Bahnhofstraße soll schöner werden

Marketingverein nimmt sich Wedeler Einkaufsstraße an. Beet-Paten und Theaterstücke geplant

in Wedel Marketing

Wedel. Schluss mit dem Stillstand in der Bahnhofstraße: Der Verein Wedel Marketing will der Einkaufsstraße im Herzen der Stadt zu mehr Glanz verhelfen. Mit einfachen, aber effektiven Mitteln soll tristen Beeten, kaputten Sitzbänken, Müll, Stolperfallen und leeren Schaufenstern Einhalt geboten werden. Wie Marketingchef Marc Cybulski den Mitgliedern am Dienstag mitteilte, sind Werbeaktionen geplant, mit denen Sponsoren und Beet-Paten für neue Bänke gesucht werden. Zudem hat sich der Wedeler Marketingverein, der etwa 100 Mitglieder umfasst, zusammen mit der Stadtverwaltung, dem Bauhofteam und den Stadtwerken den Austausch von Stromkästen und defekten Lampen sowie den Anstrich von alten Bänken vorgenommen. Bei einer Begehung wurde eine Mängelliste erstellt, die jetzt abgearbeitet wird.

Bürgermeister Niels Schmidt gestand ein, dass die Straße auch in seinem Haus etwas in Vergessenheit geraten sei. Das Problem: Mit Blick auf den in einem langjährigen Prozess erarbeiteten Umgestaltungsplan für die Straße wurden Baumpflanzungen und Ausbesserungen aufgeschoben. Doch dieser Umbau ist durch die Finanzlage der Stadt derzeit kein Thema. Schmidt dazu: "Über eine Umgestaltung der Bahnhofstraße reden wir in den nächsten fünf Jahren nicht." Schmidt brach in diesem Zusammenhang aber eine Lanze für die Einkaufsstraße, die viel besser sei als ihr Ruf in der Stadt. "Wir reden zu viel über die Schwachstellen. Stattdessen müssen wir herausstellen, was gut funktioniert."

Von 152 Geschäften stehen laut Zählung des Vereins 16 derzeit leer

Was funktioniert, ist die Zusammenarbeit von Wirtschaft und Kultur, wenn es um die Nutzung von leeren Geschäften geht. Der Marketingverein hat Kontakte geknüpft und bei der Batavia und dem Theater Wedel Mitstreiter gefunden, die Interesse daran haben, Leben in die leeren Geschäfte zu bringen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Wedeler Problemfall, "dem Schandfleck der Stadt", wie Vorstandsmitglied Katrin Fahnenkrug die Passage Ecke Bahnhofstraße/Spitzerdorfstraße nennt. Nach Zählungen des Vereins stehen von den 152 Geschäften in der Einkaufsstraße 16 leer, davon befinde sich ein Großteil in der Passage, die zu einem ausländischen Fonds gehört.

Beleben möchte der Verein zudem die Ecke am Bahnhof. Auch hier gibt es Leerstand, auch hier ist es laut Schmidt schwer, mit der Eigentümergesellschaft ins Gespräch zu kommen. Klar ist, dass von März 2014 an der Wedelec-Shop der Stadtwerke die neue Anlaufstelle für Touristen wird. Bislang hatte die Geschäftsstelle des Marketingvereins im Rathaus diese Informationsaufgabe in der Hand.

Neu ist auch der Macher des Ochsenmarktes. Nach einer Ausschreibung der beiden Großveranstaltungen (Hafenfest und Ochsenmarkt) sind die beiden Feste nicht mehr in einer Hand. Zwar bleibt es beim Hafenfest bei der bisherigen Agentur Sievers Consulting, aber beim Ochsenmarkt setzt der Verein auf den Wedeler Daniel Frigoni und seine Agentur Elbmenschen. Die konnte sich mit dem Konzept, das sich stärker an der Tradition und den Interessen der Wedeler orientierte, gegen die Mitbewerber durchsetzen.

Hamburger Abendblatt/Pinneberger Zeitung

Letzte Änderung: 17.12.2019

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