Ein vergessener Kellerraum am Elbhochufer beim Graf-Luckner-Haus macht eine Sperrung des Verbindungsweges zwischen Stettinstraße und Königsbergstraße und Teilen des Spielplatzes notwendig. Der lange Jahre von Erdreich bedeckte Keller war von Mitarbeitenden des Bauhofes der Stadt Wedel entdeckt worden, als sie einer kleinen Absackung des Verbindungsweges auf den Grund gehen wollten. Dabei stießen sie zunächst auf eine massive Betonplatte, die sich als Decke eines Kellerraumes herausstellte. Nach weiteren Grabungen kam ein Eingang zu Tage. Da in diesem keine Tür mehr vorhanden war, war hier über die Jahre immer mehr Erdreich in den Kellerraum gerutscht und hatte schließlich für die Absackung gesorgt. Die Stadt Wedel geht davon aus, dass die Sperrung nicht vor Ende Februar aufgehoben werden kann. Passanten müssen in dieser Zeit über die Johann-Dietrich-Möller-Straße ausweichen. Aus Sicherheitsgründen sind die Zugangslöcher zum Kellerraum inzwischen wieder mit Erdreich verschlossen worden.
Nach aktuellem Stand besteht und bestand aufgrund der massiven Bauweise mit Stahlträgern und Betondecke keine Einsturzgefahr. Wahrscheinlich, weil durch die überirdische Nutzung des Bereiches als Spazierweg und zum Teil als Spielplatz keine nennenswerte Last auf dem Erdreich lag, war das Durchsacken sehr langsam fortgeschritten. Dennoch soll der Raum nun von einer Spezialfirma mit so genanntem Fließsand aufgefüllt werden. Dazu werden in der kommenden Woche Vorbereitungsgespräche geführt. Das Auffüllen wird voraussichtlich Ende Februar erfolgen. Dafür muss voraussichtlich ein größeres Loch und ein kleineres Entlüftungsloch in der Kellerdecke hergestellt werden, bevor durchfeuchteter feiner Fließsand eingefüllt werden kann. So soll das Bauwerk sicher und stabil gehalten werden.
Wie alt der Kellerraum ist, und welchen Zweck er ursprünglich hatte, ist derzeit noch nicht zu sagen. Da das Graf-Luckner-Haus als dominierendes Bauwerk in diesem Bereich in unmittelbarer Nähe um 1970 gebaut wurde, dürfte der Keller seit mehr als einem halben Jahrhundert vergessen im Boden geruht haben. Da durch das Gewölbe allerdings auch mindestens eine modernere von einem Kunststoffrohr umhüllte Leitung verläuft wird derzeit geprüft, ob es sich um eine aktive Leitung handelt und von welchem Versorger diese betrieben wird. Auch auf diesem Weg erhofft sich die Stadt Wedel weiteren Aufschluss darüber, ob es sich um einen einzelnen Raum handelt oder ob sich das Bauwerk noch weiter erstreckt.