Was im Wedeler Jugendheim eher provisorisch mit kleinen Tischchen auf wackelndem Untergrund begann, hat sich über manche Hoch-Zeit und einige Krisen hinweg zu einer zwar kleinen, aber stabilen Institution entwickelt: Der Billardclub Wedel feierte 61 Jahre nach seiner Gründung 1961 mit Familienmitgliedern, Fans und Freunden.
Manfred "Manni" Meier und Andreas "Andy" Meissner ließen im Vereinsheim die Historie Revue passieren. Sie erzählten von zahlreichen Umzügen von Kneipen-Hinterzimmern zu Hallen, Containern bis ins jetzige Vereinsheim Bergstraße. Manchmal mussten 500 Kilogramm schwere Tische per Muskelkraft ins neue Zuhause geschleppt werden, und immer war jede Menge ehrenamtliche Vorbereitungsarbeit nötig. Die alte Turnhalle Bergstraße musste quasi entkernt werden, um mit viel Holz und noch mehr Beton zum jetzigen Domizil zu werden, das bundes- und sogar europaweite Bedeutung hat - so traf sich schon die Crème de la Crème der europäischen Billard-Damen in Wedel, um sich von BC-Wedel-Ass Martin Horn trainieren zu lassen.
Unzählige Meisterschaften hat der BC Wedel in seiner Geschichte ebenso vorzuweisen wie auch die Ausrichtung von bedeutenden Turnieren, die von internationalen TV-Teams übertragen wurden. Shomaster-Legende Peter Frankenfeld kam dann und wann auf ein Spielchen vorbei, und viele Billardspieler aus ganz Deutschland zieht es immer wieder an die Bergstraße (zurück).
Wedels Bürgermeister Gernot Kaser zeigte sich angesichts dieser Institution begeistert. Er plauderte in seiner Rede nicht allein aus, dass er seit seiner Internatszeit ein ganz leidlicher Pool-Billardspieler ist, sondern zollte den Clubmitgliedern große Anerkennung. "Es ist bewundernswert, welche vielen Erfolge Sie über all die Jahre erzielt haben. So ein Vereinsleben ist wichtig, denn hier kann jeder seinen Platz finden, wo er sich wohlfühlt", sprach Kaser und überreichte einen Umschlag mit kleiner Spende für die Clubkasse.
Doch nicht nur Worte wurden gewechselt, es gab auch Taten zu sehen: Die Kunststoß-Billardspieler Jan Osterloh und Thomas Ahrens reizten mit ihren Queues die Grenzen der Physik (Einfallswinkel = Ausfallswinkel) aus und verblüfften mit fulminanten Figuren auf dem Tisch und sogar vom Tisch hinunter - alles eine Frage des Effets...
Natürlich gab es auch Häppchen und Grillwurst und viele gute Gespräche mit alten und neuen Freunden. Neue Spielerinnen und Spieler sind hochwillkommen - immer montags sind sie zum Training ab 18 Uhr in die Halle an der Bergstraße eingeladen. (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH, 23.8.2022)