Marder vertreiben Fasane aus dem Hegering V

Oberjäger Christopher von Dollen aus dem Lehr- und Versuchsrevier Grönwohld gibt Jägern Tipps zur Eindämmung des Raubwilds -

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Die Holmer Jagdhornbläser, im vergangenen Jahr erstmals Bundessieger, eröffneten die Jahreshauptversammlung des Hegerings V.
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Ein Fasan in seiner ganzen Pracht - Raubtiere setzen ihm zu. Foto: Rolfes/DJV, Die Holmer Jagdhornbläser, im vergangenen Jahr erstmals Bundessieger, eröffneten die Jahreshauptversammlung des Hegerings V.
Oberjäger Christoph von Dollen, Leiter des Ausbildungsjagdreviers in Schleswig-Holstein, referierte über verschiedene Formen der Jagd und die Probleme von Raubwild für Bodenbrüter wie Fasane.
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Die Holmer Jagdhornbläser, im vergangenen Jahr erstmals Bundessieger, eröffneten die Jahreshauptversammlung des Hegerings V., Oberjäger Christoph von Dollen, Leiter des Ausbildungsjagdreviers in Schleswig-Holstein, referierte über verschiedene Formen der Jagd und die Probleme von Raubwild…
Dennis Knop (von links) und Jörn Krause unterstützen Hegeringleiter Detlef Kleinwort zukünftig als stellvertretender Hundeobmann und Schießwart bei der Vorstandsarbeit.
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Oberjäger Christoph von Dollen, Leiter des Ausbildungsjagdreviers in Schleswig-Holstein, referierte über verschiedene Formen der Jagd und die Probleme von Raubwild für Bodenbrüter wie Fasane., Dennis Knop (von links) und Jörn Krause unterstützen Hegeringleiter Detlef Kleinwort zukünftig…
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Dennis Knop (von links) und Jörn Krause unterstützen Hegeringleiter Detlef Kleinwort zukünftig als stellvertretender Hundeobmann und Schießwart bei der Vorstandsarbeit.

Detlef Kleinwort, Leiter des Hegerings V der Kreisjägerschaft Pinneberg, der sieben Reviere in Wedel, Holm und Hetlingen umfasst, blickte bei der Jahreshauptversammlung auf das erfolgreichste Jahr seit Bestehen des Hegerings zurück. Denn für ihn hat sich im vergangenen Jahr ein Lebenstraum erfüllt. Die Jagdhornbläser gewannen im vergangenen Jahr die Bundesmeisterschaft. „Auf die Urkunde habe ich sehr, sehr lange gewartet“, sagte Kleinwort. „15 Jahre haben wir auf diesen Moment gewartet. Ich verspreche, dass wir heute das letzte Mal damit angeben“, sagte Marco von Hellms, Obmann für das Jagdhornwesen. Mit 970 von 975 Punkten hatte sich die von Kleinwort betreute Gruppe im vergangenen Jahr den Titel gesichert. „Das war das schönste Geschenk zu meinem 65. Geburtstag“, so der Hegeringleiter.

Weniger erfreulich fiel seine jagdliche Bilanz aus. Denn nach dem Rebhuhn seien nun auch die Fasane aus den sieben Revieren des Hegerings verschwunden. Der Grund: Raubwild wie Füchse und vor allem Marder, die den Bodenbrütern und anderem Niederwild zu schaffen machen. Zwischen den Jahren 2011 und 2016 habe sich die Zahl der erlegten Maderhunde im Hegering V von zehn auf 70 erhöht. Daher holte sich der Hegering Hilfe. Christopher von Dollen, Leiter des Lehr- und Versuchsrevier Grönwohld in Schwedeneck im Kreis Rendsburg-Eckernförde, referierte auf der Jahreshauptversammlung in Holm über verschiedene Arten für die Jagd auf Raubwild.

 „Wenn Sie wieder Fasane in ihren Revieren haben wollen, müssen Sie Marder bejagen“, sagte von Dollen. Diese würden die Gelege der Fasane plündern. Da die Legezeit 15 bis 20 Tage und die Brut weitere 23 Tage dauere, seien die Bodenbrüter oft Opfer der Raubtiere. „Ohne Jagd ist das Problem nicht in den Griff zu bekommen. Da sind alle Tierschutzorganisationen mit uns konform“, sagte von Dollen, machte aber klar: „Es ist eine Fleißarbeit mit den Mardern.“ In seinem Revier hat von Dollen Fallen aufgestellt, die im vergangenen Jahr mit mehr als 2500 Eiern bestückt wurden, einem Leckerbissen für die Marder. Um das Problem Raubwild in den Griff zu bekommen, seien Zeit, Geduld und Motivation erforderlich. „Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, Fasane anzusiedeln, aber als Jäger müssen wir in Vorleistung treten und müssen das Raubwild in den Griff bekommen, sonst macht das alles keinen Sinn“, betonte von Dollen.

Derzeit überlege der Landesverband durch Entlastungen bei der Pacht oder Verwertungsmöglichkeiten wie das Projekt „Fellwechsel“ des Deutschen Jagdverbands (DJV), der die Felle der gejagten Tiere verarbeitet, den Anreiz für die Jäger zu erhöhen. Zudem riet er, Gespräche mit den Naturschutzorganisationen zu führen. „Im Grundsatz sind diese beim Thema Raubwild auf unserer Seite und haben oftmals eingesehen, dass Bodenbrüter ohne Jagd nicht geschützt werden können“, so von Dollen.

 Jörn Krause wurde auf der Jahreshauptversammlung zum neuen Schießwart des Hegering V gewählt. Dennis Knop bestimmte die Versammlung zum neuen stellvertretenden Hundeobmann. (Bastian Fröhlig/kommunikateam GmbH, 10.3.2018)

Letzte Änderung: 17.12.2019

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