Zukunftstag: Berufe erkunden ohne Grenzen

Am jährlichen bundesweiten "Girls and Boys Day" öffneten medac, Fachhochschule Wedel und der AZV Südholstein ihre Türen, um Kindern und Jugendlichen einen Einblick in die Besssrufswelt zu ermöglichen und um den Nachwuchs zu werben

in Wirtschaft & Branchen

20 Schülerinnen und das studentische Betreuungsteam: Der Girls Day an der Fachhochschule Wedel soll den Zuwachs an Frauen in den MINT-Fächern fördern.
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20 Schülerinnen und das studentische Betreuungsteam: Der Girls Day an der Fachhochschule Wedel soll den Zuwachs an Frauen in den MINT-Fächern fördern., 20 Schülerinnen und das studentische Betreuungsteam: Der Girls Day an der Fachhochschule Wedel soll den Zuwachs an Frauen in den…
Die Mädchen lernten mit dem Open-Source Programm Scratch ein Spiel zu entwickeln.
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Die Mädchen lernten mit dem Open-Source Programm Scratch ein Spiel zu entwickeln., Die Mädchen lernten mit dem Open-Source Programm Scratch ein Spiel zu entwickeln.
Selbst sind die Frauen: Die beiden Johannas bestimmen selbst die Identität einer flüssigen Substanz.
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Selbst sind die Frauen: Die beiden Johannas bestimmen selbst die Identität einer flüssigen Substanz., Selbst sind die Frauen: Die beiden Johannas bestimmen selbst die Identität einer flüssigen Substanz.
Die Auszubildenden hatten einen abwechslungsreichen Tag für die Mädchen und Jungen bei der medac geplant.
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Die Auszubildenden hatten einen abwechslungsreichen Tag für die Mädchen und Jungen bei der medac geplant., Die Auszubildenden hatten einen abwechslungsreichen Tag für die Mädchen und Jungen bei der medac geplant.
Zünftig im Blaumann - gibt es eigentlich auch "Blaufrau"? - traten die Girls ihren Dienst an.
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Zünftig im Blaumann - gibt es eigentlich auch "Blaufrau"? - traten die Girls ihren Dienst an., Zünftig im Blaumann - gibt es eigentlich auch "Blaufrau"? - traten die Girls ihren Dienst an.
Keine Angst vor anspruchsvollem Handwerksgerät: Die Mädchen griffen beim AZV sogar zum Schweißgerät.
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Keine Angst vor anspruchsvollem Handwerksgerät: Die Mädchen griffen beim AZV sogar zum Schweißgerät., Keine Angst vor anspruchsvollem Handwerksgerät: Die Mädchen griffen beim AZV sogar zum Schweißgerät.

Mit sterilen Hauben, Kitteln und Überschuhen bekleidet, stand eine Gruppe von Mädchen und Jungen umgeben von modernen Maschinen in der Konfektionierung der medac und lauschten den Ausführungen vom stellvertretenden Herstellungsleiter Sergej Krämer. Der erfahrene Apotheker erklärte, wie Flüssigkeiten zum Beispiel zur Behandlung von Krebserkrankungen in die Ampullen und Spritzen kommen und wie sie richtig, teilweise mit moderner Robotertechnik produziert, verpackt und etikettiert werden.
Wie viele verschiedene Produkte werden hier verpackt und wie viele Ausbildungsberufe gibt es hier eigentlich? Viele Fragen prasselten auf die Mitarbeiter des weltweit agierenden Pharmaunternehmens, das auf dem Gebiet der Neu- und Weiterentwicklung von Medizinprodukten und Arzneimitteln für die Diagnostik und Behandlung onkologischer, urologischer und Autoimmunerkrankungen arbeitet, ein.
"Rund 800 verschiedene Produkte werden bei uns konfektioniert. Die medac bildet derzeit in vier Ausbildungsberufen aus und bietet fünf duale Studiengänge an", erklärte Volker Bahr, der für die Unternehmenskommunikation zuständig ist.

Isabelle Schneider, Jannike Olden und Amelie Wrage, Auszubildende im ersten und zweiten Lehrjahr, hatten den spannenden Tag für die insgesamt 20 Schülerinnen und Schüler im Alter von 11 bis 14 Jahren vorbereitet. Es gab eine Begrüßung und einen kleinen Vortrag von Geschäftsführer Heiner Will, eine Unternehmensralley, einen Rundgang durch die Konfektionierung und dann durften die Girls und Boys selbst noch einmal aktiv werden. Sie bestimmten mit einer Pipette und einem Papier die sogenannte Identität und Reinheit von einer Flüssigkeit, wie bei einer Dünnschichtchromatographie. Nach diesem Tag war es einigen Kids klar, dass sie wiederkommen und vielleicht später selbst eine Ausbildung bei der medac machen wollen.
Selbst ein Spiel programmieren, das ist für viele Gamer ein Traum. An der Fachhochschule (FH) Wedel konnten 20 Mädchen aus Wedel, Schenefeld, Henstedt-Ulzburg und Hamburg, die derzeit noch in Klasse fünf bis sieben zur Schule gehen, einen Tag lang ausprobieren, wie mit Scratch, einem Open-Source Programm, ein Computerspiel entwickelt werden kann. Seit 2009 bietet die Bildungseinrichtung den Girls Day an, um Mädchen für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) zu begeistern. In diesem Jahr hatten sich die Verantwortlichen entschlossen, das Programm weiter zu reduzieren.
"Im letzten Jahr beklagten viele Mädchen, dass sie für jede Station zu wenig Zeit hatten und lieber selbst etwas machen wollten. So haben wir in diesem Jahr lieber einen interaktiven Schwerpunkt in der Informatik gesetzt. Das Interesse am spielerischen Programmieren gilt es vor allem bei den Girls zu fördern. Unser Ziel ist es den studierenden Frauenanteil von 20 Prozent an der Fachhochschule weiter zu erhöhen", erläuterte Pressesprecherin Nelly Tekhaus.
Das fünfköpfige Helferinnenteam begleitete und half den Mädchen bei der Programmierung des eigenen Spiels. Die Teilnehmerinnen kreierten zum Beispiel mit einem Seestern, einer Qualle und vielen weiteren Bausteinen eine bunte Unterwasserwelt. Innerhalb kurzer Zeit entstand Schritt für Schritt ein abwechslungsreiches Verfolgungsspiel am PC.

"Stolz und begeistert sind die Schülerinnen, wenn sie dann auch ihren Eltern das Werk präsentieren können, da es im Internet abrufbar ist. Wer will kann es dann auch weiter entwickeln", stellte die Dozentin Gerit Kaleck fest.

Zum Schluss gab es dann für die Girls noch eine Führung durch die Smart-Area mit einem 3D-Drucker und einem Lasercutter im Prototypenlabor, die Fertigungstechnik mit einer Fräse zur Herstellung von Werkzeugen und dem "Virtual Reallity Labor", wo sie vor einer Leinwand auf einem Ballanceboard mit einer Brille und Handschuhe mit Sensoren bekleidet über eine echt erscheinende Welt fliegen konnten.
Bleibt zu hoffen, dass das vielfältige Angebot der Unternehmen und Bildungseinrichtungen am Zukunftstag in der Rolandstadt den Mädchen und Jungen eine Inspiration für ihre zukünftige Berufswahl war.

Bereits zum 15. Mal in der Folge hat der AZV Südholstein seinen Girls‘ Day im Klärwerk Hetlingen veranstaltet, um Mädchen technisch orientierte Berufe näherzubringen. 15 Schülerinnen aus der Region lernten vier Ausbildungsberufe aus der Wasserwirtschaft kennen. Ausgestattet mit AZV-Arbeitsoveralls und Sicherheitsschuhen konnten sie das Arbeiten mit Schweißgeräten, Lötkolben und Mikroskopen ausprobieren.

 Die Schülerinnen im Alter von elf bis 13 Jahren kamen aus Hamburg, Brunsbüttel, Halstenbek, Rellingen, Wedel, Elmshorn, Tornesch und Uetersen nach Hetlingen . Nach einer Begrüßung durch Christine Mesek, selbst gelernte Bauingenieurin und Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein, ging es los: An mehreren Stationen im Klärwerk hatten Auszubildende, Ausbilderinnen und Ausbilder des AZV Südholstein ein abwechslungsreiches Programm für die Mädchen vorbereitet. In der Elektrowerkstatt warteten beispielsweise Lötkolben und Elektronik-Bausätze darauf, von ihnen zu Würfeln mit LED-Lämpchen zusammengebaut zu werden. Handfest ging es nebenan in der Maschinenwerkstatt zu. Mit Hämmern, Körnern, Feilen, Schweißgerät und einer großen Standbohrmaschine fertigten die Schülerinnen ein Spiel aus massiven Metallteilen.

 Für überraschende Einblicke sorgte die Labor-Station. Um zu verstehen, was in einem Klärwerk passiert, hatten die Mädchen zunächst die unterschiedlichen Stufen der Abwasserreinigung kennengelernt. Anschließend untersuchten sie im Labor am Mikroskop Abwasserproben und entdeckten verschiedenste nützliche Kleinlebewesen, die bei der Reinigung des Abwassers mithelfen. Neue Erkenntnisse gab es auch beim Besuch im Materiallager. Hier erfuhren die jungen Besucherinnen, welch ausgefeilte Logistik für einen störungsfreien Klärwerks- und Netzbetrieb notwendig ist. (Wolf-Robert Danehl/kommunikateam GmbH, Ute Hagmaier/AZV, 29.03.19)

Letzte Änderung: 17.12.2019

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