Frauen in der Politik: Folge 6 der Serie

Interviewserie soll Frauen zu politischem Engagement ermutigen.

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Die Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ macht sich stark für eine stärkere Repräsentation von Frauen. Foto: Stadt Wedel/Barbara Michel
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Die Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ macht sich stark für eine stärkere Repräsentation von Frauen. Foto: Stadt Wedel/Barbara Michel
Nina Schilling Foto: Dirk Schönfeldt
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Nina Schilling Foto: Dirk Schönfeldt

Frauen sind in der Wedeler Kommunalpolitik unterrepräsentiert. Von den derzeit 38 Sitzen in der Wedeler Ratsversammlung haben Frauen nur 13 Sitze inne, Männer dagegen 25. Politikerinnen und Politikern aus allen Wedeler Ratsfraktionen haben sich mit der Wedeler Gleichstellungsbeauftragten Magdalena Drexel auf den Weg gemacht, das zu ändern. Eine Interviewserie, in der Wedeler Kommunalpolitikerinnen darüber sprechen, welche Herausforderungen und die Chancen ihr politisches Engagement für sie bedeutet, soll Frauen Mut machen, sich politisch einzubringen. Die Serie wird wöchentlich zunächst im Wedel-Schulauer Tageblatt veröffentlicht.

Mehr Informationen zur Lenkungsgruppe „Frauen in der Kommunalpolitik“ und weitere Teile der Serie gibt es unter diesem Link.

 

Als sechsten und vorerst letzten Teil der Serie lesen Sie heute das Interview mit

Nina Schilling, 41, Redakteurin, FDP

Was kann man in der Kommunalpolitik bewirken?
Hier werden die Themen behandelt, die die Stadtverwaltung entscheiden kann: z.B. der Ausbau von Straßen, Fuß- und Radwegen, Kitaplätzen, Sporthallen oder Gewerbeansiedlungen. Die Ausweisung von Neubaugebieten und der Unterhalt städtischer Gebäude, wie Schulen. Kommunalpolitik priorisiert die Themen und entscheidet in welcher zeitlichen Abfolge und Umfang die begrenzten Haushaltsmittel eingesetzt werden. Mir ist wichtig, dass Steuergelder nicht nach dem Gießkannenprinzip verwendet werden.

Worauf sind Sie stolz?
Dass ich gegen die Steuererhöhungen gestimmt habe - die Inflation und die damit einhergehende Mehrbelastung der Menschen haben sich lange abgezeichnet. Dass meine Fraktion das Thema Digitalisierung in Wedels Schulen und die Anschaffung der Luftfilter in Klassenräumen maßgeblich vorangetrieben hat. Zudem freue ich mich über die Unterstützung der Stadt Wedel beim Ausbau des Wedeler Frauenhauses.

Was hat man persönlich davon, sich politisch zu engagieren?
Die Möglichkeit, Herausforderungen in und für Wedel aktiv anzugehen und Verbesserungsvorschläge einzubringen. Eigene Urteile in Kenntnis der Hintergründe zu Wedeler Themen bilden zu können. Mitentscheiden, was das Beste für Wedel ist und wie es umgesetzt wird. Demokratie ist kein Zuschauersport, wenn du dich aktiv, politisch engagierst: Du stehst mit auf dem Platz und gestaltest die Zukunft deiner Stadt.

Warum ist es wichtig, dass mehr Frauen in der Politik aktiv werden?
Politik ist noch eine eher männlich geprägte Welt, obwohl mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten in Deutschland Frauen sind. Es liegt an uns Frauen, dies zu ändern. Um im Wedeler Stadtrat ein repräsentatives Abbild der Bevölkerung zu schaffen, braucht es mehr Frauen in der Kommunalpolitik, sowie Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen. Besonders Menschen, die neben Job, Freunden und Familie ehrenamtliche Politik betreiben, gehen Entscheidungen zielorientierter und fokussierter an.

Wie schaffen Sie es, Kommunalpolitik mit Familie und Beruf zu vereinbaren?
Mit guter Organisation und Rückendeckung meiner Familie. Wenn ich abends im Rathaus bin, ist mein Mann bei unserer Tochter. Wenn wir beide Termine haben, springen meine Eltern oder eine Babysitterin ein. Babysitter-Kosten werden von der Stadt erstattet! Ich werde mich weiterhin dafür stark machen, dass wir viel mehr hybrid (in Präsenz und digital) arbeiten können.

Letzte Änderung: 06.10.2022

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