Beruflicher Werdegang
Ich habe eine Ausbildung zur Ergotherapeutin gemacht und auch einige Jahre in dem Beruf gearbeitet, bis ich auf einer Ausbildungsmesse auf das duale Studium in der öffentlichen Verwaltung aufmerksam wurde. Die Stadt Hamburg hatte sehr nette junge Leute dort stehen, die so begeistert von dem Studium gesprochen haben, dass ich mich entschied, es auch zu probieren. Und wie der Zufall es wollte, hat kurze Zeit später die Stadt Wedel eine Stelle ausgeschrieben und ich habe mich sofort beworben. Nach meinem Studium begann ich im Fachdienst Personal und habe mich um Arbeitsverträge für die Mitarbeitenden im sozialpädagogischen Bereich gekümmert, Arbeitszeugnisse gefertigt und Bewerbungsverfahren organisiert. Nach drei Jahren bin ich in den Fachdienst Ordnung und Einwohnerservice gewechselt, war dort stellv. Fachdienstleiterin und war für den Bereich der allgemeinen Gefahrenabwehr zuständig. Das war eine sehr spannende und lehrreiche Zeit. Ich wusste morgens nicht, was mich am Tage erwartete. Vielleicht ein Feuerwehreinsatz, ein Hausbesuch wegen möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz oder viele Telefonate mit Bürger*innen der Stadt zum Thema Laubbeseitigung. Als Mitarbeiterin der Ordnungsbehörde war ich immer mitten im Geschehen und musste innerhalb kurzer Zeit Entscheidungen treffen und das meist nicht zum Vergnügen der Betroffenen. Umso wichtiger war ein wertschätzender und vor allem wertfreier Umgang mit den Menschen. Auch im Ordnungsamt ist einfach mal Zuhören eben doch das Wichtigste.
In welchem Beruf arbeiten Sie jetzt und was sind Ihre Aufgaben?
Nach zwei Jahren im Ordnungsamt wurde ich Fachdienstleiterin im Fachdienst Soziales. Hier erwarteten mich völlige neue Herausforderungen. Verantwortung für über 20 Mitarbeitende und für die ordnungsgemäße Aufgabenerledigung zu tragen, ist mit täglich neuen Erfahrungen verbunden. So wird es niemals langweilig. Der Fachdienst Soziales ist zuständig für die Unterbringung obdachlos gewordener Menschen, für die Gewährung von Wohngeld, der allgemeinen Sozialhilfe und es gehören zwei Außenstellen dazu. Die Villa mit ihrem Beratungs- und Kulturangebot und das Stadtteilzentrum mittendrin. Die Arbeit dreht sich um den Menschen, Unterstützung zu leisten wenn sich die Menschen nicht mehr selber helfen können. Das erfordert von meinen Mitarbeitenden ein hohes Maß an Sensibilität und Empathie aber auch Abgrenzung. Das wichtigste in diesem Beruf ist, dass man Menschen mag. Ich bin für meine Mitarbeiter*innen da und versuche, ihnen die bestmöglichsten Arbeitsbedingungen zu schaffen. Als Fachdienstleiterin nehme ich regelmäßig an Sitzungen des Sozialausschusses teil und unterstütze die Mitglieder ihre Entscheidungen zu treffen. Das ist eine spannende Arbeit, da die unterschiedlichen Fraktionen oftmals auch ganz unterschiedliche Meinungen haben und dementsprechend die Ergebnisse meist nicht vorhersehbar sind.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf am besten?
Die Arbeit mit den Menschen. Ich bin gerne Führungskraft, weil ich etwas bewegen möchte. Ich möchte, dass Menschen gerne bei der Stadt Wedel und in meinem Fachdienst arbeiten. Ich möchte, dass Menschen in Notlagen bei uns wertschätzend und vorurteilsfrei behandelt werden. Niemand muss sich für seine Situation rechtfertigen müssen. Wenn es die rechtlichen Rahmenbedingungen ermöglichen, helfen wir.
Gleichzeitig gefällt mir an meinem Beruf die Vielfalt. Bei der Stadt Wedel habe ich mit meinem Studium in drei unterschiedlichen Fachdiensten gearbeitet und dabei völlig unterschiedliche Tätigkeiten ausgeführt. Das sind quasi drei Jobs in einem. Und bei der Stadt wären noch mehr möglich. Mir gefällt zudem, dass Männer und Frauen im öffentlichen Dienst das gleiche verdienen und die gleichen Aufstiegschancen haben.
Was macht die Stadt Wedel als Arbeitgeberin besonders?
Sie hat mir innerhalb von 5,5 Jahren eine Karriere ermöglicht, die nicht selbstverständlich ist. Ich durfte an mehreren umfangreichen Fortbildungen zum Thema Kommunikation und Führung teilnehmen, die eine gute Basis bildeten, dass ich mich als Führungskraft durchsetzen konnte. Ich schätze den sehr fairen und kollegialen Umgang. Bei Problemen kann ich mich immer an meine Vorgesetzten wenden. Das i-Tüpfelchen ist, im Sommer die Mittagspause an der Elbe verbringen zu können.