Der scheidende Landrat des Landkreises Stade Michael Roesberg geht zum Ausklang seiner Dienstzeit auch bei der Lühe-Schulau-Fähre von Bord. Roesberg hatte als Landrat in der Lühe-Schulau-Fähre GmbH die Interessen des Kreises Stade vertreten, der genau wie die Hansestadt Stade, die Stadt Wedel, die Samtgemeinde Lühe und die Gemeinde Jork Gesellschafter bei der Lühe-Schulau-Fähre ist. Der Geschäftsführer der Fährgesellschaft, André-Heinrich Blank, sowie der Wedeler Bürgermeister Niels Schmidt als Vorsitzender des Beirates ernannten Roesberg deshalb als Anerkennung für die harmonische und effiziente Arbeit an dem verbindenden Projekt zum „Ehrenkapitän“.
Schmidt bedankte sich auf der jüngsten Gesellschafterversammlung im Rathaus der Samtgemeinde Lühe für die gute Zusammenarbeit und unterstrich, dass Roesberg „im Kreise der Gesellschafter schmerzlich vermisst werden wird“. Auf Michael Roesberg folgt im Amt des Landrates des Landkreises Stade – und damit auch als Gesellschaftervertreter bei der Lühe-Schulau-Fähre - Kai Seefried. Die Lühe-Schulau-Fähre quert mit ihrem Team jährlich etwa 4500 Mal die Elbe und bringt so im Schnitt mehr als 80.000 Fahrgäste ans Ziel.
Hintergrund: Die Lühe-Schulau-Fähre (Quelle: Wedel.de)
„1900 nahm der Bezug von Obstbäumen aus den Baumschulen Schleswig-Holsteins so zu, dass eine gute Transportmöglichkeit über die Elbe erforderlich wurde. Außerdem war für die hier ansässigen Lotsen eine Verbindung auf die andere Elbseite notwendig geworden. Dies führte zur Gründung der Lühe-Schulau-Fähre GmbH am 25. März 1918. Das erste Schiff, die Holzbarkasse „Cecilia“ aus Vegesack, wurde bei der Überführung zur Elbe vor Stadersand vom Schlepper „Vorwärts“ gerammt und versank. Sie konnte jedoch gehoben, repariert, mit einem Benzinmotor ausgerüstet und am 1. Juni 1919 als „Lühe“ wieder in Betrieb genommen werden. Am 22. Mai 1919 wurde der Fährbetrieb mit der Hafenbarkasse „ Lühe-Schulau I“ aufgenommen. Sie verkehrte zwei Mal täglich zwischen Lühe und Schulau. 1922 wurde in Warnemünde ein zweites Schiff gekauft, das den Namen „Schulau“ erhielt.
Bald waren diese Schiffe für den Fährverkehr zu klein. 1927 wurde die „Lühe“, bei der Stader Schiffswerft gebaut, in Betrieb genommen. 1959 um vier Meter verlängert, fuhr sie bis 1989. 1935 wurde bei der Schiffswerft D.H.Kremer die „Schulau“ gebaut. 1957 erhielt die „Schulau“ das erste Radargerät. Sie fuhr bis zum Herbst 1991 für die Lühe-Schulau-Fähre.
1989 stellte man das Fährschiff „Dat Ole Land“ in Dienst, 1992 die „Schulau“. Beide Schiffe wurden auf der Schiffswerft Menzer in Hamburg-Bergedorf gebaut (Scania Hauptmaschine, 12 kn schnell). Die alten Fährschiffe „Lühe“ und „Schulau“ wurden verkauft. Durch den drastischen Rückgang der täglichen Pendler, denn viele Firmen zogen sich aus Wedel zurück, entschlossen sich die Gesellschafter 2001, die „ Schulau“ an die Reederei Kipp, Breege/Rügen, zu verkaufen.
2010 entschieden sich die Gesellschafter (Landkreis Stade, Hansestadt Stade, Stadt Wedel, Samtgemeinde Lühe, Gemeinde Jork) das bestehende Fährschiff "DAT OLE LAND" durch einen Neubau zu ersetzen. Am 17.08.2010 wurde er bei der Schiffswerft Bolle in Neuderben in Auftrag gegeben. „DAT OLE LAND“ fuhr zwischen Lühe und Schulau bis zum 31.12.2011, wurde dann an die Fluss-und Hafentouristik GmbH Carstensen, Cuxhaven, verkauft.
Am 29.02.2012 übernahm die LSF das neue Fährschiff "DAT OLE LAND II" von der Schiffswerft Bolle und nahm nach einigen Tagen Probefahrten auf der Elbe am 5. März 2012 den Liniendienst auf. Die neue Fähre quert seitdem jährlich ca. 4.500 Mal die Elbe und bringt so über 80.000 Fahrgäste ans Ziel.“
Technische Daten: Dat Ole Land II
Länge über alles: 34,92 m
Breite: 8,15 m
mittl. Tiefgang: 1,40 m
Verdrängung: 210,0 to.
Antrieb: Zwei Scania DI 12 70M Hauptmaschinen mit jeweils 331 kW
Geschwindigkeit: 11,7 Kn.
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