Bedeutende Wedeler

Verschiedene Steckbriefe und Ausführungen zu Wedeler Persönlichkeiten und bekannten Personen haben wir hier für Sie zusammengetragen. Bei Anregungen und für weitere Informationen melden Sie sich gerne beim Stadtarchiv Wedel.

Margret Bechler geb. Dreykorn war eine deutsche Offiziersfrau und Lehrerin. Sie war maßgeblich verantwortlich für die Verhaftung von Albert Jacob, der 1944 vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie verhaftet und erhielt für dieses Vergehen in der DDR eine langjährige Haftstrafe. Nach der Verbüßung der Freiheitstrafe siedelte sie in die Bundesrepublik über und wurde in Wedel Lehrerin an der Albert-Schweitzer-Schule. 1978 veröffentlichte sie ihre Lebenserinnerungen unter dem Titel Warten auf Antwort. Das Werk erlangte große mediale Aufmerksamkeit.

Name: Margret Bechler geb. Dreykorn
Titel:
Geschlecht: weiblich
Beruf: Lehrerin und Offiziersfrau
GND: 118842358
Geburtsdatum: 02.02.1914
Geburtsort: Altona
Sterbedatum: 07.06.2002
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
Nachlass:
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Margret Bechler
Frank H. Cordts

Der Sohn eines Wedeler Kapitäns wanderte bereits mit 16 Jahren 1879 nach New York aus. Hier gründetet er 1897 in Hoboken an der Washington Street ein erfolgreiches Unternehmen zur Herstellung und zum Verkauf von Möbeln und Bodenbelägen. Zudem war er eine einflussreiche Persönlichkeit in der Deutschen Gemeinde von Hoboken. So war er u.a. Diakon einer Deutschen Evangelischen Kirche, Präsident des Plattdeutschen Volksfest Verein von New York und Präsident des Reitervereins. Er hielt sein Leben lang eine enge Beziehung zu seiner Geburtsstadt. So organisiert er nach dem Ersten Weltkrieg für die notleidende Bevölkerung Wedels Lebensmittelspenden, die so genannten „Liebesgaben“. Sein letzter Besuch im Juni 1931 zeigt ihn mit seinem Bruder Emil Cordts und seiner Schwester Frau Grumber gemeinsam mit dem Bürgermeister Friedrich Eggers, dessen Frau Anna und dem Redakteur des New Yorker „Herold“ anlässlich eines offiziellen Besuches auf den Treppen des Villen-Restaurants in Schulau.

Name: Frank H. Cordts eigentlich Franz Hinrich Cordts
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Unternehmer
GND:
Geburtsdatum: 20.12.1863
Geburtsort: Schulau
Sterbedatum: 23.01.1932
Sterbeort: Montclair, Essex, New Jersey
Sonstiges: -
Nachlass:
Links: -

Der Sensationsdarsteller lebte seit 1966 in einem Einfamilienhaus an der Haubargtwiete in Wedel. "Der Mann mit dem roten Schal" war im Stadtbild von Wedel sehr präsent. Trotz seiner auswärtigen Auftritte und Aktivitäten fehlte er auf keinem Stadtfest und beteiligte sich aktiv mit Show-Einlagen an zahlreichen Eröffnungszeremonien für Straßen oder Gebäude. Dabei zeigte er sich obendrein sehr spendabel gegenüber vielen Einrichtungen der Stadt Wedel. Ein wenig Aufregung gab es, weil er zur Dekoration seines Gartens drei Grenzsteine der Herrschaft Pinneberg "entführte". Diese wurden nach seinem Tode wieder an ihren Ursprugsort gebracht.

Name: Arnim Dahl
Titel: -
Geschlecht: männlich
Beruf: Stuntman und Sensationsdarsteller
GND: 1061712214
Geburtsdatum: 12.03.1922 
Geburtsort: Stettin
Sterbedatum: 03.08.1998
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
Nachlass:  Deutsches Filmmuseum Frankfurt
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Arnim Dahl

Mathilde Luise Martha Bröker ist Tochter des Maurers Paul Otto Bröker und dessen Frau Pauline Johanne Bröker geb. Roszek - beide Eltern sind aktive Mitglieder der SPD. 1912 zieht sie mit ihren Eltern in die Raffineriestraße, die spätere Goethestraße in Wedel. Schulbesuch vom 11.04.1917 bis zur Konfirmation an Ostern 1925 an der Schule in der ABC-Straße. Für die Durchsetzung ihrer politischen Interessen wird sie Mitglied des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) und erhält ein Stipendium an der Philosophisch-Politischen Akademie in Melsungen. Aus dieser Akademie heraus wird sie um 1932 mit der Unterstützung eines Gutsbetriebes bei Meiningen in Thüringen betraut. Dort erledigte sie die Rechnungsführung, die sie anschließend an verschiedenen Plätzen zum Beruf machte. Nebenbei agierte sie für den ISK im Untergrund. Dabei wird sie in Bremen verhaftet und im Dezember 1938 wegen Vorbereitung zum Hochverrat am Volksgerichtshof 2. Senat in Berlin zu einem Jahr Haft verurteilt. Der Begründung nach hat sie mit Hilfe ihres Bruders Willy in der Wohnung ihrer Eltern Protestschriften entwickelt und verfasst. Ihrem Bruder Willy wird gemeinsam mit dem späteren Mann von Martha ebenfalls in der „Strafsache gegen Probst-Schmidt und andere wegen Vorbereitung zum Hochverrat“ in den Jahren 1938/1939 der Prozess gemacht. Beide werden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Nach der Haftentlassung ihres Verlobten, dem Bautechniker Herbert Otto Damkowski *02.01.1914 in Hamburg, traten sie Silvester 1940 im Wedeler Rathaus vor den Standesbeamten. Beide wohnten sie zu diesem Zeitpunkt in Rissen, Eckernkamp 35. Als Trauzeugen fungierten ihr Vater Paul Bröker, Voßhagen 67 und seine Mutter Johanna Antonie Damkowski geb. Wendeler. In den Erinnerungen von Martha Damkowski schreibt sie, es wäre eine fröhliche Hochzeit gewesen sei. Der Hochzeit folgten wenige gemeinsame Ehejahre. Herbert Damkowski erlangte eine Zeitlang eine Stellung bei dem Unternehmen Wayss & Freytag, wurde dann aber an die Front geschickt und verstarb am 06.09.1944 in Rumänien.
Martha Damkowski blieb ein Sohn. Sie trat in die SPD ein und wurde Frauensekretärin. 1946 bis 1953 war sie Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und Verwaltungsleiterin der Frauenstrafanstalt Fuhlsbüttel von 1952 bis 1958. Sie verstarb 1982 in Hamburg.

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Name: Mathilde Luise Martha Damkowski geb. Bröker
Titel:
Geschlecht: weiblich
Beruf: Widerstandskämpferin und Sozialdemokratin
GND: 1113195126
Geburtsdatum: 16.03.1911
Geburtsort: Stade
Sterbedatum: 11.08.1982
Sterbeort: Hamburg
Sonstiges: -
Nachlass:
Links: -

Hela Gruel kam 1902 in Bremen zur Welt. Über ihre Herkunft und ihr Leben vor ihrer Ankunft in Wedel ist nur wenig bekannt. Sie selbst schreibt in Briefen, dass ihr Vater ein königlicher Kaufmann der Hansestadt Bremen gewesen sei und dass sie eine mehrjährige Gestapo-Haft erlitten hätte. Auch eine jüdische Herkunft deutete sie an. Bekannt ist, dass ihr Vater ein Speditionsgeschäft hatte und sie evangelisch getauft wurde. Eine umfangreiche Filmographie zeigt, dass sie vor dem Krieg durchgehend Filme drehte. Sie schloss mehrere Ehe, u.a. mit dem Schauspieler Heinz Wemper. Nach dem Krieg lebte sie eine Zeitlang auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, zuletzt in Ost-Berlin. Auch dort drehte sie für die DEFA einige Filme. Im Januar 1958 kam sie als politischer Flüchtling nach Wedel. Zu dem Zeitpunkt war sie durch eine Wirbelsäulenverletzung und stark verminderter Sehkraft nahezu berufsunfähig. Dennoch sah man sie im „Stahlnetz“, im „Gasthaus an der Themse“, als Großmutter von „Arpad, der Zigeuner“ und auch in dem vom Wedeler Hansjörg Martin geschriebenen Film „Einer fehlt beim Kurkonzert“.
 

Name: Hela Gruel [Künstlername]
Hela Erdmann
Geschlecht: weiblich
Beruf: Schauspielerin, Synchronsprecherin
GND: 1054343152
Geburtsdatum: 04.08.1902
Geburtsort: Bremen
Sterbedatum: 23.10.1991
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
 

Name: Rudolf Höckner
Titel: -
Geschlecht: männlich
Beruf: Kunstmaler
GND: 116924004
Geburtsdatum:  28.07.1864
Geburtsort: Wolkenstein (Erzgebirge)
Sterbedatum: 22.04.1942
Sterbeort: Bad Mergentheim
Sonstiges: -
Nachlass:  Stadtarchiv Wedel
Links: -

Rudof Höckner

Theodor Johannsen legte mit seinem Schwager Wilhelm Petersen ab 1912 den Grundstock für das Unternehmen Petersen und Johannsen. Diese vertrieb zunächst Honig, vermarktete dann Heringe und Dörrobst und stieg schließlich in die Produktion von Margarine ein. Mit einem landesweitem Vertriebsnetz und mit kluger Marketingstrategie wurde die Margarine unter dem Namen "Schwarzbunt" vertrieben. Theodor Johannsen verstarb 1931 und hinterließ die Firma seiner Tochter Hertha, Ehefrau des Lehrers Wilhelm Ladiges. Dieser verkündete zwei Jahre später die Aufgabe des Verteilerbetriebes zugunsten eines reinen Verkaufsgeschäftes, das letzte Inventar musste 1942 versteigert werden.
Nähere Informationen über die Firma Petersen und Johannsen finden Sie in der Publikation "Margarine für Deutschland" von Dr. Thies Bitterling in der Reihe Beiträge zur Wedeler Stadtgeschichte Band 8.
 

Name: Ludwig Carl Theodor Johannsen
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Unternehmer
GND:
Geburtsdatum: 26.04.1877
Geburtsort: Bevern
Sterbedatum: 03.10.1931
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
Nachlass:
Links: -

Theodor Johannsen

Name: Vilma Lehrmann [Künstlername]
Wilhelmine Lehrmann-Amschler geb. Lehrmann
Titel: -
Geschlecht: weiblich
Beruf: Bildhauerin
GND: 115551307X
Geburtsdatum: 25.07.1910
Geburtsort: Vršac (Werschetz)
Sterbedatum: 23.12.1989
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
Nachlass:  Stadtarchiv Wedel
Links: -

Hermann Molkenbuhr war ein deutscher Politiker der SPD. Er war von 1890 bis 1924 ununterbrochen Mitglied des Reichstages und war von 1911 bis 1922 neben August Bebel und Hugo Haase einer der Vorsitzenden der SPD-Reichstagsfraktion. Er gehörte damit zu den prägenden Persönlichkeiten in der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung und des deutschen Parlamentarismus.

Er wurde am Marktplatz in Wedel geboren und entstammte einfachen Verhältnissen. Sein Vater war Schneider, ging aber 1861 in Konkurs, so dass die Familie nach Ottensen ziehen musste, um dort in Fabriken ihr Auskommen zu finden. Hermann ging ab 1864 zum Zigarrenmacher. Dort arbeitete er sich vom Zurichter zum Zigarrendreher hoch, gleichzeitig engagierte er sich für die aufkommenden Sozialdemokratie. Er wurde Agitator und auch Vorsitzender in Ortsvereinen.
Nach dem Erlass des „Sozialistengesetzes“ im Jahr 1878 organisierte er die Sozialdemokratie im Untergrund. Nach seiner Ausweisung 1881, wanderte er in die USA aus und arbeitete dort bis 1884 als Zigarrenmacher. Auch in den USA blieb er politisch aktiv. Nach seiner Rückkehr ging er zunächst nach Kellinghusen und gewann am 1. März 1890 das Mandat für den 6. schleswig-holsteinischen Wahlkreis (Elmshorn-Pinneberg) und zog erstmals in den Reichstag ein. Er verstarb 1927 in Berlin, seit 1950 ist seine Grabstätte in der „Gedenkstätte der Sozialisten“ in Friedrichsfelde zu finden.

Name: Hermann Molkenbuhr
Geschlecht: männlich
Beruf: SPD-Politiker
GND: 117120944
Geburtsdatum: 11.09.1851
Geburtsort: Wedel
Sterbedatum: 22.12.1927
Sterbeort: Berlin
Sonstiges: Biographie von Bernd Braun
Nachlass: Archiv der sozialen Demokratie der Friedrich-Ebert-Stiftung e.V., Bonn
Links:

Name: Johann Rist
Titel: -
Geschlecht: männlich
Beruf: Dichter und evangelisch-lutherischer Prediger
GND: 118745425
Geburtsdatum:  08.03.1607
Geburtsort: Ottensen
Sterbedatum: 31.08.1667
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
Nachlass:  -
 

Johann Rist

Fritz Sänger (1901–1984) war ab 1959 einige Jahre lang Bürger von Wedel. Er war der erste Chefredakteur der Deutschen Presseagentur (dpa) und ein engagierter Sozialdemokrat. Der Bundestagsabgeordnete war Mitautor des Godesberger Programms. Anlässlich seines 80. Geburtstages schuf der Vorstand der Bundes-SPD den Fritz-Sänger-Preis für mutigen Journalismus, der auch heute noch verliehen wird. Drei Jahr zuvor erschienen seine Lebenserinnerungen mit dem Titel „Verborgene Fäden“. Fritz Sänger hatte mehrere Kinder. Unter ihnen den sozialdemokratische Wedeler Stadtverordnete und stellvertretende Bürgermeister Siegfried Sänger.

Name: Paul Fritz Sänger
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Journalist und Politiker
GND: 118604791
Geburtsdatum: 24.12.1901
Geburtsort: Stettin
Sterbedatum: 30.07.1984
Sterbeort: München
Sonstiges: -
Nachlass: -
Links: -

Fritz Sänger

Ewald Gerhard Seeliger war von etwa 1910 - 1914 Bürger von Wedel. Während diesen Zeitraumes wohnte er bei seinem Bruder Paul Seeliger, dem Konstrukteur und Werkmeister in der Firma J.D. Möller im Rosengarten 6. In diesen Wedeler Jahren verfasste der Schriftsteller sein bekanntes Werk "Peter Voß der Millionendieb", welches mehrfach verfilmt wurde.

Name: Ewald Gerhard Seeliger
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Schriftsteller
GND: 119145685
Geburtsdatum: 11.10.1877
Geburtsort: Rathau
Sterbedatum: 08.06.1959
Sterbeort: Cham
Sonstiges: war unter verschiedenen Pseudonymen bekannt
Nachlass: -
Links:

Albert Vietor geriet im Februar 1982 in die Schlagzeilen der bundesdeutschen Medien. Der langjährige Vorstandsvorsitzende der gewerkschaftseigenen Baugesellschaft „Neue Heimat“, stand unter Verdacht, sich aus dem Vermögen der „Neue Heimat“ bereichert zu haben. Die durch einen Bericht in der Zeitschrift Spiegel aufgeworfenen Vorwürfe veranlassten den Deutschen Gewerkschaftsbund dazu, den Vorstand der „Neue Heimat“ zu entlassen. Nach weiterführenden Untersuchungen wurde die hohe Verschuldung des Konzerns bekannt. Vietors Versuche, auf dem Gerichtswege eine Rehabilitation zu erreichen, hatten keinen Erfolg. Im Gegenteil, ein Hamburger Gericht wies seine Klage zurück und stellte 1984 seine Mitschuld am Schaden, der sich auf über 100 Mio. DM bezifferte, fest. 1986 wurde der gesamte Wohnungsbestand des Konzerns über einen Treuhänder verkauft. Auch in Wedel wurden die Wohnhäuser, die meisten lagen am Elbhochufer, verkauft. Nach anfänglichen Überlegungen der Stadt, die Gebäude zu übernehmen, fanden sich für den Wohnraumbestand mehrere private Investoren. Albert Vietor erlebte dies nicht mehr, er verstarb im November 1984 in der Schweiz.
Vietor wohnte von Okt 1959 bis zu seinem Tode in dem Haus An der Aue 1b in Wedel. Seine Nachbarn waren Wilma und Alfred Amschler. Die Bildhauer schufen einige Kunst am Bau für die Neue Heimat, aber auch für die Häuser von Vietor in Ascona und Wedel. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof am Egenbüttelweg.

Name: Albert Vietor
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Gewerkschafter und Vorsitzender der Neue Heimat
GND: 124999999
Geburtsdatum: 16.05.1922
Geburtsort: Kassel
Sterbedatum: 26.10.1984
Sterbeort: Ronco sopra Ascona
Sonstiges: -
Nachlass:  -
Links: -

Heinrich Ludwig Walter

Heinrich Ludwig Walter, von allen Louis Walter genannt, war Maler- und Glasermeister. 1899 erbaute er für seine Familie das Wohnhaus in der Riststraße 7. Das Grundstück hatte sein Vater, der neben seinem Beruf als Malers, auch als Auktionator tätig war, aus einer Versteigerung. Louis Walter heiratete 1900 und hatte mit seiner Ehefrau Mary Margaretha Louise Meyer, der Tochter des Spitzerdorfer Kaufmanns Dittmer Meyer, insgesamt drei Kinder. Der älteste von ihnen ist der Konstrukteur und Erfinder Prof. Dr. Hellmuth Walter.
Der Vater von Louis Walter, Carl Ludwig Walter gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Wedel, somit kam auch Louis Walter 1898 in die die Freiwillige Feuerwehr Wedel. Er war von 31.01.1904 bis 21.07.1934 Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Wedel, deren Ehrenwehrführer er dann bis zu seinem Tode war.

Die Ausbildung als Maler erhielt er in der Handwerker- und Kunstgewerbeschule Altona. Zudem vermerkt die Regionalzeitung anlässlich der Goldenen Hochzeit im Jahr 1950 eine Ausbildung auch an der Kunstgewerbeschule Nürnberg. Nach und neben seiner Berufslaufbahn als Maler und Anstreicher folgte er daher seiner Neigung als Kunstmaler. Außerdem übernahm er 1951 die Malerarbeiten an dem Roland, der im Jahr 1950 seinen Standort gewechselt hatte und umfangreich überholt worden war. Daneben schuf er zahlreiche Werke, die noch heute in vielen Wedeler Haushalten zu finden sind.

Name: Heinrich Ludwig Walter
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Malermeister
GND:
Geburtsdatum: 20.11.1870
Geburtsort: Wedel
Sterbedatum: 13.07.1966
Sterbeort: Wedel
Sonstiges: -
Nachlass:
Links: -

Hellmuth Walter wuchs als Sohn des langjährigen Wedeler Feuerwehrhauptmannes und Malers Ludwig Walter in der Riststraße auf. Bereits im Alter von 25 Jahren sicherte er sich das erste technische Patent. In Kiel errichtete er die Walterwerke und entwickelte dort den Walter-Antrieb für U-Boote. Trotz seiner Kriegs unterstützenden Arbeiten für das nationalsozialistische Deutschland führte er nach dem Krieg zunächst in Großbritannien und anschließend in den Vereinigten Staaten von Amerika seine Erfindungen fort. In Harrison, New Jersey, leitete er bis Ende der 60er Jahre die Forschungs- und Entwicklungsabteilung der Worthington Pump and Machinery Corporation. Im November 1963 wurde dem Ingenieur Professor Hellmuth Walter die goldene Diesel-Medaille der Deutschen-Erfinder-Gesellschaft für „jahrzehntelange in der Fachwelt anerkannte Pionier- und Erfinderleistungen auf dem Gebiete der Raketen- und Staustrahl-Antriebe sowie neuer chemo-technischen Kraftanlagen“ überreicht.
Der Ingenieur verstarb am 16.12.1980.

Name: Hellmuth Walter
Titel: Professor
Geschlecht: männlich
Beruf: Ingenieur und Erfinder
GND: 12363976X
Geburtsdatum: 26.08.1900
Geburtsort: Wedel
Sterbedatum: 16.12.1980
Sterbeort: Upper Montclair (New Jersey)
Sonstiges: -
Nachlass: Landesarchiv Schleswig
Links: -

Der 1899 in Münster geborene Richard Wieschebrink war Textilfabrikant der Firma Bel Ami. Er zog am 20.03.1951 von Ochtrup zu und wohnte zunächst in der Schulauer Straße 99, dann ab 29.06.1956 in der Holmer Straße 61. Nach Einstellung der Fabrikation verzog er am 25.11.1964 nach Hamburg Altona, Hohenzollernring 25 III.
Er war verheiratet und hatte zwei Töchter. Seine Bruder Dr. phil Theodor Wieschebrink war päpstlicher Hausprälat und Direktor des Diözesanmuseums in Münster.
Seinen Lebenslauf gibt er in der Entnazifizierungsakte von 1948 preis, die im Landesarchiv NRW Abteilung Rheinland unter der Nummer NW 1039-W Nr. 1978 zu finden ist. Demnach besuchte er in den Jahren 1910-1917 das Gymnasium Paulinum in Münster und verließ es im April 1920 mit dem Zeugnis der Oberprima. Ab 1925 war er zunächst Angestellter, später Prokurist und ab 1936 Teilhaber der Firma Gebrüder Laurenz in Ochtrup. In den Jahren 1939-1943 war er als Wehrmachtsbeamter Quartiermeister für Belgien, aber auch im Russlandfeldzug eingesetzt. 1943-1944 war er Betriebsleiter der Zintenhofer Textilmanufaktur der Ostlandfaser GmbH in Sindi (Zintenhof) in Estland. Ab 1945 ging er wieder als Teilhaber in die Firma Gebr. Laurenz in Ochtrup. Parteipolitisch, so schrieb er, hätte er keine Ämter innegehabt.
Warum er Ochtrup den Rücken kehrte, wissen wir nicht. Aber im Dezember 1949 meldete er seine Firma Bel Ami in Wedel an. Zunächst produzierte er im Gebäude der Firma J.D. Möller am Rosengarten. Nach und nach wuchs die Fabrikation und er musste auch auf andere Gebäude ausweichen. Die von Wieschebrink produzierten Nylonstrümpfe mit Naht waren ein Muss für die gepflegte Dame der Nachkriegs­zeit. Zwischenzeitlich beschäftigte er Hunderte von Mitarbeitern, darunter sehr viele Frauen.
Diese arbeiteten bereits Anfang der 1950er in einer Scheune in der Wiedestraße. Zeitgleich begann Richard Wieschebrink 1950 mit dem Neubau eines Verwaltungsgebäudes in der Feldstraße – heute das Verwaltungsgebäude der Fachhochschule Wedel Feldstraße 143 – und dem Neubau eines Fabrikationsgebäudes an der Feldstraße – Nachgenutzt durch die Firma Schmalbach-Lubeca, Feldstraße 1947.
Im Mai 1950 kam es zu einem Vertragsabschluss zwischen dem Bundesfinanzministerium, dem Oberfinanzpräsidenten und dem Träger der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft in Bonn wegen der Überlassung eines Teils des früheren Marinegeländes für Wohnungszwecke im Erbbaurechtswege. Hier entstanden Wohnhäuser der Firma Wieschebrink, Richtfest war bereits am 3. Oktober 1950. Das Haus Schulauer Straße 99 baute er für seine Familie. Dort wohnte er 5 Jahre, bis im Juni 1956 sein Landsitz an der Holmer Straße bezugsfertig war.
1953 begann die von Wieschebrink gegründete Betriebs- und Grundstücksgesellschaft mit der Errich­tung von Wohngebäuden auf dem ehemaligen Gelände der Firma Fette am Galgenberg Ecke Tins­daler Weg. Diese benannte er nach seinen Töchtern Haus Ute und Haus Margarete.
Neben den Wohnprojekten für die Mitarbeiter war Wieschebrink ein großer Förderer der katholischen Kirchenge­meinde. Im Jahr 1952 schenkte er der Kirchengemeinde das Glockenspiel aus der Glockengießerei Feldmann und Marschel in Münster. Gegossen wurden sie am 16.09.1952 in den Tönen G A C D und geweiht durch seinen Bruder, Prälat Wieschebrink.
1961 war es mit der Expansion vorbei, er verkaufte den Zweigbetrieb in Schacht-Audorf an den Mitbewerber Margaritoff und Schaffner (Opal-Strümpfe) und legte den Wedeler Betrieb zum 1. Mai 1961 still. Die Fabrikhallen in Wedel wurden verkauft. In das Verwaltungsgebäude zog die Fachhochschule Wedel (PTL) und die Maschinenhallen wurden später von der Firma Lubeca, später Schmalbach-Lubeca genutzt, die hier Weißblechdosen herstellte. Der Grundbesitz ging an andere Hände über, so erhielt 1962 die Neue Heimat die Wohnblocks am Galgenberg / Tinsdaler Weg.
Im Alter von 65 verzog Richard Wieschebrink nach Altona, dann verliert sich die Wedeler Spur.

Name: Richard Ludwig Maria Wieschebrink
Titel:
Geschlecht: männlich
Beruf: Textilfabrikant
GND:
Geburtsdatum: 15.02.1899
Geburtsort: Münster
Sterbedatum: 13.11.1977
Sterbeort: Hamburg - Altona
Sonstiges: -
Nachlass:
Links: -


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