Trauer um Richard Albuschat

Ehemaliger Ratsherr und AWO-Vorstandsmitglied gestorben

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Freundlich und offen - so kannte man Richard Albuschat.
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Freundlich und offen - so kannte man Richard Albuschat., Freundlich und offen - so kannte man Richard Albuschat.
Abschied aus dem Rat: Der damalige Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Körner gab ihm einen Schwimmring mit auf den Weg - als Gag und Anspielung auf lange Urlaube in Spanien-
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Abschied aus dem Rat: Der damalige Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Körner gab ihm einen Schwimmring mit auf den Weg - als Gag und Anspielung auf lange Urlaube in Spanien-, Abschied aus dem Rat: Der damalige Fraktionsvorsitzende Hans-Dieter Körner gab ihm einen Schwimmring mit auf den Weg…
Neujahrsempfang 2008: Die damalige Stadtpräsidentin Sabine Lüchau zeichnete Richard Albuschat mit der Wedeler Ehrennadel aus.
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Neujahrsempfang 2008: Die damalige Stadtpräsidentin Sabine Lüchau zeichnete Richard Albuschat mit der Wedeler Ehrennadel aus., Neujahrsempfang 2008: Die damalige Stadtpräsidentin Sabine Lüchau zeichnete Richard Albuschat mit der Wedeler Ehrennadel aus.

Wenn man über Richard Albuschat frotzelte, dass er ja wohl noch August Bebel persönlich gekannt haben müsse, so alt wie er sei, dann war er nicht etwa muksch, sondern lachte kräftig. Richard "Richy" Albuschat lachte gern - jetzt ist sein Lachen verstummt. Der ehemalige Wedeler Ratsherr und langjährige 2. Vorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Wedel sowie Chef des SPD-Ortsvereins starb im Alter von 90 Jahren.

Richard Albuschat gehörte zu einer gesellschaftlichen Gruppe, die einstmals die SPD geprägt und sie groß gemacht hatte: zur Arbeiterschaft. Im ostpreussischen Insterburg geboren, musste er noch fürs Deutsche Reich ins Feld, kam in Kriegsgefangenschaft und danach Anfang der 50er Jahre nach Wedel.

Er packte an beim Wiederaufbau und lernte so die raue Welt der Arbeiter kennen, zunächst unter Tage im Bergwerk, später auf dem Bau und in einem großen Wäsche- und Bettengeschäft. Er kannte die Sorgen, Nöte und Wünsche des "kleinen Mannes" aus eigener Erfahrung und aus denen seiner Kollegen. Es bildete sich Bewusstsein - aber er engagierte sich zunächst noch nicht intensiv, denn die Familie ging vor: seine Frau und seine beiden Töchter.

Aber in den 1970er Jahren war die Zeit für Richard Albuschat gekommen, der Gesellschaft etwas zurückzugeben und Solidarität zu leben. Er arbeitete bei der AWO mit, indem er beispielsweise den Senioren-Mittagstisch betreute und gleich drei Vorsitzenden als Stellvertreter mit Rat und Tat zur Seite gestanden Otto Stock, Helmut Plüschau und Renate Palm.

In der SPD erledigte er lange den undankbaren Job des Orga-Leiters - eine Position, die viel Zeit und nur zu oft starke Nerven erfordert. Viele Jahre führte "Richy" auch den Ortsverein - zumindest nach außen in stoischer Ruhe und freundlich. Denn das Credo "Sozis halten zusammen!" war für ihn keine leere Formel. So gab es in Richtung Presse von Richard Albuschat nie ein schlechtes Wort über seine Genossen - und mochte man am Telefon auch noch so bohren oder mochte er über manche und manches in der Partei innerlich auch noch so kochen: "Richy" hielt dicht.

Als Ratsherr arbeitete er insbesondere im Stadtwerke-Ausschuss mit. Pragmatismus und nicht etwa Ideologie war sein Antrieb. Deshalb genoss "Richy" quer durch alle Fraktionen Sympathie und Ansehen. Er war noch einer, mit dem man auch nach den politischen Sitzungen gern mal ein Bier trinken ging.  Auch im Verwaltungsrat der Stadtsparkasse war Richard Albuschat dabei.

Im Jahr 2008 zeichnete ihn die Stadt mit der Ehrennadel für seine Arbeit bei der AWO und den Naturfreunden aus. Bürgermeister Niels Schmidt: "Sein Engagement für das Gemeinwesen war vorbildlich. Ich habe höchsten Respekt. Wir werden Richard Albuschat in guter Erinnerung behalten." (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH, 19.10.2017)

 

   

Letzte Änderung: 17.12.2019

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