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VINCORION liefert 700 Generatoren für Radpanzer

Das Wedeler Unternehmen rechnet mit weiteren Bestellungen dieser modernen Systeme

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VINCORION-Geschäftsführer Dr. Stefan Stenzel in der Produktion in Wedel. Fotos: VINCORION
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Ein Generator EPG Husky W 600 in der Produktion. Fotos: VINCORION
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Ein GTK Boxer der Bundeswehr in der Variante als Führungsfahrzeug.
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In der Produktion von VINCORION in Essen werden die Generatoren gefertigt, auch die neuen Modelle für den Boxer. Fotos: VINCORION

Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel hat den Vertrag über die Lieferung von mehr als 700 Bordnetzgeneratoren des Typs EPG huskyV W 600 für den „Boxer“ unterzeichnet. Für zukünftige Projekte werden noch weitere Bestellungen erwartet, so dass eine Gesamtstückzahl von über 1000 Generatoren erwartet wird. Das demonstriert die Leistungsfähigkeit der militärischen Energiesysteme des Unternehmens auch bei gepanzerten Fahrzeugen.

Der neue Generator von VINCORION, der EPG huskyV W 600, ist ein wassergekühlter Bordnetzgenerator für alle Einsatzszenarien: Im „Boxer“ kann er die Stromversorgung für das Fahrzeug und die vielfältigen Missions-Module übernehmen. Denn er liefert einen Strom von bis zu 600 Ampere und ist damit auch für künftige Anforderungen gerüstet. Ein neuer digitaler Spannungsregler wurde integriert, welcher die Anpassung des Generators für die verschiedenen Anwendungen erlaubt.

Hersteller vertrauen auf Komponenten von VINCORION

VINCORION hat jetzt einen Rahmenvertrag mit KNDS Deutschland unterzeichnet. „Die Lieferung des Generators für den Boxer ist für uns ein sehr wichtiger Auftrag“, sagt Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION. „Das zeigt uns, dass die Nachfrage nach dem Boxer anhaltend hoch ist. Es zeigt aber auch, dass die Hersteller moderner Militärtechnik auf Komponenten von VINCORION vertrauen und ihre Fahrzeuge damit ausrüsten.“ Das Auftragsvolumen liegt derzeit bei rund 12 Millionen Euro. Das Unternehmen rechnet mit weiteren Bestellungen dieser modernen Generatoren.

„Der neue Generator passt genau in den Bauraum der Fahrzeuge“, erläutert Stenzel. Es wäre also möglich, neben sämtlichen Neufahrzeugen auch bestehende Fahrzeuge damit auszurüsten, wenn die Nachfrage nach Leistung wächst. Das Vorgängermodell, der SF 217, kam noch auf 370 Ampere, die in der neuen Variante auf 600 Ampere gesteigert wurden. „Moderne Militärtechnik benötigt mehr Energie, unter anderem für Kommunikation oder Klimatisierung. Wir sind Spezialist für militärische Energieversorgung. Gleich, ob es um die Stromversorgung für die ausgefeilte Elektronik oder um Radaranlagen geht: Unser Generator liefert die nötige Energie zuverlässig.“

Bei Testfahrten im Ausland blieb die Leistung stabil

In Großbritannien und Australien wurden bereits intensive Fahrzeugtests mit dem Boxer mit dem neuen Generatorsystem durchgeführt. Dabei hat das neue Modell EPG huskyV W 600 bereits seine Zuverlässigkeit unter Beweis gestellt. Auch bei Testfahrten von über 1000 Kilometern mit dem Fahrzeug in der Schweiz blieb die Leistung jederzeit stabil, wie die Ingenieure von VINCORION berichten. Durch die Wasserkühlung des Generators kann dieser unabhängig von den Umgebungsbedingungen arbeiten.

Die Temperaturen im Kühlkreislauf können stark ansteigen, ohne die Leistung zu beeinträchtigen. Zudem ist der Generator wasserdicht nach der Schutzklasse IP 67. „Der Generator kennt kaum Einbußen durch wechselnde Umgebungstemperaturen. Das heißt: Er bringt stets die volle Leistung“, betont Stenzel.

Teile aus Essen und Wedel

Der EPG huskyV W 600 wird im Werk von VINCORION in Essen gefertigt, in dem auch Generatoren für den Leopard 2-Panzer und den Schützenpanzer Puma produziert werden. Einige Teile, wie mechanische Bauteile, kommen vom Sitz des Unternehmens in Wedel. Am Standort Essen hat VINCORION erhebliche Kompetenz für Generatoren aufgebaut – das ist die Grundlage für diesen Großauftrag. Durch den Auftrag rechnet das Unternehmen auch damit, weitere Fachkräfte einstellen zu können.

Hintergrund: Der Radpanzer „Boxer“

Der "Boxer" ist ein gepanzertes Standardfahrzeug der Bundeswehr für die Infanterie. Er heißt GTK Boxer, was für "Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug" steht. Den Boxer gibt es vielen verschiedenen Ausführungen. Die Bundeswehr setzt ihn in vier Versionen ein: Als Gruppentransportfahrzeug, als Führungsfahrzeug oder als schweres geschütztes Sanitätskraftfahrzeug und auch als Fahrschulfahrzeug. Im Kampfraum des Boxers kann die Besatzung, wie die Bundeswehr erklärt, nahezu das gesamte Material einer Gruppe „Infanterist der Zukunft“ mitführen. Der Boxer in der Ausführung Gruppentransportfahrzeug kann maximal zehn Personen transportieren.

Permanenter Allradantrieb und Einzelradaufhängung ermöglichen optimales Fahren auf Straßen und im Gelände, wie die Bundeswehr berichtet. Nach ihren Angaben erhöht der Boxer die Überlebensfähigkeit der Soldatinnen und Soldaten. Er ist geschützt vor Beschuss mit mittleren Kalibern, Minen und "Improvised Explosive Devices", das heißt, unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen.

Seine Bewaffnung besteht bei der Bundeswehr aus einer Granatmaschinenwaffe mit einem Kaliber von 40 Millimetern oder einem schweren Maschinengewehr mit einem Kaliber von 12,7 Millimetern. In der Variante "Gruppentransportfahrzeug" bei der Bundeswehr ist der Boxer 8,30 Meter lang, 3,40 Meter hoch und 3 Meter breit. Der Turbodiesel liefert eine Leistung von 720 PS – genug, um eine Höchstgeschwindigkeit über 100 Kilometern pro Stunde zu erreichen.

Der Boxer wird aktuell von vielen Ländern in Europa und außerhalb genutzt. Neben der Bundeswehr ist das Fahrzeug auch in den Niederlanden, in Litauen, in Großbritannien und in Australien im Einsatz.

Letzte Änderung: 04.04.2024

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