Frauen in der Politik: Folge 4 der Serie

Interviewserie soll Frauen zu Engagement ermutigen.

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Die Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ macht sich stark für eine stärkere Repräsentation von Frauen. Foto: Stadt Wedel/Barbara Michel
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Die Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ macht sich stark für eine stärkere Repräsentation von Frauen. Foto: Stadt Wedel/Barbara Michel
Aysen Ciker Foto: privat
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Aysen Ciker Foto: privat

Frauen sind in der Wedeler Kommunalpolitik unterrepräsentiert. Von den derzeit 38 Sitzen in der Wedeler Ratsversammlung haben Frauen nur 13 Sitze inne, Männer dagegen 25. Politikerinnen und Politikern aus allen Wedeler Ratsfraktionen haben sich mit der Wedeler Gleichstellungsbeauftragten Magdalena Drexel auf den Weg gemacht, das zu ändern. Eine Interviewserie, in der Wedeler Kommunalpolitikerinnen darüber sprechen, welche Herausforderungen und die Chancen ihr politisches Engagement für sie bedeutet, soll Frauen Mut machen, sich politisch einzubringen. Die Serie wird wöchentlich zunächst im Wedel-Schulauer Tageblatt veröffentlicht.

Mehr Informationen zur Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ und weitere Teile der Serie gibt es unter diesem Link.

 

Als vierten Teil der Serie lesen Sie heute das Interview mit

Ayşen Ciker, 44, Lehrerin, Bündnis 90/Die Grünen

Was kann man in der Kommunalpolitik bewirken?
Du liebst den Ort, an dem du lebst. Deshalb setzt Du Dich für ihn ein, um ihn lebens- und lebenswert zu machen. Auch wenn Dich manches stört, Du kannst in einer lebendigen Demokratie Missstände ansprechen und aktiv zu dessen Beseitigung beitragen.

Was hat man persönlich davon, sich politisch zu engagieren?
Die Gremienarbeit trägt dazu bei, sich den Fakten und Umsetzungsmöglichkeiten zu stellen. Durch die Anhörung von Fachleuten lernst Du Vieles über die Zusammenhänge kennen, die für das Funktionieren einer Gemeinde notwendig sind. Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, wenn Du aktiv an der Entscheidungsfindung teilnehmen kannst und Deine Ideen berücksichtigt werden?!

Worauf sind Sie stolz?
Wir leben in einer Stadt, die für ihr Engagement in der Integration von Menschen mit dem Titel „Weltoffene Gemeinde“ ausgezeichnet wurde. Durch mein Engagement konnte ich entscheidend dazu beitragen, ein nachhaltiges Integrationskonzept für unsere Stadt zu entwickeln. Dazu gehört zunächst einmal, für ausreichende KITA- und Schulplätze zu sorgen. Daneben müssen Fortbildungsmöglichkeiten (VHS) geschaffen werden, die eine entscheidende Rolle bei der Integration spielen. In der Kommunalpolitik konnte ich zusammen mit meinen Kolleg*innen wichtige Impulse beim Klimaschutz setzen, zum Beispiel bei der Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes, eines Umweltleitfadens für unsere Verwaltung, Fußgänger*innen und Radfahrende bei der Mobilitätswende in den Fokus zu nehmen, Naturwälder entstehen zu lassen, und dass wir Schulen jetzt so bauen, dass sie möglichst klimaneutral sind. An all diesen Themenstellungen habe ich mich aktiv beteiligt und sie in meinem Sinne vorangetrieben.

Warum ist es wichtig, dass mehr Frauen in der Politik aktiv werden?
Das Leben der Frau zwischen Kind, Mann und Beruf führt zwangsläufig dazu, unterschiedlichste Standpunkte unter einen Hut zu bringen. Frauen lösen Konflikte mehr im Dialog, im Team als Männer. Damit verfügen sie ganz besonders über eine Eigenschaft, die unsere Demokratie nicht nur mit Leben füllt, sondern diese auch voranbringt.

Wie schaffen Sie es, Kommunalpolitik mit Familie und Beruf zu vereinbaren?
Alles unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach. Zwei Kinder, ein Vollzeitberuf, die Kommunalpolitik und schließlich auch meine ehrenamtliche Tätigkeit fordern mich sehr stark. Aber durch den Rückhalt in der Familie ist es mir möglich, alles mit einander zu vereinbaren.

Letzte Änderung: 06.10.2022

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