Viele Familienunternehmerinnen und -unternehmer bewegt ein Problem: Wie geht es nach meinem Ausscheiden weiter? Denn heutzutage ist es nicht selbstverständlich, dass der Übergang von einer Generation auf die nächste auch gelingt. Wer kennt die etwas zynische Erkenntnis nicht: Der erste baut's auf, der zweite verwaltet - und der dritte studiert Kunstgeschichte... Bei Maschmann Garten- und Landschaftsbau hingegen ist die Welt noch in Ordnung. Diethard Possehn - Wedeler Urgestein - leitet das Unternehmen gemeinsam mit seinen Söhnen Julius und Philip - bis der Senior beschließt, sich nun endgültig mehr seinen Enkelkindern zu widmen.
"Es ist ja nicht selbstverständlich, dass die Kinder das eigene Lebenswerk weiterführen möchten. Für mich ist das ein echter Glücksfall. Meine Söhne verfügen über fachliche, soziale und kaufmännische Kompetenz, identifizieren sich mit der Firma und übernehmen Verantwortung - auch für unsere knapp 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das ist mir ganz wichtig", sagt der Senior.
Früh war klar, dass seine beiden Jungs mit "Kunstgeschichte & Co" nichts am Hut hatten. Seit der Kindheit packten sie spielerisch im Unternehmen mit an und schon während ihrer Ausbildung war klar, dass sie in den Traditionsbetrieb einsteigen wollten. Philip absolvierte eine GaLa-Bau-Lehre, bevor er nach einiger Zeit in anderen Betrieben Garten- und Landschauftsbau studierte. Sein Bruder Julius ist studierter Wirtschaftsingenieur im Bauwesen und arbeitete vor dem Einstieg in den Betrieb bei einem Wohnungsbau-Unternehmen.
Die Jungs sind bereits zu je einem Viertel an der Firma beteiligt, aber das ist es nicht, was ihnen die Anerkennung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einbringt, sondern die Kompetenz, die Einstellung zur Arbeit - der Fleiß. Und es liegt in der Natur der Sache: Sie treiben Neues voran. "Veränderungen gibt es immer, und sie werden oft von Jüngeren angestoßen", sagt Diethard Possehn und ergänzt: "Es ist deshalb völlig in Ordnung für mich, wenn meine Söhne etwas anders machen möchten. Ich bin dafür offen - genauso, wie es meine Vorgesetzten früher bei mir waren." Derzeit steht das Thema Digitalisierung oben an.
Bei aller Modernität jedoch werden die Wurzeln nicht vergessen. Das Unternehmen setzt auf Teamgeist. Diethard Possehn und seine Frau Birgitt liegt viel daran, dass sich alle im Betrieb wohl fühlen: "Wir sind alle eine große Familie. Man ist füreinander da, hilft sich und arbeitet als Team. Das wird in der nächsten Generation nicht anders sein." (Jörg Frenzel/kommunikateam GmbH mit Material von Maschmann Galabau, 25.6.2022 )