Nicht nur Zierkirschen und Zierpflaumen entfalten in diesen Tagen ihre leuchtend weißen und rosafarbenen Blüten. Auch viele unserer heimischen Gehölze blühen im Frühjahr. Einige Vertreter wie Hasel, Erle oder Eiche werden überwiegend vom Wind bestäubt, was Allergiker unangenehm zu spüren bekommen. Bei anderen Gehölzarten übernehmen Insekten ausschließlich den Pollentransport und erhalten als Lohn nahrhaften Nektar. An den noch kahlen Zweigen der Frühblüher kommen die Blüten besonders gut zur Geltung. Es sind Arten wie die Kornelkirsche mit ihren filigranen, dottergelben Blütenständen oder die Salweide mit ihren pollenreichen Blütenkätzchen, die nach der blütenarmen Winterzeit den ausschwärmenden Honigbienen und den ersten aktiven Wildbienen die dringend benötigten Futterquellen bieten.
Auch viele Nutz- und Ziergehölze tragen im Frühjahr zur Versorgung der Insekten bei. So ist an der Japanischen Zierkirsche vor dem Wedeler Rathaus reger Besuch von Bienen und Hummeln zu beobachten. Anders sieht es bei der aus China stammenden Forsythie aus. Das beliebteste Frühlingsgehölz überhaupt besticht mit zahlreichen gelben Blüten, ist für Insekten aber ziemlich unattraktiv. Heimische Gehölze haben viele Vorteile. So spenden die Blüten der windbestäubten Stieleiche zwar kein Futter für Insekten, Blätter und Holz bieten aber Nahrung und Lebensraum für rund 400 Insektenarten. An der amerikanischen Roteiche lebt indes nur eine Handvoll Insektenarten.
Was sollte man also beachten, wenn man insektenfreundliche Gehölze in seinen Garten pflanzen möchte?
Heimische Gehölze sind immer eine gute Wahl. Bei Ziergehölzen sollte man auf Sorten mit ungefüllten oder nur halbgefüllten Blüten zurückgreifen. Bei vollständig gefüllten Blüten sind alle Staubgefäße zu Blütenblättern umgebildet und fallen für die Pollenproduktion aus. Auch ist es für ein kontinuierliches Nahrungsangebot gut, wenn die gepflanzten Gehölze zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Arten wie Kornelkirsche, Schlehe oder Felsenbirne bieten im Herbst zudem reichlich Früchte, die für Vögel attraktiv sind. Wer seine Gehölze gern in Form hält, sollte daran denken, dass ein starker Beschnitt das Blühen und damit auch die Fruchtbildung verhindert. Lassen Sie also die Hecke, vielleicht auch nur an einem Abschnitt, ruhig ein bisschen wilder und blütenreicher werden.
Pflanztipp
Die meisten Laubgehölze können bis zum Austrieb im April/Mai gepflanzt werden. Spätes Pflanzen verzögert den Austrieb und macht häufiges Wässern notwendig. Erkundigen Sie sich in Ihrem Pflanzenfachbetrieb nach heimischen Gehölzen oder zumindest nach bei Insekten beliebten Gehölzen.
(Text Barbara Engelschall)