützung für Spender und Empfänger

Der Wedeler Bernd Hüchtemann ist Vorsitzender der Regionalgruppe Hamburg des Bundesverbandes der Organtransplantierten

Seitdem Bernd Hüchtemann die Diagnose Hepatitis C erhielt, ist seine Welt eine andere. Er weiß immer noch nicht, wie die Viren den Weg in seinen Körper fanden, sicher ist jedoch, dass sie ihn zu einem anderen Menschen gemacht haben. Denn seine eigene Leber versagte ihren Dienst, so dass er 1996 die Leber eines Verstorbenen bekam - ein Geschenk, das ihn dankbar macht. "Ja, ich weiß, dass das Organ von einem fremden Menschen stammt, den ich nicht kenne. Dass er gestorben ist, ist unendlich traurig. Doch mittlerweile sehe ich die Leber nicht nur als wertvolles Geschenk, sondern als ein Teil meines Körpers an", sagte der Wedeler.

Der Lebenswandel hat sich durch die Krankheit erheblich verändert. Zur Zeit werden zwar keine Viren bei ihm festgestellt, aber es ist ungewiss, ob sie nicht doch irgendwo im Körper schlummern. Deshalb wurde der Lebensstil umgestellt. Alkohol, Zigaretten und alles andere, was den Körper nicht besonders gut tut, wird gemieden. Die Ernährung ist gesund, um auch nur entfernt riskante Speisen wie frisches Mett macht er lieber einen Bogen.

Weil er seine Erfahrungen mit anderen Menschen teilen und ihnen helfen will, engagiert sich Bernd Hüchtemann im Bundesverbandes der Organtransplantierten (BDO). Dessen Mitglieder sind Personen , die herz-, leber-, lungen-, nieren-, bauchspeicheldrüsen- (pankreas-) oder dünndarmtransplantiert sind oder noch auf eine derartige Organtransplantation warten müssen. Er leitet die Regionalgruppe Hamburg. In der Hansestadt warten zur Zeit rund 500 Menschen auf ein lebensrettendes Organ. "Dies ist nicht akzeptabel und fordert die Bereitschaft aller zu noch mehr Einsatz, um über Organspende aufzuklären", sagte er.
      
 Zu den Angeboten des BDO für Transplantationsbetroffene gehören unter anderem: Patienten-Informationen zu den verschiedenen Organtransplantationen und speziellen Themen, wie "Impfungen vor und nach Organtransplantation", Themen- und organspezifische Fachbereiche, umfangreiche Homepage, mit verschiedenen interaktiven Kommunikations- und  Informationsmöglichkeiten wie Diskussionsforen und Newsletter für unterschiedliche Betroffenengruppen,die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift "transplantation aktuell" und 22 Regionalgruppen und ein regionaler Kontakt. Die Regionalgruppe Hamburg besteht seit 1993 und trifft sich sechs Mal im Jahr. Seminare für Patienten, deren Angehörige und Ärzte werden organisiert. "Das Ziel aller Gruppenaktivitäten ist es, stets die Lebenssituation organtransplantierter Menschen weitgehend zu verbessern, zu normalisieren und somit auch durch Prävention zur Sicherung des Langzeiterfolges einer Organtransplantation beizutragen", sagte Hüchtemann und: "Vorurteile gegenüber der Organspende müssen abgebaut werden, um so die Spendenbereitschaft zu erhöhen." (KT, 18.03.2011)

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