„Wachstum in Steinen“ treibt Wachstum der Stadtsparkasse

Ob große oder kleine Bildschirme, mit oder ohne persönliche Beratung: die Sparkassen-Vorstände Marc Cybulski (rechts) und Heiko Westphal wollen den Wünschen möglichst vieler Kunden gerecht werden.
Jahresbilanz 2017: Erfolgreicher baufinanzierer und landesweit Spitze im Wertpapiergeschäft der Sparkassen
Während es in anderen Geldinstituten teils aufreibend und mit Querelen hoch her geht, langweilt die Stadtsparkasse Wedel auf angenehme Art: durch Gelassenheit und kontinuierliches Wachstum. Marc Cybulski, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Wedel, und sein Vorstandskollege Heiko Westphal, beide nicht gerade für euphorisches Selbstlob, sondern eher für hanseatisches Understatement bekannt, äußerten sich bei der Vorstellung des Jahresberichtes zufrieden und bezeichneten die Lage des Institutes als "solide". In einzelnen Geschäftsfeldern zeigen sich sogar außerordentliche Zahlen.
Ein Lob gab es aber von den beiden dann doch: für die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr persönlicher Kontakt, teils über Jahre lange Zammenarbeit aufgebaut, und die Kompetenz bilden die Bais des erfolgs. „Diese intensive Marktdurchdringung hätte uns nicht gelingen können, wenn wir nicht das Vertrauen unserer Kunden in die Stärke und Kompetenz unseres Hauses hätten“, so Cybulski.
Vorrangig haben sowohl das „Wachstum in Steinen“, also der Finanzierungsbedarf im Baubereich, als auch die zunehmende Attraktivität von Wertpapieren zu dem Ergebnis beigetragen. Von den Kredit-Neuzusagen in Höhe von 78,6 Millionen Euro entfallen 29,6 Millionen Euro auf die privaten Kunden, hingegen 49 Millionen. Euro auf die Firmen- und Gewerbekunden. „Es sind eindeutig die Bau-Investitionen, die diese Entwicklung vorangetrieben haben“, so Westphal. „Wir liegen mit diesem Ergebnis immer noch auf einem historisch hohen Niveau“, ergänzt Cybulski. Er bremste zwar Erwartungen, dass die Wertsteigerung der Immobilien so fulminant weitergehen werde wie bisher, wo innerhalb von wenigen Jahren teilweise 40 Prozent plus erzielt worden seien, aber Wedel als wachsende Stadt biete weiterhin gute Chancen, weil Grundstücke und Immobilien knapp seien. Er sprach sich für überlegtes Wachstum aus mit um die 100 Einheiten pro Jahr über zehn Jahre hinweg und keinesfalls "1000 auf einen Schlag"
Gewachsen ist auch die Summe der Einlagen – von 408,7 auf 411,1 Millionen Euro. Zurückführen lasse sich das vor allem darauf, dass die privaten Kunden ihr Vertrauen in Wertpapiere wiedergefunden haben: Der Jahresumsatz konnte deutlich von 48,6 Millionen auf 60,0 Millionen Euro gesteigert werden. „Erstmals seit vielen Jahren liegen die Käufe damit höher als die Verkäufe“, freut sich Westphal – und nicht nur das: In Relation zum Marktanteil belege Wedel damit den Spitzenplatz der schleswig-holsteinischen Sparkassen.
„Wir haben insgesamt ein gutes Ergebnis erreicht. Aber das brauchen wir auch, um die Herausforderungen der kommenden Jahre zu bestehen“, betont Cybulski. Dabei gehe es sowohl um eine Geschäftspolitik, die die Eigenständigkeit der Stadtsparkasse trotz schwieriger Rahmenbedingungen sichert, als auch um Investitionskosten, die Beratungsqualität und Service stärken helfen solle.
Digitalisierung ist das wichtige Thema der kommenden Jahre
Dass die Herausforderungen des Jahres 2017 anspruchsvoll waren, zeigt sich auch am sonstigen Umfeld. „Die Schließung beziehungsweise. Umwidmung von zwei Geschäftsstellen war ein Einschnitt“, weiß Cybulski, „aber das bedeutet nicht, dass wir nicht mehr für unsere Kunden da wären.“ Es gehe vielmehr darum, die Beratung noch zu stärken, sowohl in der Stadtsparkasse, als auch künftig vermehrt beim Kunden auf dem Sofa.
„Die wichtigsten Themen sind der Ausbau der Angebote auf unserer Internet-Seite und die Beratung per iPad beim Kunden“, so Cybulski. „Die Internet-Filiale ist die Geschäftsstelle, die dem Kunden am nähesten ist: Er hat sie in der Tasche.“ In der zweiten Jahreshälfte sollen deshalb erste Abschlüsse über das Internet möglich sein. In naher Zukunft wird es neben der Beratung zuhause beim Kunden auch ein Kontomodell-Angebot für solche Kunden geben, denen es aus dem einen oder anderen Grund nicht ohne weiteres möglich ist, in die Stadtsparkasse zu kommen. „Vor allem ältere Kunden werden davon profitieren“, avisiert Westphal.
„Es geht nicht darum, möglichst viel in die Technik zu verlagern“, betont Cybulski. „Wir werden vielmehr den Mix aus digitalen und persönlichen Angeboten herstellen, der unseren Kunden den Kontakt mit uns so bequem wie möglich macht.“ Mit Technik allein, so beide übereinstimmend, lasse sich kein Vertrauen gewinnen – aber die Innovationen dienten dem Ziel, das Vertrauen der Kunden in die Stärke und Kompetenz des Hauses weiter zu festigen. (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH mit Material der Stadtsparkasse Wedel/ Carsten Dürkob, 13.4.2018)
Die wichtigsten Zahlen 2017 im Überblick im Vergleich zum Vorjahr:
- Bilanzsumme 573,0 Mio. Euro - 0,5 Mio. Euro
- Geschäftsvolumen 614,0 Mio. Euro + 30,0 Mio. Euro
- Kredit-Neuzusagen 78,6 Mio. Euro - 1,8 Mio. Euro
- Jahresumsatz Wertpapiere 60,0 Mio. Euro + 17,9 Mio. Euro
- Mitarbeiter 100 im Jahresdurchschnitt - 1
- Spenden inkusive PS-Spatren und Stiftung 158.000 Euro + 14.000 Euro