Blühstreifen in Wedel – 7 Fragen 7 Antworten

Der Bauhof Wedel macht die Straßenränder bienen- und insektenfreundlicher.

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Schön anzusehen und gut für Insekten: Die Wedeler Blühstreifen (hier an der Schulauer Straße). Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Schön anzusehen und gut für Insekten: Die Wedeler Blühstreifen (hier an der Schulauer Straße). Foto: Stadt Wedel/Kamin
Blühender Senf ist als Nahrungsquelle bei Hummeln und Bienen sehr beliebt. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Blühender Senf ist als Nahrungsquelle bei Hummeln und Bienen sehr beliebt. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Der Wedeler Bauhof säht speziell zusammengestellte Blumenmischungen aus, die für Insekten und vor allem Bienen beliebt sind und Nahrung und Schutz bieten. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Der Wedeler Bauhof säht speziell zusammengestellte Blumenmischungen aus, die für Insekten und vor allem Bienen beliebt sind und Nahrung und Schutz bieten. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Senfpflanzen werden nach dem Verblühen noch etwas stehengelassen, damit sie in den Schoten Senfkörner und damit die Saat für die nächste Blühphase selbst bilden können. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Senfpflanzen werden nach dem Verblühen noch etwas stehengelassen, damit sie in den Schoten Senfkörner und damit die Saat für die nächste Blühphase selbst bilden können. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Anstatt Rasen wird an vielen Stellen, wie hier an der Badebucht, Klee ausgesät. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Anstatt Rasen wird an vielen Stellen, wie hier an der Badebucht, Klee ausgesät. Foto: Stadt Wedel/Kamin
An der Schulauer Straße und am Parnaß bieten prächtige Sonnenblumenfelder Bienen und Hummeln Nahrung. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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An der Schulauer Straße und am Parnaß bieten prächtige Sonnenblumenfelder Bienen und Hummeln Nahrung. Foto: Stadt Wedel/Kamin

Wedel ist bienenfreundlich. In der Rolandstadt gibt es auffallend viele bunt blühende Straßenränder. Was dahintersteckt und warum das gut für die Bienen ist finden sie hier in 7 Fragen – 7 Antworten

 

1. Warum gibt es im Stadtbild so viele scheinbar wilde Blumenbeete?

Der Wedeler Bauhof pflanzt bewusst – vor allem an Straßenrändern – sogenannte Blühstreifen. Dort wachsen Blütenpflanzen, die vor allem Bienen in allen Jahreszeiten außer dem Winter Nahrung bieten. Damit will der Bauhof dem Trend entgegenwirken, dass immer mehr wilde Flächen und Gärten zu steril und mit einem zu geringen Nahrungsangebot für Insekten bepflanzt werden.

 

2. Welche Blumen werden dort angepflanzt?

Der Bauhof Wedel nutzt speziell für Bienen optimierte Blumensaat-Mischungen. Um den Bienen über fast die gesamte frostfreie Zeit des Jahres ein gutes Nahrungsangebot zu liefern, setzt der Bauhof auf verschiedene Strategien:

  1. An den Blühstreifen zur Badebucht wird eine Blumenmischung verwendet, die den Bienen zwei bis vier Monate lang einen „gedeckten Tisch“ garantieren. Die so bepflanzten Flächen werden nach dem Verblühen gemäht und die Pflanzenreste in den Boden gefräst. So entsteht automatisch nahrhafter Humus für die nächste Saison.
  2. Auf den Blühstreifen vor der Feuerwehr an der Schulauer Straße testet der Bauhof ein Mischmodell mit einer Blumenmischung und Blumenzwiebeln. Während die Blumenzwiebeln direkt im Frühjahr – also in März und April – die Nahrungsknappheit nach dem Winter bis zur vollen allgemeinen Blütezeit überbrücken, wächst die Blumenmischung erst im Spätsommer und deckt die Zeit bis zum Wintereinbruch ab. Im besten Fall können diese Beete fünf bis zehn Jahre bestehen bleiben.
  3. Auf einigen Flächen wird gezielt Klee ausgesät, da dieser Insekten viel bessere Lebensbedingungen bietet als schlichter Rasen.   

Die Blumenmischung für die Fläche am U-Boot-Teich enthält zum Beispiel unter anderem Samen von Futtererbse, blauer Lupine, Sommerwicke, Alexandrinerklee, Inkarnatklee, Sonnenblumen, Ölrettich, Leindotter, weißem Senf, Bokharaklee, Borretsch, Kornblumen und Klatschmohn.

 

3. Ist das teuer?

Die verwendeten Mischungen sind keine Luxus-Mischungen sondern mit Preisen von oft unter 10 Euro pro Kilo Saatgut sogar vergleichsweise günstig. Zusätzlich entfällt auf den Blühstreifen das normalerweise notwendige Mähen der Flächen. Das spart Ressourcen.

 

4. Gibt es solche Blühstreifen nur an der Schulauer Straße?

Nein, Blühstreifen finden sich außer an der Schulauer Straße auch im Moorweggebiet, in Lülanden oder an der Elbstraße. Darüber hinaus werden auch die Staudenflächen mit bienenfreundlichen Pflanzen bepflanzt. Am Parnaß und an der Fläche am U-Boot-Teich werden die Blumenmischungen auch auf größeren Flächen ausgesät.

 

5. Nur weiß und gelb - Geht das nicht ein bisschen bunter? 

Während Menschen eine bunte Blütenpracht besonders attraktiv finden bevorzugen Bienen vor allem gelbe und weiße Blüten, mit Abstrichen auch noch Blüten in Blau. Eine buntere Blütenpracht sähe deshalb wahrscheinlich für Menschen schöner aus, die Wirkung auf Bienen würde aber nachlassen.

 

6. Viele Blühstreifen sind verblüht – kann man die nicht mal mähen?

Eine weitere Lieblingspflanze von Bienen ist Senf. Nach dem Verblühen bildet er in Schoten Senfsamen. Wenn man ihn so lange stehen lässt und dann nach ein paar zusätzlichen Regentagen mäht, brechen die Schoten auf und der Senf säht sich kostenlos für die kommende Saison wieder selbst aus. Dieser Vorteil würde beim früheren Abmähen wegfallen. Das wäre dann ordentlich – ordentlich mehr Arbeit.

 

7. Müssen die Blühstreifen nicht sehr oft bewässert werden?

Anders als viele andere Kommunen, die im Hochsommer pflanzen, beginnt der Bauhof Wedel schon im regenreicheren Frühjahr mit der Aussaat. In trockeneren Phasen haben die Pflanzen dann bereits eine stabilere Substanz und müssen nicht dauerhaft bewässert werden, sondern nur in extremen Trockenphasen.

 

Mehr Informationen zum bienenfreundlichen Wedel finden Sie hier.

Haben sie noch weitere Fragen zu den Blühstreifen in Wedel? Schicken sie diese gern an s.kamin(at)stadt.wedel.de

Letzte Änderung: 25.08.2021

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