Mittelständische Pharmaindustrie ist Innovationsmotor in Europa

Der Abgeordnete des Europaparlaments Niclas Herbst hat das mittelständische Pharmaunternehmen medac in wedel besucht.

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Sind sich einig, dass das Thema "Großbritannien und die EU" schnell geregelt werden muss: Heiner Will (v. l.) Jörg Hans und Sergej Krämer (alle medac) mit Niclas Herbst, Abgeordneter des Europäischen Parlaments. Foto: © medac

Niclas Herbst, stellvertretender Vorsitzender des EP-Haushaltsausschusses und Mitglied der CDU, informierte sich über die Entwicklung des Unternehmens sowie die aktuellen Herausforderungen im europäischen Gesundheitsmarkt. Im Gespräch mit den Geschäftsführern Jörg Hans und Heiner Will tauschte sich Niclas Herbst über die Rahmenbedingungen und Perspektiven für die Arzneimittelentwicklung und -produktion in Europa aus. Im Mittelpunkt des Meinungsaustauschs stand mit Hinblick auf die Versorgungssicherheit mit lebensnotwendigen Medikamenten auch die Bedeutung der Arzneimittelproduktion in europäischen Ländern.

Insbesondere der Produktionsstandort Deutschland trage wesentlich zu einer kontinuierlichen Lieferfähigkeit von qualitätsgesicherten Arzneimitteln bei und dürfe nicht weiter mit zusätzlicher Bürokratie oder Steuern belastet werden, so Jörg Hans. Heiner Will wünschte sich in den Programmen der Europäischen Union zur Forschungsförderung einen breiteren und mehr anwendungsorientierten Ansatz. Die bisherigen Programme unterstützen zweifelsohne wichtige Fragestellungen, fördern aber selten patientenorientierte Weiterentwicklungen bereits bestehender Therapien.

Niclas Herbst war insbesondere an den direkten industriepolitischen Auswirkungen der europäischen Richtlinien und Gesetze und deren Mittelstandsfreundlichkeit interessiert. Die mittelständische pharmazeutische Industrie in Europa brauche eher einen Abbau der staatlichen Eingriffe und wieder mehr Freiraum für marktwirtschaftliche Instrumente, so Niclas Herbst. Die hervorragende Arzneimittelversorgung in Europa müsse einerseits bezahlbar bleiben, andererseits aber könne es Innovation, Qualität und Sicherheit bei Arzneimitteln nach europäischen Standards nicht zum Nulltarif geben. Dies gelte es in den ausstehenden europäischen Haushaltsdiskussionen im Europäischen Parlament zu berücksichtigen.

Der stellvertretende Leiter der medac-Herstellung, Sergej Krämer, verwies bei einem Rundgang durch die Produktion auf die vielfältigen und hohen Anforderungen an eine qualitätsgesicherte deutsche Arzneimittelproduktion. Er hob dabei die therapeutischen Vorteile der Medikamente von medac hervor, wies jedoch auch auf die praktischen Folgen und immensen Aufwendungen der seit diesem Jahr geltenden EU-Richtlinie gegen Arzneimittelfälschung für einen mittelständischen Betrieb hin.

Der Besuch eines Europapolitikers konnte in diesen Tagen selbstverständlich nicht enden, ohne die Folgen des anstehenden Austritts Großbritanniens aus der Europäischen Union diskutiert zu haben. Niclas Herbst und die medac-Geschäftsführung waren sich einig, dass möglichst schnell ein Austritts- oder Handelsvertrag geschlossen werden müsse, um insbesondere die Versorgung der britischen Bevölkerung mit notwendigen bewährten Medikamenten nicht zu beeinträchtigen. (Michael Rahn, Kommunikateam, Volker Bahr, medac, 5.9.2019)

Letzte Änderung: 17.12.2019

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