Die Stadt Wedel, viele Ehrenamtliche und Privatmenschen schaffen seit Tagen ein enges Netz der Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine, das immer weiter ausgebaut wird. Während auf der einen Seite durch die zum Teil noch von 2015 vorhandenen städtischen Strukturen und aufopferungsvolle privates Engagement Unterbringung und Versorgung für die Geflüchteten organisiert werden, beginnt auch bereits die Integration.
So startete am Mittwoch, 16. März, organisiert von der Volkshochschule (VHS) Wedel in Zusammenarbeit mit der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Wedel und der Koordinierungsstelle Integration der erste Orientierungskurs für Frauen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Nach der Ankündigung vom Montag war der Kursus schnell ausgebucht.
Begrüßt wurden die Kursteilnehmerinnen von Wedels Bürgermeister Niels Schmidt, der die Frauen und ihre Familien in der Rolandstadt willkommen hieß. Schmidt informierte über die aktuelle Geflüchteten-Situation und sicherte den Ukrainerinnen die Unterstützung der Stadt Wedel zu. Derzeit seien etwa 50 Personen in Wedel angekommen – in dieser Zahl seien die Ankommenden in der zentralen Unterkunft des Kreises Pinneberg im ehemaligen Klinikum Wedel allerdings nicht eingerechnet, da diese Menschen noch Unterkünfte in allen Kreiskommunen zugewiesen bekommen würden. Schmidt bedankte sich ausdrücklich bei den vielen ehrenamtlichen und privaten Helfenden, die durch Sach- und Zeitspenden beim ASB, aber auch durch das Angebot von Unterbringungsmöglichkeiten bei der Stadt eine entscheidende Säule der Hilfe darstellten. „Wedel hat immer wieder bewiesen, wie groß die Hilfsbereitschaft der Menschen hier ist, und auch in dieser Krise wird die Stadt Menschen in Not, nicht im Stich lassen. Das wird große Anstrengungen erfordern, aber Wedel ist stark. Die Stadt ist deshalb auch dankbar für jedes private Engagement.“
Orientierungskurs-Leiterin Nataliia Skliarenko stammt selbst aus der Ukraine und unterrichtet bereits seit längerem an der VHS Deutsch. Damit auch Mütter mit Kindern den Kursus besuchen können, hat die VHS parallel zum kostenlosen Kursus eine Kinderbetreuung mit Kerstin Zweigert organisiert. Zweigert ist Fachkraft aus dem schulischen Ganztag der Albert-Schweitzer-Schule Wedel und hat bereits während der Hochphase der Geflüchteten-Betreuung nach 2015 Kinder von Geflüchteten betreut. Unterstützt wird die Volkshochschule bei der Kommunikation mit Angekommenen aus der Ukraine auch von der VHS-Deutsch-Dozentin Bella Schultz, die ebenfalls fließend Russisch spricht.
Der Kurs ist kein reiner Sprachkurs, sondern soll den Teilnehmerinnen, die in vielen verschiedenen Unterkünften Quartier gefunden haben, auch Gelegenheit geben, Kontakte zu knüpfen: „Der Austausch, das haben wir immer wieder bei den Integrationskursen erlebt, ist immens wichtig. Weil wir auch Müttern diese Chance geben wollten, haben wir gleich die Kinderbetreuung mitgeplant. Es ist toll zu sehen, wie hier die verschiedenen Verwaltungsbereiche ineinandergreifen“, sagt Dr. Silke Wienecke, Leiterin der Volkshochschule Wedel. Die Volkshochschule will das Angebot für Geflüchtete aus der Ukraine nun weiter ausbauen. Der gestartete Orientierungskursus ist nämlich bereits ausgebucht und umfasst drei Termine bis Ostern.
