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„Es spornt an, dass alle an mich glauben“

Bensu Okur (40), eine verwitwete, alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen, wird in der Kursana Residenz Wedel bei der Weiterbildung zur Pflegefachkraft gezielt gefördert.

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Beim Üben mit ihrer Praxisanleiterin Manuela Zimmermann in der Kursana Residenz Wedel lernt Bensu Okur (r.), worauf sie beim Anlegen einer Infusion achten muss
Beim Üben mit ihrer Praxisanleiterin Manuela Zimmermann in der Kursana Residenz Wedel lernt Bensu Okur (r.), worauf sie beim Anlegen einer Infusion achten muss

Organisation sei ihr halbes Leben, sagt Bensu Okur (40) und lacht. Und nur mit viel Disziplin, hoher Motivation und dem nötigen Rückhalt bei ihrem Arbeitgeber könne ihr der Ausbildungsmarathon gelingen, bei dem sie derzeit über sich hinauswachsen könne. Denn die verwitwete, alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen im Alter von neun und zwölf Jahren hat gleich nach dem Abschluss der einjährigen Ausbildung zur Pflegeassistentin im vergangenen Jahr mit der Qualifizierung zur Fachkraft weitergemacht. Die Bestnote Eins machte möglich, dass Bensu Okur die anspruchsvolle generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau von drei auf zwei Jahre verkürzen kann. „Es spornt an, dass alle an mich glauben“, sagt Bensu Okur, die seit vier Jahren in der Kursana Residenz Wedel tätig ist. „Durch die Unterstützung von den Kollegen und die Anerkennung durch unsere Bewohner habe ich gelernt, dass ich in der Pflege richtig bin und mich im Beruf immer weiterentwickeln kann.“

Nach der Schulausbildung war Bensu Okur als ungelernte Kraft im Einzelhandel eingestiegen, doch nach dem Tod des Partners vor fünf Jahren konnte sie wegen der Kinder nicht weiter im Schichtdienst arbeiten. Sie fand eine Teilzeitstelle bei einem ambulanten Pflegedienst und konnte schließlich auf dreißig Stunden aufstocken, weil ihr die Kursana Residenz Wedel möglich machte, als Pflegehelferin im stationären Bereich ausschließlich im Frühdienst zu arbeiten. „In unserem kleinen Team habe ich mich gleich zu Hause gefühlt“, sagt sie. „Mir gefällt, dass wir zusammenhalten und eine persönliche Beziehung zu unseren Bewohnern aufbauen können.“ Bald wurde Bensu Okur die Weiterbildung zur Pflegeassistentin angeboten, doch die engagierte Hilfskraft traute sich anfangs nicht zu, mit Ende Dreißig noch einmal die Schulbank zu drücken. „Doch dann hat es irgendwann `Klick´ gemacht und ich habe begriffen, dass ich als Alleinverdienerin in der Familie vorankommen muss. Außerdem wollte ich meinen Jungen ein Vorbild sein“, sagt die Frau mit türkischen Wurzeln.

Als Auszubildende kann Bensu Okur in der Residenz immer freitags mit ihrer Praxisanleiterin Manuela Zimmermann und den anderen Azubis das Erlernte vertiefen und jeden Handgriff üben, bis sie fit für den Umgang mit Bewohnern ist. „Es tut gut, diesen geschützten Raum zum Lernen zu haben, weil mir dazu zu Hause oft die Ruhe fehlt“, sagt Bensu Okur. „Außerdem kann ich Manuela bei Fragen jederzeit anrufen und bekomme von ihr die nötige Unterstützung, wenn mich die Kinder brauchen.“ Mittlerweile haben sich ihre Söhne daran gewöhnt, dass ihre Mutter genauso wie sie regelmäßig für die Schule lernen muss. Umso mehr genießt das Trio seine Auszeiten beim gemeinsamen Fahrradfahren oder Eisessen.

Ein Förderprogramm der Bundesagentur für Arbeit macht möglich, dass Bensu Okur auch die generalistische Ausbildung, die die Qualifikationen für Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege in sich vereint, ohne finanzielle Einbußen absolvieren kann. Mittlerweile hat sie die Ausbildung im Krankenhaus im Bereich Innere Medizin und Kinderheilkunde abgeschlossen. In diesem Jahr wird sie neben dem Blockunterricht noch Einblick in die Psychiatrie bekommen und dann im dritten Ausbildungsjahr die Lerninhalte vertiefen. „Ich weiß schon, dass ich mich nach meinem Fachkraft-Abschluss für eine Leitungsfunktion in der Altenpflege weiterqualifizieren möchte“, sagt Bensu Okur. „Schließlich habe ich bis zur Rente noch viel Zeit, um immer weiter zu lernen.“ (Martina Petersen/Kursana, 23.2.2022)

Letzte Änderung: 24.03.2022

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