Die Gewerbesteuereinnahmen sind eine entscheidende Säule für den Haushalt der Stadt Wedel. Deshalb wird dieser Wert nicht zuletzt vor dem Hintergrund der notwendigen Haushaltskonsolidierung mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Aktuell kommen gute Neuigkeiten aus dem Fachdienst Wirtschaft und Steuern der Stadt Wedel: Nach dem ersten Quartal des Jahres 2022 liegen die Gewerbesteuereinnahmen etwa 8 Millionen Euro höher als im Haushalt für das Jahr 2022 geplant. Grund dafür sind neben der hohen Leistungsfähigkeit der Wedeler Wirtschaft die unverhofft hohen Einnahmen aus Nachveranlagungen für zurückliegende Geschäftsjahre einzelner Wedeler Unternehmen.
Diese hohen Einnahmen aus der Gewerbesteuer, mit denen die Unternehmen der Stadt Wedel entscheidend zum Haushalt der Rolandstadt beitragen, würden, so sie bis zum Jahresende auf diesem überplanmäßigen Stand bleiben, erheblich zur Verbesserung des Jahresergebnisses der Stadt Wedel beitragen. Dieses würde nach der aktuellen Prognose nur noch etwa ein Defizit von 1,6 Millionen Euro betragen und nicht wie im Haushalt veranschlagt 7 Millionen. Allerdings können die Einnahmen aus der Gewerbesteuer in den drei noch ausstehenden Quartalen auch wieder auf das Planungsniveau oder sogar darunter absinken. Den unvorhergesehenen Mehreinnahmen stehen zudem auch noch nicht in dem im Dezember 2021 verabschiedeten Haushalt berücksichtigte Aufwendungen durch die aktuelle hohe Inflation und dort speziell die stark steigenden Energiekosten sowie die kommunalen Mehrkosten für die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten aus der Ukraine entgegen.
Um von den mitunter großen Schwankungen der Gewerbesteuereinnahmen unabhängiger zu werden, haben Politik und Verwaltung der Stadt Wedel einen Konsolidierungsprozess eingeleitet, durch das Ausgaben dauerhaft gesenkt werden können. So soll auch bei geringen Gewerbesteuereinnahmen der Haushalt stabilisiert werden und nicht so schnell wieder ein Defizit aufweisen. Eine weitere Entlastung für den Haushalt der Stadt Wedel könnte beim Kreis Pinneberg beschlossen werden. Im April entscheidet der Kreis Pinneberg über eine mögliche Senkung der Kreisumlage, die die Stadt derzeit regelmäßig an den Kreis Pinneberg zahlt.