Ü50: Der SC Rist ist Deutscher Meister!

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Tolle Leistung - riesige Freude: die meisterlichen Rister

Sie waren erschöpft, der eine oder andere etwas angeschlagen - aber so voller Endorphine, dass die geschundenen Muskeln ihr glückseliges Dauerlächeln nicht vertreiben konnte. Denn sie sind die Meister ganz Deutschlands! Die Männer des SC Rist haben sechs Spiele innerhalb von zwei Tagen siegreich beendet und die Deutsche Meisterschaft der Wettkampfklasse 50 Jahre und älter erkämpft.

„Man hat gemerkt, dass am Ende keiner mehr konnte. Glücklicherweise hat sich keiner verletzt, aber das geht schon an die körperlichen Grenzen“, sagte André Bade nach dem Turnier-Wochenende in Rosenheim. Lohnende Strapazen für die Titelhamster, von denen manche seit 2008 in Ü35, Ü45 und nun Ü50 an fünf Deutschen Meisterschaften beteiligt waren.

16 Mannschaften hatten sich in Rosenheim um Gold beworben, drei (Bayreuth, Düsseldorf und Horchheim/Wiesbaden) stemmten sich den Ristern in der Vorrunde (Spielzeit: 2×10 Minuten) entgegen. In der zweiten Begegnung bekam man es mit dem Titelverteidiger zu tun und war nach dem vergleichsweise leichten Auftakt gegen Bayreuth schon ganz anders gefordert. Die Wedeler machten dem amtierenden Ü50-Meister in Folge einer ausgeglichenen ersten Hälfte das Leben mit zupackender Verteidigungsarbeit schwer. „Düsseldorf hat in der zweiten Halbzeit dann nur noch fünf Punkte gemacht“, berichtete Bade.

Mit zwei Siegen in der Tasche waren die Rister in ihrer Gruppe nicht mehr vom ersten Tabellenplatz zu verdrängen. Auch die abschließende Vorrundenaufgabe wurde bewältigt – und noch am Sonnabend rief das Viertelfinale gegen Wiesloch. Die Rist-Routiniers ließen nicht nach, beendeten den ersten Turniertag mit einer weiteren überzeugenden Leistung und begannen die kurze Erholungspause wohl wissend, dass wenige Stunden später Gastgeber Rosenheim alles unternehmen würde, um dem Wedeler Lauf ein Ende zu bereiten.

„Die Rosenheimer hatten sich verstärkt, eine Spielgemeinschaft gegründet und den Amerikaner, der früher bei ihnen gespielt hat, aktiviert“, so Bade. Neben besagtem, eigens aus den Vereinigten Staaten angereisten Brendan Murphy zählte auch der frühere Würzburger Bundesliga-Center Burkhard Steinbach zur Rosenheimer Mannschaft. „Wir haben gut von außen getroffen“, berichtete Bade von einem Wedeler Trumpf, der zum 39:22-Halbfinalsieg und damit zum Einzug ins Endspiel beitrug.

Dort traf man auf Köln. Die Rheinländer, die in der Vorschlussrunde Schalke 04 bezwungen hatten, mussten auf einen in Wedel bestens bekannten Mann verzichteten: Brian Byrnes, in den 1980er-Jahren erster Amerikaner beim SC Rist und an den damaligen Wedeler Erfolgen in der 2. Bundesliga sowie im DBB-Pokal beteiligt, verpasste das Finale aufgrund einer Zerrung. Doch statt Byrnes waren zwei andere, „frische“ Spieler zum Kölner Aufgebot gestoßen. Weitere Schwierigkeit: Das Duell um Gold ging über 4×7 Minuten. „Wir hatten große Probleme, haben zur Halbzeit mit zwei geführt, drei, vier Minuten vor Schluss lagen wir mit fünf Punkten zurück“, sagte Bade.

Die Rister gaben ihre zuvor praktizierte Zonenverteidigung auf, bearbeiteten die Kölner in der Schlussphase mit einer Presse. „Und wir haben noch mal alle Kräfte mobilisiert“, so der frühere Nationalspieler. Die Anstrengungen zahlten sich aus, die Rister gewannen das Endspiel 44:39 und gaben sich noch in der Halle den Feierlichkeiten hin.

Ermöglicht wurden diese sowie die vorangegangenen sechs Siege samt abermaligem deutschen Meistertitel längst nicht nur, aber auch durch eine der großen Stärken des Rist-Aufgebots: die Ausgeglichenheit. „Man hat gemerkt, dass es sehr von Vorteil war, dass wir zwölf Spieler hatten und viel wechseln konnten. Wenn du in unserem Alter sechs Spiele an einem Wochenende hast, ist es schon gut, so viele Spieler zu haben“, betonte Bade.

Auch das Drumherum stimmte: „Es war ein tolles Wochenende. Die Rosenheimer haben das gut organisiert“, schickte er ein Lob an die Ausrichter. (Moritz Korff/SC Rist, 16.5.2023)
Ergebnisse:
SC Rist – BBC Bayreuth 34:14
SC Rist – ART Giants Düsseldorf 35:26
SC Rist – SG TG Horchheim / BG Wiesbaden 34:26
SC Rist – TSG Wiesloch 45:20
SC Rist – TSV 1860 Rosenheim 39:22
SC Rist – SG BG Köln / TuS Königsdorf 44:39

SC Rist Ü50: André Bade, Marc Dennstedt, Ingmar Eydeler, Carsten Horn, Ingo Knillmann, Arne Malsch, Stefan Oelze, Christian Pauk, Markus Pröhl, Dennis Reichert, Christoph Schmalisch, Michael Zelass. Trainer: Olaf Möller und Jan Stange, Betreuer: Jörg Kropp

 

Letzte Änderung: 16.05.2023

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