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Neuer Standort für Wärmekraftwerk der Stadtwerke

Behördliche Vorgaben führen zu neuer Planung - jetzt wird im BusinessPark Elbufer gebaut

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So sollte das Kraftwerk an der Schulauer Straße Ecke Deichstraße aussehen - jetzt ist ein neuer Standort gefordert.
So sollte das Kraftwerk an der Schulauer Straße Ecke Deichstraße aussehen - jetzt ist ein neuer Standort gefordert. Grafik: Stadtwerke wedel

Das geplante Blockheizkraftwerk (BHKW) „Am Hafen“ soll nun im BusinessPark Elbufer gebaut werden. Aus Sicht der Stadtwerke Wedel, die das Vorhaben projektiert haben, ist auch der neue Standort gut geeignet, das angeschlossene Wärmenetz effizient zu betreiben. Nach der ursprünglichen Planung sollte das Wärmekraftwerk unmittelbar hinter dem Deich an der Schulauer Straße errichtet werden. Vor dem Eindruck der Ahrtalflut wurden durch eine hydrologische Untersuchung die Rahmenbedingungen vom Landesamt für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes SchleswigHolstein (LLUR) jedoch neu bewertet und es wurde keine Genehmigung für diesen Standort erteilt.

Dazu Jörn Peter Maurer, Geschäftsführer der Stadtwerke Wedel: „Aus technisch-wirtschaftlicher Sicht wäre der ursprünglich geplante Standort für uns als Stadtwerke attraktiver. Aber wir respektieren selbstverständlich die behördlichen Vorgaben und richten uns danach.“ Maurer weiter: „Es gibt einfach zwei unterschiedliche Bewertungssituationen. Die eine war vor der Ahrtalflut, die andere danach. Und die Behörden haben nach der Ahrtalflut eine Neubewertung vorgenommen. Das ist in diesem Falle sicherlich auch die Aufgabe der Behörden.“

Das BHKW soll der Versorgung neuer Kunden dienen, welche im Rahmen der Energiewende wärmeversorgt werden. Geplant war, dieses BHKW direkt am Hafen zu bauen. Der ursprüngliche Standort wurde auch in einer Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses vorgestellt, diskutiert und am Ende genehmigt, weil es energiewirtschaftlich keinen besseren Standort gab. Die Planungen für das BHKW werden nun geringfügig an den neuen Standort angepasst, sodass aus technischer und planerischer Sicht der schnellen Umsetzung nichts entgegensteht.

Blockheizkraftwerke sind eine erprobte und bewährte Technologie, um beim Einsatz von Primärenergie (Gas/Wasserstoff) gleichzeitig Wärme und Strom zu erzeugen. Die Stadtwerke Wedel haben mit mehreren Anlagen dieser Art gute Erfahrungen gemacht. Bei dem aktuellen BHKW im BusinessPark werden zwei Megawatt elektrische Leistung durch einen Gasmotor erzeugt. Das BHKW wird so ausgelegt, dass es primär in den Zeiten betrieben wird, in denen der Strom im Stromnetz auch benötigt wird. „Es agiert somit als 'Gegenspieler' zu den fluktuierend einspeisenden erneuerbaren Energien aus Photovoltaik- und Windenergieanlagen“, erklärt Carsten Schulte, Bereichsleiter Technik & Netze bei den Stadtwerken. Der Betrieb ist zudem zukunftssicher, da für die Wirtschaftlichkeit der BHKW-Anlage kein sogenannter Grundlastbetrieb erforderlich ist. Außerdem ist auch der Einsatz von Wasserstoff beziehungsweise Gas-/Wasserstoffgemisch in der Anlage möglich.

„Wir sind der festen Überzeugung, dass die Energiewende im Wärmebereich nicht ohne grüne Gase gelingen wird, sodass wir davon ausgehen, dass der Wasserstoffanteil im Gasnetz in den nächsten Jahren kontinuierlich gesteigert und damit der KWK-Anlagen-Betrieb mit regenerativen Brennstoffen ermöglicht wird“, so Schulte. Die KWK-Anlage kann bereits in der jetzt geplanten Ausführung mit bis zu 20 Prozent Wasserstoff betrieben werden, eine Umrüstung auf 100 Prozent Wasserstoff wird möglich sein. Ein BHKW-Neubau ist erforderlich, weil die derzeitigen Erzeugungsanlagen „BHKW Bekstraße“ und „BHKW Langenkamp“ keine weiteren Kapazitäten haben, um sämtliche Neubauten anzuschließen. Die Stadtwerke investieren mit diesem Projekt in die möglichst ökologische Energieversorgung. Insgesamt wird das Vorhaben rund drei Millionen Euro kosten. Mit dem Bau soll 2025 begonnen werden. (Stadtwerke Wedel/15.2.2023)

Letzte Änderung: 11.02.2023

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