Stadtpräsident stimmt auf Jahr der Entscheidungen ein

Michael Schernikau blickt voraus auf ein herausforderndes Jahr für die Rolandstadt.

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Der Wedeler Stadtpräsident Michael Schernikau. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Der Wedeler Stadtpräsident Michael Schernikau. Foto: Stadt Wedel/Kamin

Zu Beginn des neuen Jahres stimmt der Wedeler Stadtpräsident Michael Schernikau die Wedelerinnen und Wedeler auf ein herausforderndes Jahr mit wichtigen Entscheidungen ein.

Hier folgt der Text in voller Länge:

        

Sehr geehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger,
liebe Wedelerinnen und Wedeler,

 

ich wünsche Ihnen allen ein gutes neues Jahr – mit viel Gesundheit, Kraft und Mut, sich den zweifellos kommenden Herausforderungen zu stellen und trotzdem wieder mehr Normalität in Ihrem Leben zu verwirklichen, als es das vergangene Jahr möglich gemacht hat.

Wegen der besonderen Umstände muss auch in diesem Jahr der Wedeler Neujahrsempfang entfallen. Schon die erste Entscheidung, die für dieses junge Jahr notwendig geworden war.

Und wir machen uns keine Illusionen: In diesem Jahr werden wir noch häufiger freiwillig Entscheidungen für uns und andere treffen müssen, die sicher nicht nur für Begeisterung sorgen, die aber vernünftig sind. Insoweit werden wir weiterhin versuchen, das Wünschenswerte und das Notwendige miteinander zu vereinbaren und den Weg durch die Pandemie zu suchen.

Das kommende Jahr steht aber nicht (nur) im Zeichen der Pandemie. Die Welt dreht sich weiter und wir sind im Hier und Jetzt gefragt, unser Leben zu gestalten.

Ganz besonders durch die bevorstehenden Wahlen. Für alle Wahlen gilt, dass man sich bestmöglich vorher darüber informiert, welche Alternativen für eine Entscheidung zur Verfügung stehen. Dazu ist es erforderlich, sich mit den zur Wahl stehenden Personen und Themen inhaltlich zu befassen, nach den eigenen Beweggründen und Vorstellungen zu sortieren und für das große Ganze auf seine Folgen für das Gestaltungsziel abzuwägen. Um es deutlich zu sagen: die Gewählten, egal ob auf Kommunal- oder Landes- und Bundesebene, müssen es auch können! Auch wenn dies naturgemäß erst im Nachhinein gemessen werden kann.

 

Am 6. März heißt es für Wedel, einen Bürgermeister zu wählen!

Einen Bürgermeister, weil sich keine Frau als Bürgermeisterin zur Wahl gestellt hat. Mit Ihrer Wahl übernehmen Sie aktiv Verantwortung für die Entwicklung von Wedel. Wer hier die Verantwortung anderen überlässt und auf die Abgabe der eigenen Stimme verzichtet, entscheidet eben genau nichts selbst und kann damit auch nichts gestalten! Wer dem entgegenhalten möchte, dass nicht der Bürgermeister gestaltet, sondern der Wedeler RAT springt zu kurz, denn der Bürgermeister hat selbst erhebliche Gestaltungsspielräume in der Organisation des Rathauses und liefert ganz wesentliche Entscheidungsgrundlagen der ehrenamtlich tätigen Ratsmitglieder, wie z.B. den Haushaltsentwurf.

 

Am 08. Mai heißt es für Wedel und ganz Schleswig-Holstein, einen neuen Landtag zu wählen! 

Zur Bewertung steht bundesweit erstmals eine Landesregierung in den Landesfarben Jamaikas, welche anerkanntermaßen fast schon geräuschlos die Regierungsarbeit für das Land aufgenommen und über die Zeit gebracht hat. Das war bei der DNA dieser Regierungskoalition nicht zu erwarten. Fast ebenso geräuschlos verläuft der Wahlkampf – bisher – muss man vielleicht sagen. Das Land kämpft mit Problemen, deren Bewältigung weit über die Dauer einer Landesregierung hinausreichen. Viele davon sind mit persönlichen Einschränkungen einzelner im Interesse der Gemeinschaft verbunden. Sei es die Pandemiebekämpfung oder die Energie- oder Verkehrspolitik, um nur einige Beispiele zu nennen. Impfpflicht, Standorte für Windkraftanlagen oder ÖPNV- Ausbau vs. Straßenunterhaltung/-ausbau vs. Naturschutz etc.; beliebig komplizierte Prozesse und Genehmigungsverfahren ohne sicheren Ausgang zu überbordenden Kosten – all das liegt bei einer Landtagswahl mit auf dem Tisch.

Es gilt auch hier die o.g. Abwägung jedes einzelnen für seine Wahlentscheidung und in Summe wird es am Ende ein Ergebnis geben. Das ist Demokratie. Ob die Entscheidungen zu einem nachhaltigen und sinnvollen Ergebnis für eine gute Politik führen, wird sich auch hier erst in einer Gesamtschau im Nachhinein zeigen. Aber gerade deswegen ist es wichtig, dass jeder Einzelne sich die Wahlentscheidung nicht zu leicht macht, sondern sich konkret mit den zu wählenden Personen und den Inhalten der politischen Angebote nicht nur am Wahltag, sondern über deren Wirkungsdauer insgesamt auseinandersetzt.

 

Im Frühjahr 2023 heißt es für Wedel, eine neue Ratsversammlung zu wählen!

Diese ist zwar erst im kommenden Jahr, legt ihre Schatten aber schon in diesem Jahr deutlich über die zu treffenden Entscheidungen der bestehenden Ratsversammlung. Ganz konkret haben die vergangenen Jahre aufgezeigt, dass es ein weiter so nicht geben kann. Dies darf meiner Wahrnehmung nach als parteiübergreifender Konsens festgestellt werden. Das gilt auch für die Erkenntnis, dass die Situation sich nicht von alleine verbessern wird. Allein bei den Lösungsansätzen allerdings werden die Differenzen deutlich und man kann insoweit unterstellen, dass die Haushaltsberatungen nach der Sommerpause mindestens im Lichte des Wahlkampfes der bevorstehenden Kommunalwahl geführt werden müssen, denn im September kommen die Maßnahmen des Haushaltskonsolidierungskonzeptes auf die Tagesordnungen. Die Kommunalpolitiker werden mutige Anträge stellen und noch mutigere Entscheidungen treffen müssen, um dem Haushalt die nötigen Veränderungen beizubringen und gleichzeitig den Bürger im Interesse ihrer Politik zur Vorbereitung der Wahlentscheidung zur Kommunalwahl 2023 mitzunehmen.

Es wird also ein ausgesprochen herausforderndes Jahr für alle Wedelerinnen und Wedeler, denn die Stadt und das Land braucht Ihre Unterstützung durch Ihre Wahl.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gute Hand, uns allen viel Erfolg bei der Entwicklung unserer Stadt und jedem Einzelnen vor allem Gesundheit.

 

Herzlichst 

Ihr

Michael Schernikau

Stadtpräsident

 

Letzte Änderung: 13.01.2022

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