Frauen in der Politik: Folge 3 der Serie

Interviewserie soll Frauen zu Engagement ermutigen.

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Die Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ macht sich stark für eine stärkere Repräsentation von Frauen. Foto: Stadt Wedel/Barbara Michel
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Die Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ macht sich stark für eine stärkere Repräsentation von Frauen. Foto: Stadt Wedel/Barbara Michel
Claudia Wittburg Foto: privat
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Claudia Wittburg Foto: privat

Frauen sind in der Wedeler Kommunalpolitik unterrepräsentiert. Von den derzeit 38 Sitzen in der Wedeler Ratsversammlung haben Frauen nur 13 Sitze inne, Männer dagegen 25. Politikerinnen und Politikern aus allen Wedeler Ratsfraktionen haben sich mit der Wedeler Gleichstellungsbeauftragten Magdalena Drexel auf den Weg gemacht, das zu ändern. Eine Interviewserie, in der Wedeler Kommunalpolitikerinnen darüber sprechen, welche Herausforderungen und die Chancen ihr politisches Engagement für sie bedeutet, soll Frauen Mut machen, sich politisch einzubringen. Die Serie wird wöchentlich zunächst im Wedel-Schulauer Tageblatt veröffentlicht.

Mehr Informationen zur Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ und weitere Teile der Serie gibt es unter diesem Link.

 

Als dritten Teil der Serie lesen Sie heute das Interview mit

Claudia Wittburg, 42, Diplom-Medienwirtin, SPD

Was kann man in der Kommunalpolitik bewirken?
Es geht um Dein Zuhause. Du kannst mitentscheiden, welche Schulen, Radwege oder Sportstätten modernisiert werden sollen und wie unsere Stadt klimafreundlicher wird. Mit der richtigen Mehrheit kann man Wedel gestalten oder auch kurzfristig gemeinsam Problemlösungen umsetzen. Fast jeder beschwert sich über die Politiker, aber sich aktiv einbringen, wollen und können die wenigsten. Demokratie lebt aber vom Mitmachen.

Worauf sind Sie stolz?
Kommunalpolitische Arbeit ist auch immer Teamarbeit und beginnt beim Austausch mit den BürgerInnen, der Diskussion in der eigenen Fraktion und der politischen Konkurrenz. Ich bin stolz auf jeden Beschluss, der zu einer Verbesserung des Klimaschutzes, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einem Mobilitätsumdenken führt. Dies kann mitunter leider sehr zäh werden, denn entscheidend hierfür sind die entsprechenden Mehrheiten im Rat

Was hat man persönlich davon, sich politisch zu engagieren?
Man verlässt die eigene Komfortzone, lernt viele Menschen und Situationen kennen und wächst über sich hinaus. Wir besuchen Einrichtungen und Betroffene und man kann Schulungen z.B. im Baurecht oder Rhetorik machen. Jeder kann sich so einbringen, wie es für einen selbst am besten passt. Und man trifft jederzeit auf Gleichgesinnte und das verbindet und es entstehen auch Freundschaften.

Warum ist es wichtig, dass mehr Frauen in der Politik aktiv werden?
Wedel braucht engagierte Menschen egal welches Geschlecht, Singles, Mütter, Väter und Senioren, die unsere Stadt aktiv mitgestalten möchten. Es ist wichtig, dass politische Gremien divers sind. Das sind sie mit mehr Frauen und einer guten Durchmischung der Altersstruktur. Da geht es mir nicht nur um den Frauenanteil. Jeder sollte sich einbringen können, der für ein Thema brennt und das entsprechende Know-how mitbringt. Politische Arbeit macht Spaß und bei uns im Team freuen wir uns über Verstärkung. Bei Interesse gern bei mir melden!

Wie schaffen Sie es, Kommunalpolitik mit Familie und Beruf zu vereinbaren?

Die Vereinbarkeit von Ehrenamt, Job und Familie erfordert ein sehr gutes Zeitmanagement und ist dennoch ein Kraftakt. Man muss hier sehr stark priorisieren. Mal ist die Klassenarbeit der Tochter oder ein Kundentermin wichtiger. An der Stelle ein dickes Danke an Oma und Opa. 

 

Letzte Änderung: 06.10.2022

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