Wedels neuer Mobilitätsmanager

Veit Badde will "alle Wedelerinnen und Wedeler mobil halten".

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Veit Badde ist der neue Mobilitätsmanager der Stadt Wedel. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Veit Badde ist der neue Mobilitätsmanager der Stadt Wedel. Foto: Stadt Wedel/Kamin

Wedels neuer Mobilitätsmanager heißt Veit Badde. Seit dem 15. November setzt der studierte Geograph erste Akzente, um die Mobilität der Rolandstadt für die Zukunft Nachhaltig fit zu machen. Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Vorantreiben des Mobilitätskonzeptes an dem Wedel mit Bürgerbeteiligungselementen und der Einbeziehung der verschiedenen Interessensgruppen seit etwa 18 Monaten intensiv Arbeitet. Badde setzt damit die Arbeit seiner Vorgängerin Janne Pöppelmann fort, die die Wedeler Stadtverwaltung im November in Richtung ihrer alten Heimat Kiel verlassen hatte. Auf dem 2. Bürgerforum zum Mobilitätskonzept im November hatte die Übergabe des Staffelstabes der damals noch verantwortlichen Pöppelmann zum bereits als Gast teilnehmenden Badde stattgefunden.

 

Mehr Informationen zum Mobilitätskonzept auf www.wedel-mobil.de

 

In den ersten knapp 100 Tagen auf der neuen Position begleitete Badde vor allem das Mobilitätskonzept der Stadt Wedel. Der angestrebte Richtungsbeschluss soll das Startsignal für die konkretere Ausgestaltung der 15 Handlungsbausteine werden. (Die Präsentation mit vielen Details finden Interessierte schon jetzt unter diesem Link im Bürgerinformationssystem) Die Eckpfeiler des auf der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern und Experten basierenden Konzeptes hätten bereits im Januar den Mitgliedern des Planungsausschusses und der Öffentlichkeit vorgestellt werden sollen. Wegen der noch immer grassierenden Omikron-Welle wurde die Vorstellung nun auf die Sitzung am 15. März verschoben - in der Hoffnung dann auch wieder eine möglichst breite Öffentlichkeit im Ratssaal begrüßen zu können.

Ein weiterer Schwerpunkt an dem Badde bereits konkret arbeitet, ist die Verbesserung der Infrastruktur für Fahrradverkehr in der Rolandstadt. Ausgehend von der Bahnhofstraße und dem Spitzerdorfer Marktplatz sollen schon in diesem Jahr mehr Fahrradbügel-Stellplätze entstehen und das Radfahren so attraktiver machen. Bei der Finanzierung kann Badde zum Großteil auf Fördermittel zurückgreifen. Wichtige Neuerung: Auch für Lastenräder sollen neue Stellplätze entstehen. Bei der Planung kann Badde dabei von seinem Knowhow aus seiner vorherigen Tätigkeit bei einer Logistikberatung für Unternehmen und Kommunen profitieren. Dort arbeitete er an einer Studie für die Stadt Hamburg mit, die aufzeigte, wie durch Microhubs (oder auf Deutsch: dezentrale Minilager) Verkehrsstaus durch Lieferverkehr in Ballungszentren minimiert werden können. Das Prinzip: Die Belieferung erfolgt nur einmal am Tag per Lkw, die Verteilung der Pakete übernehmen dann Lastenräder.

Dennoch ist Badde eine Feststellung wichtig: „Ich bin nicht der Fahrradbeauftragte der Stadt, sondern zukunftsfähige Mobilität muss mehr Verkehrsträger einbeziehen. Das Ziel muss es sein, alle Wedelerinnen und Wedeler in jeder Altersstufe mobil zu halten. Nur so entsteht nachhaltige Mobilität“, sagt Badde. Dass Nachhaltigkeit im Idealfall eine Balance aus Ökonomie, Ökologie und Sozialen Faktoren herstellt, hat der Master im Fach „Globaler Wandel und regionale Nachhaltigkeit“ während seines Studiums in Kiel und Innsbruck nicht nur in der Theorie, sondern auch bei der Begleitung von Nachhaltigkeitsprojekten in Italien, Brasilien oder Kanada auch in der Praxis begreifen dürfen. Beeindruckt ist der gebürtige Hamburger in diesem Zusammenhang von der wegweisenden Stadtplanung in den Niederlanden, wo es nicht nur um Verkehrsrouten geht, sondern zum Beispiel auch um die Gestaltung identitätsstiftender Treffpunkte und Gebäude.

Bei seiner neuen Aufgabe als Mobilitätsmanager sieht sich Badde auch gegenüber den neuen Bedürfnissen der Menschen in der Pflicht: „Der Wunsch nach Nachhaltigkeit geht nicht länger nur von kleinen dynamischen Gruppen aus, sondern Nachhaltigkeit ist Mainstream geworden. Die Menschen erwarten, dass wir das jetzt auch umsetzen,“ sagt Badde.        

 

Hintergrund Mobilitätsmanagement:

Seit Herbst 2020 gibt es bei der Stadt Wedel die Stelle „Mobilitätsmanager/in“ sie ist im Fachbereich 2 „Bauen und Umwelt“ und dort im Fachbereich „Stadt- und Landschaftsplanung“ angesiedelt. Die Stelle soll das Thema Mobilität in den Fokus nehmen und den öffentlichen, politischen und planerischen Dialog begleiten und die verschiedenen Nutzenden- und Interessensgruppen miteinander ins Gespräch bringen. Zusätzlich soll der Mobilitätsmanager über die fachliche Expertise und die Kenntnisse der aktuellen Trends zukunftsweisender Stadtplanung, zeitgemäße Lösungsansätze vorstellen, aufzeigen und in die Diskussion einbringen.
Die Stelle ist gefördert durch das Land Schleswig-Holstein (Ministerium für Inneres, ländliche Räume, Integration und Gleichstellung) und den Europäischen Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Konkret fließen die Fördergelder durch die AktivRegion Pinneberger Marsch & Geest, die die Gelder von Land und EU verwaltet, an die Stadt Wedel.

In Schleswig-Holstein gibt es 22 AktivRegionen. Sie sind entstanden aus einer Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union, dem so genannten LEADER-Konzept. AktivRegionen können bestimmte Projekte vor Ort fördern, die den ländlichen Raum zukunftsfähig gestalten und die Lebensqualität, Wirtschaftskraft und Gemeinschaft verbessern. Der Begriff LEADER ist eine Abkürzung und weist auf die Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft hin: „Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“

Letzte Änderung: 17.02.2022

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