Neuer Schnitt für Stina Lohmann und Kollegen

Elbmarschenhaus organisiert öffentliche Baumschnittkurse im Obstgarten Haseldorf

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Der Obstgarten in Haseldorf beherbergt etwa 500 Bäume. Bei diesen Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen handelt es sich um 180 verschiedene alte Obstsorten. Viele von ihnen sind echte Raritäten und einige sind nur noch hier zu finden. Der Obstgarten gehört der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein und wird durch das Elbmarschenhaus gepflegt.

„Unsere Schätze brauchen einen regelmäßigen Pflegeschnitt, damit sie gesund bleiben und auch zukünftig im Herbst die Bevölkerung mit leckerem Obst erfreuen“, erläutert Edelgard Heim, Leiterin des Elbmarschenhaus. Die Obstbäume wurden bisher einmal im Jahr im Winter geschnitten.

Olaf Dreyer von www.obstbaumschnitt.de - Spezialist für alte Obstbäume und –sorten - hat 2015 begonnen, den Obstbaumschnitt auf einen langfristigen Erhalt der Bäume umzustellen. Hierbei wird unter anderem ein Teil des Schnittes im Obstgarten auf Sommerschnitt umgestellt, um den Austrieb der Bäume zu beruhigen und dadurch den Pflegeaufwand und die Kosten zu senken.

Die Methodik des Obstbaumschnitts zum Sortenerhalt wird Olaf Dreyer an drei Samstagen im September in drei spannenden Schnittkursen erläutern. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können und sollen auch selber schneiden. Dreyer wird eine kurze theoretische Einführung geben und Kniffe und Tricks aus seiner langjährigen Erfahrung vermitteln. Ergänzt wird der praktischeTeil durch eine kurze Einführung in die Pomologie, die Lehre der Obstsorten und -arten.

„Der Obstgarten Haseldorf stellt mit seinen 180 Sorten ein ganz besonderes Sortenerhaltungsprojekt aus der Frühzeit der Renaissance der alten Sorten dar. Seine genetische Vielfalt muss langfristig gesichert werden. Das ist keine Frage von Jahren, sondern Jahrzehnten und darüberhinaus“, meint Dreyer.

Die Kurse finden am jeweils sonnabends, am 5., 19. und 26. September, jeweils von 10 bis etwa 14.30 Uhr statt. Treffpunkt ist am Obstgarten in Haseldorf, der nur zu Fuß vom Haseldorfer Hafen aus ausgeschildert und erreichbar ist. Für die, die den Obstgarten noch nicht kennen, gibt es die Möglichkeit, sich am Haseldorfer Hafen um 9.45 Uhr zu treffen und gemeinsam zum Obstgarten zu gehen.

Hier laden wir auch mitgebrachte Leitern ein, um diese mit dem Auto zum Obstgarten zu fahren. Die Kosten für die Teilnahme belaufen sich auf lediglich zehn Euro. Diese sind vor Ort zu bezahlen und berechtigen zur Teilnahme an allen drei Samstagen. Eine verbindliche Anmeldung unter der Telefonnummer des Elbmarschenhauses, 04129/9554910, ist unbedingt nötig. (Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag jeweils von 10 bis 16 Uhr).

„Ich verbinde damit auch die Hoffnung, dass einige der Teilnehmenden Spaß an der Pflege des alten Obstgartens bekommen und uns in Zukunft ehrenamtlich beim Schnitt helfen“, äußert Heim, „dann können wir gemeinsam Stina Lohmann, Minister von Hammerstein oder den Schönen von Haseldorf, wie einige unserer Kostbarkeiten heißen, langfristig erhalten.“

Die Teilnahme am Kurs erfolgt auf eigene Gefahr. Soweit vorhanden, sind Scheren und Sägen, eventuell auch Leitern, mitzubringen. Am besten werden die Geräte mit dem Namen des Besitzers gekennzeichnet. Für Verpflegung und Getränke sind die Teilnehmenden selber verantwortlich.

Zum Hintergrund: Die Integrierte Station Unterelbe (ISU) in Haseldorf, auch „Elbmarschenhaus“ genannt, wurde 2006 eröffnet. Der Geist des Hauses besteht in der Zusammenarbeit von Naturschutz, Tourismus und Landwirtschaft. Im Haus vertreten sind das Land Schleswig-Holstein, der NABU Deutschland e.V., Tourismus-Vereine (Tourismus in Marsch und Geest, HolsteinTourismus) sowie die örtliche Jägerschaft. Träger des Hauses ist der ISU-Zweckverband, in dem die Städte und Gemeinden Uetersen, Groß Nordende, Heidgraben, Heist, Holm, Neuendeich, Haselau, Haseldorf, Hetlingen, Klein Nordende, Seestermühe, Tornesch, Wedel Marketing e.V. (als Vertretung von Wedel), der Abwasser-Zweckverband, der Kreis Pinneberg und das Land Schleswig-Holstein Mitglieder sind. Die Integrierte Station Unterelbe kümmert sich in Zusammenarbeit mit den Kreisen um diverse (Natur-)schutzgebiete entlang der Elbe in Schleswig-Holstein bis Neufeld. Über die naturräumlichen Besonderheiten an der Unterelbe informiert eine Ausstellung im Elbmarschenhaus. Das Elbmarschenhaus erfährt Unterstützung durch die Region, da die charakteristische Natur- und Kulturausstattung Grundlage einer schonenden touristischen Nutzung und Stärkung der regionalen Wirtschaft ist. (Edelgard Heim, mi, 12.8.2015)

www.elbmarschenhaus.de

Letzte Änderung: 17.12.2019

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