Geschichten rund um Schulen, Kindergärten und Jugendeinrichtungen in Wedel

Die Grund- und Volksschulen

Zum Juni 1951 erhielt die Pestalozzi-Schule ihren heutigen Namen. Langes Geziehe und Gezerre ging der Umbenennung der Hilfsschule Wedel in Pestalozzischule voraus. Die Initiative der Umbenennung ging vom Elternbeirat dieser Schule aus. 
Die Eltern beklagten sich beim Landesminister für Volksbildung über die ihrer Ansicht nach stigmatisierende Bezeichnung der Schule, die den Kindern den Eintritt in die Berufswelt erschweren würde. Der Schulleiter Max Wetzel, der die Schule seit 1946 leitete, und der der städtische Schulausschuss war von dieser Eigen-Initiative nicht sehr erbaut, letztlich aber beschloss die Stadtvertretung die vom Land vorgeschlagene Namensänderung. Auch schon der Weg zum Aufbau der Schule war ein steiniger. So setzte sich bereits 1921 der Lehrerverein Wedels vehement für die Gründung von Hilfs- oder Förderklassen für Kinder ein, „die dem normalen Klassenunterricht nicht folgen konnten und daher ein Hindernis für die übrigen Schüler sind“. Diese ausgewählten Kinder sollten insbesondere im Handwerk und in der Gartenarbeit besonders geschult werden und es sollte ihnen ein intensiverer Elementarunterricht zukommen. Trotz großer Fürsprache durch den Bürgermeister Friedrich Eggers, scheiterte zu jener Zeit schon allein die Gründung an den Kosten für die Einstellung von spezialisierten Fachlehrern. Weitere Vorstöße von unterschiedlichen Seiten und mit mannigfachen Intentionen folgten, 1938 gar geriet der Bürgermeister Dr. Harald Ladwig mit dem Staatlichen Gesundheitsamt des Kreises Pinneberg in Differenzen, da dieser die Mittelschule einrichten wollte und nun überhaupt keine Gelder für eine Hilfsschule mehr hatte. Dabei führte das Gesundheitssamt eine Reihe von Kindern auf, bei denen eine Hilfestellung dringend angeraten gewesen wäre, damit diese nicht in eine Heimerziehung müssten. Dennoch ließ sich der Bürgermeister nicht von seinem Weg abbringen. Die Mittelschule wurde zum Januar 1939 gegründet und die Hilfsschule wurde erst zum 01.09.1946 im heutigen Stadtmuseum eingerichtet. Sie begann mit rund 35 Schülern und einem Lehrer, hatte vier Jahre später drei Lehrer, die 74 Schüler unterrichteten. 1964 zog die Schule in die Organistenstraße, in den heute vom Gymnasium genutzten „Stall“ und erhielt 1973 endlich ein eigenes Schulgebäude am Autal, wo sich heute das Pestalozzi-Förderzentrum zu einem wichtigen Baustein in der pädagogischen Bildungslandschaft Wedels entwickelt hat.

Pestalozzischule - Förderzentrum Wedel
gegründet: 01.09.1946
Sonstiges: ehemals Hilfsschule
Standorte: Küsterstraße, Organistenstraße, Autal
 

Geschichte[n] Katholische Schule

Am 13. April 1909 wurde der Unterricht in der neu eingerichteten katholischen Volksschule im Anbau des Schulhauses III in Schulau mit 129 Schülern in zwei Klassen aufgenommen.
Einige Jahre später wurde eine dritte Klasse eingerichtet. Jahrelang blieb die Schülerzahl bei über 100 Schülern, erst ab 1923 sank sie langsam ab, so dass der Hauptlehrer Franz Offergeld beim 25jährigen Jubiläum der Schule in der Chronik schrieb, dass es keinen Grund zur Freude gebe. Schließlich hätte die nunmehr einklassige Schule nur noch 49 Schulkinder. Im Februar 1938 erging daher vom Bürgermeister Dr. Harald Ladwig der Beschluss, die katholische Schule mit ihren letzten noch verbliebenen 36 Kindern endgültig zu schließen. Die Schüler kamen zum Mai 1938 auf andere Schulen in Wedel oder Hamburg. Der einzige verbliebene Lehrer Offergeld unterrichtete bis 1944 an der Volksschule Wedel-Altstadt, von wo aus er auf die Schule nach Hetlingen abgeordnet wurde. 1951 erhielt er die 2. Schulstelle an der Volksschule Altstadt, auf der er bis zu seiner Pensionierung verblieb. Nach dem Kriege gab es erneut Bestrebungen, konfessionsgebundene Schulen einzurichten. Das hiesige katholische Pfarramt legte 1946 eine Namensliste von 113 Kindern katholischen Glaubens vor, ebenso war die ev. luth. Kirchengemeinde daran interessiert, eine evangelische Schule einzurichten. Beide Initiativen scheiterten aber zunächst an der äußerst angespannten Nachkriegs-Raumfrage, die alle Wedeler Schulen mit Härte traf und später vermutlich an den gesetzlichen Bestimmungen.

Katholische Schule Wedel
Gründung: 13.04.1909
Schließung: 06.05.1938
Sonstiges: ABC-Straße

katholische Schule

Am 18.03.1950 wurde der Grundstein für das Schulgebäude im Rosengarten gelegt, das jahrelang den Namen des schleswig-holsteinischen Dichters Theodor Storm tragen sollte.
Wenige Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg herrschte in den bisher bestehenden Schulgebäuden noch große Platznot. Eine neue Schule musste also schnell her. Der Wedeler Architekt Hermann Pikull, bekannt durch den Bau des Wedeler Rathauses, erbaute mit vielen Wedeler Handwerksbetrieben am Rosengarten das Schulgebäude. Schon knapp ein Jahr später konnte der Unterricht für die 19 Lehrkräfte und die rund 950 Kinder beginnen.

Die Schulsituation war zunächst nicht einfach. Zum einen hatten die Kriegs- und Nachkriegsverhältnisse bei etlichen Kindern außerordentliche Bildungslücken gerissen, zum anderen konnte zu Hause in den beengten Wohnverhältnissen, in denen zu Beginn der 50er Jahre noch viele Wedeler lebten, schwer gelernt werden. Zum ersten Rektor der Schule wurde Wilhelm Lucas ernannt. Der Ehemann der späteren Ehrenbürgerin Wedels, bekleidete das Amt bis 1963. Ihm folgte kommissarisch für 1 ½ Jahre der Mittelsschullehrer Rudolf Baltz, dann für ein Jahr die bisherige Konrektorin Ilse Wetzel. Erst im August 1966 sollte durch Wolfgang Schmidt endlich Kontinuität in die Schule einkehren. Wolfgang Schmidt, ein Lehrer der bis dahin sowohl an der Theodor-Storm-Schule als auch an der Albert-Schweizer-Schule unterrichtet hatte, sollte die Leitung bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1983 inne haben. Unter seiner Führung wurde die bisherige Schulform der Volksschule aufgelöst und die Orientierungsstufe eingeführt. Mit der Umstellung einher kam ein jahrelanges Hin- und Her ziehen. Ganze Schulklassen tauschten mit ihren Lehrern die Schule. Die unteren Klassen zogen an die Altstadtschule und die oberen Klassen der Altstadtschule und der Albert-Schweitzer-Schule kamen an die Theodor-Storm-Schule. Die letzte Einschulung von Erstklässler fand 1976 an der Schule statt, danach war sie ausschließlich Hauptschule. Mangels Schüler fusionierte diese im Jahr 1989 mit der ABC-Schule und verließ 1993 das bisherige Schulgebäude. Danach war sie in einem Anbau der Ernst-Barlach-Schule untergebracht, galt aber als eigenständige Schule unter dem alten Namen. Seit 2009 ist die ehemalige Hauptschule in der Regionalschule Wedel aufgegangen. Das Gebäude aber ist seit dem Auszug der TSS mehrfach umgebaut worden und dient seit 1991 der Integrierten Gesamtschule Wedel als Schulgebäude.

Theodor-Storm-Schule
gegründet: 07.04.1951 Rosengarten
Zusammenlegung mit der ABC-Schule 07.07.1989
Umzug in die Pulverstraße 02.02.1994
Aufgegangen in der Regionalschule zum 01.08.2009
Sonstiges:

Theodor-Storm-Schule

Die neue Schule wurde im Juni 1957 eingeweiht. Da die bisherigen drei Volksschulen (ABC-Schule, Theodor-Storm-Schule und Schule Altstadt) schon seit Jahren mit Schülern überbelegt waren, wurde im Neubaugebiet am Elbhochufer ein Schulneubau errichtet.

In die damals noch „IV. Volksschule am Elbhochufer“ genannte Einrichtung wurden ab Ostern 1957 rund 400 Schüler und 9 Lehrer aus anderen Wedeler Volksschulen umgeschult. Der Schulbetrieb wurde mit 12 Klassen aufgenommen, die aber zum Teil zunächst zusammen unterrichtet wurden. Die Grundschulklassen waren zweizügig, in der Oberstufe gab es vier Klassen. Ein 9. Schuljahr wurde erst im Folgejahr eingerichtet. Als erster Schulleiter wurde der Mittelschullehrer Hans Baumgärtel ernannt. Die Schule wurde im September 1957 nach dem in Afrika wirkenden Arzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer benannt. Zum Schuljahr 1969/70 wurde die Volksschule Albert-Schweitzer-Schule zur Grundschule. Die Schüler der Klassen 5–9 und einige Lehrer wurden in die Hauptschulen ABC-Straße und Theodor-Storm-Schule umgeschult.

 

Geschichte[n] Albert-Schweitzer-Schule

Am 04.10.1959 empfing der Theologe und Arzt Albert Schweitzer in Hamburg eine Delegation aus Wedel, um eine Geldspende für sein afrikanisches Krankenhaus entgegenzunehmen.
Schon zwei Jahre zuvor hatten sich die Stadtvertretung und die Schulleitung der im Elbhochufer neu erbauten Volksschule mit Schweitzer in Verbindung gesetzt, um ihn um die Erlaubnis zu bitten, seinen Namen tragen zu dürfen, die bis dahin den provisorischen Namen V. Volksschule trug. Nun weilte der Theologe, der auch als Philosoph und exzellenter Organist einen Namen hatte, in Deutschland und die Wedeler Schulleiter Hans Baumgärtel (Albert-Schweitzer-Schule) und Arnold Hufe (Schule Altstadt) nutzen die Gelegenheit des persönlichen Gesprächs mit dem Friedensnobelpreisträger.

Albert-Schweitzer-Schule
gegründet: 29.06.1957
Sonstiges: zunächst als Volksschule

Die weiterführenden Schulen

Am 26. Februar 1962 wurden die Entwürfe zum Neubau des Gymnasiums prämiert. Den ersten Preis erzielte der gemeinsame Entwurf des Architekten Hans Mensinga und der Diplomingenieure Dieter Rogalla und Reinhard Sonntag, die ein gemeinsames Büro in Stellingen hatten. Der lichte Entwurf mit den vielen Innenhöfen wurde wenige Zeit später in mehreren Bauabschnitten umgesetzt. Das Architektenbüro war nicht unbekannt, so hatte es wenige Jahre zuvor das Elmshorner Rathaus – heute unter Denkmalschutz gestellt – entworfen. Etliche Jahre später, 1981 zeichneten sie für das Gebäude der Deutschen Botschaft in Moskau verantwortlich.

In der Märzsitzung 1965 der Stadtvertretung wurde es amtlich. Das neue Gymnasium, welches einen Monat später seinen Schulbetrieb aufnehmen sollte, erhielt den Namen des Wedeler Dichters und Pastors Johann Rist (1607–1667).
Johann Rist, der im Jahr 1635 die Wedeler Pfarrstelle übernommen hatte, war durch sein vielseitiges Talent ein angesehener Dichter und weit über Wedels Grenzen hinaus bekannt und berühmt. Insbesondere seine Friedensbeschwörungen in den schweren Zeiten des Dreißigjährigen Krieges wurden vielbeachtet. Viele seiner Texte wurden von bedeutenden Komponisten wie Bach oder Buxtehude vertont und fanden sich noch im 20. Jahrhundert in kirchlichen Gesangsbüchern.

Geschichte[n] Johann-Rist-Gymnasium

Die Haschisch-Affäre
Am Montag dem 2.Februar 1970 kamen zwei Kriminalbeamte aus Pinneberg ins Johann-Rist-Gymnasium und verlangten sechs Schüler der 8. Klasse zu verhören.

Der stellvertretende Schulleiter ließ die Schüler holen, organisierte zwei Zimmer und ging dann seiner Arbeit nach. Währenddessen wurden die Schüler unter Beobachtung des einen Polizeibeamten in einen Raum verbracht und ermahnt, dass sie untereinander nicht reden dürften. Der zweite Beamte führte im Nebenzimmer mit jedem der etwa 13 Jahre alten Kinder das Verhör durch. Die Eltern wurden nicht informiert.

Das war der Auftakt dessen, was als „Haschisch-Affäre von Wedel“ in die Chroniken einziehen sollte. Der Grund für diese ungewöhnliche Aktion der Kripo war der begründete Verdacht, im Wedeler Gymnasium würde mit Drogen gehandelt werden – weitere Details wurden erst im Laufe einer Untersuchung bekannt.

Dieser Vorfall spielte aber eigentlich nur eine untergeordnete Rolle in dem nun ausufernden Drama, das in Wedel anlief. Es begann damit, dass der Ratsherr Helmut Plüschau den Magistrat aufforderte, die Ablösung der Schulleitung zu verlangen. Seine Begründung: die Schulleitung hat geduldet, dass die Kinder, ohne die Eltern zu informieren, durch die Polizei verhört wurden. Darüber hinaus legte er den Fokus auf Schulverhältnisse, die er als unhaltbar empfand. So prangerte er an, dass die Schulleitung kritische Schüler öffentlich als „Pazifisten und Störenfriede“ brandmarken würde und zudem „mit allen Mitteln versucht, die sogenannte humanistische Ausbildung zu fördern, obwohl die Schulleitung wisse, dass sie damit die Ausbildungschancen der Kinder für später einenge“. Der Magistrat, der nicht Dienstvorgesetzer der Schulleitung war, konnte die Anfrage nur zur Kenntnis nehmen. Der Schulleiter Winfried Donnhauser beantragte beim Kultusminister die Durchführung eines Disziplinarverfahrens gegen sich, um die Sachlage zu klären. Dann trat das Schulkollegium des Gymnasiums auf den Plan. Die Lehrerschaft wehrte sich gegen die ihrer Meinung nach diffamierenden Anwürfe auf die pädagogische und fachliche Arbeit der Schule und drohte mit der Kündigung von 26 Lehrkräften. Rückendeckung erhielt die Schulleitung durch den Schul-Elternbeirat und durch die Schülervertretung.
Unter der Wedeler Bevölkerung brodelte es. Wochenlang lieferten sich beinahe täglich die Fürsprecher und Widersacher der pädagogischen Arbeit am Gymnasium mittels Leserbriefen in der Tagespresse Gefechte. Mittlerweile gab es eine Anfrage der SPD-Landtagsfraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, die überregionale Presse wurde aufmerksam auf das Gymnasium und das Fernsehen berichtete.

Im März 1970 ließ das Interesse an der „Haschisch-Affäre“ langsam nach und das Kultusministerium gab die Ergebnisse der Ermittlungen bekannt. Das Ergebnis: Die Schulleitung hatte sich vollkommen korrekt verhalten. Die Befragung der Schüler während des Unterrichts war rechtens, und die sofortige Benachrichtigung der Eltern rechtlich nicht notwendig. Wie die Ermittlungen ergaben, erhielt die Kripo am 30.1.1970 den Anruf eines besorgten Vaters. Der teilte mit, dass mehrere Schüler aus der Klasse seiner Tochter bei einem unbekannten Mann aus Wedel Haschisch bestellt hätten, das am 2.2.1970 geliefert werden sollte. Die Polizei schickte den zuständigen Sachbearbeiter in die Schule, um die Kinder entsprechend zu befragen. Die Ermittlungen führten zur Sicherstellung der Drogen. Die angeprangerte pädagogische und fachliche Arbeit an der Schule untersuchte das Kultusministerium auch und teilte mit, dass die erhobenen Vorwürfe unzutreffend oder übertrieben gewesen wären. In der Schule kehrte wieder Routine ein, dem Ratsherrn Plüschau aber wurde ein literarisches Denkmal gesetzt. Der Wedeler Krimiautor Hansjörg Martin, Vater eines Sohnes am Gymnasium, widmete ihm und weiteren „mutigen Müttern und Vätern aus W.“ den 1970 erschienenen Krimi „Blut ist dunkler als rote Tinte“. Die angestoßenen Diskussionen werden sicherlich zum Demokratisierungsprozess in der Schule beigetragen haben.

Sporthalle
Am 19.08.1981 wurde dem Schuldirektor Winfried Donnhauser der Schlüssel zur Schulsporthalle des Gymnasiums übergeben.
Mit einer fröhlichen Feier und sportlichen Aktivitäten wurde die Halle am Steinberg, die durch den Architekten Heinrich Gerdes aus Varel entworfen wurde, eingeweiht. Zudem wurden die erfolgreichsten Sportler Wedels ausgezeichnet, unter ihnen – wie sollte es anders sein – die Wedeler Landes- und Bundessieger im Basketball, die später auch die eifrigsten Nutzer der neuen Halle werden sollten.

Johann-Rist-Gymnasium
gegründet: 26.06.1965
Sonstiges: -

Am 12.08.1991 zum Beginn des Schuljahres 1991/1992 war es endlich so weit: mit einer kleinen Feier im Ratssaal eröffnete der vorläufige Schulleiter Christoph Bauer eine neue Schulform für Wedel.

Diese neue Schulform für Wedel wurde erst ein Jahr zuvor durch einen Grundsatzbeschluss der Stadtvertretung möglich: die Integrierte Gesamtschule (IGS). Nach einer kurzen Feier zog der Tross von Schülern und Lehrern fröhlich weiter an den Rosengarten, wo in dem Gebäude der Theodor-Storm-Schule (TSS) der Unterricht aufgenommen wurde. Die Schule, es waren zunächst nur 5.-Klässler, hatte man zunächst in dem Anbau am Müllerkamp untergebracht. Erst einige Jahre später, 1993 zog die TSS in einen Anbau an der Ernst-Barlach-Schule um. Mit den Bauarbeiten zum Neu- und Anbau an der IGS, die seit August 2010 den Namen Gebrüder-Humboldt-Schule führt, konnte begonnen werden.

 

 

Gebrüder-Humboldt-Schule
gegründet: 12.08.1991
Sonstiges: erster Name Integrierte Gesamtschule Wedel
 

Theodor-Storm-Schule

Weitere Geschichten rund um die Themen Schule, Kindergarten und Jugendheim

Januar 1992 – Zwei Schulleiter gehen

Im Januar 1992 gingen die Schulleiter der Schule in der ABC-Straße und die Schulleiterin der Pestalozzischule in Rente.

In Rente gingen Werner Skulima, der die Leitung der Grund- und Hauptschule seit 1974 inne hatte und Inge Krüger, die nach insgesamt 44 Jahren Dienstjahren, davon seit 1961 in Wedel, in den Ruhestand ging. Beide hatten in ihren letzen Schuljahren große Projekte zum Abschluss gebracht. Herr Skulima bereitete die Zusammenlegung von ABC-Schule und Theodor-Storm-Schule vor, und Frau Krüger hatte wegen der Asbestsanierung des Schulgebäudes mehrere Umzüge zu organisieren.

Juli 1989 – Standortkarussell der Wedeler Schulen

ABC Schule

Im Juli 1989 begann das „Bäumchen-wechsel-dich-Spiel“ der Schulen Wedels. So räumten die Lehrer und Schüler der ABC-Schule ihr Gebäude an der ABC-Straße und zogen zum Gebäude der Theodor-Storm-Schule am Rosengarten.

Dieser Umzug bedeutete das Ende der über Einhundertjährigen Geschichte der Schulauer Volksschule.
Der Schlussakt war am 7.7.1989, als dort die letzte 9. Klasse entlassen wurde.

In das an der ABC-Straße freigewordene Gebäude zog nun die Volkshochschule Wedel ein und die Theodor-Storm-Schule wechselte 1994 den Schulstandort und ist heute unter dem alten Namen an der Pulverstraße zu finden.

September 1986 – Nachhilfe am Computer durch die Stadtsparkasse Wedel

Im September 1986 wurden die Sitzungsräume der Stadtsparkasse Wedel nachmittags zu Schulungsräumen für Schüler der 9. Klassen umfunktioniert.

An insgesamt neun Terminals wurde jeweils eine halbe Schulklasse an den Umgang mit dem neuen Medium Datenverarbeitung herangeführt. Mit einem eigens dafür angeschafften Lernprogramm eines amerikanischen Schulbuchverlages sollte die Schwellenangst vor dem Computer abgebaut werden. Finanziert wurden die Lehrstunden aus einem Programm der Schleswig-Holsteinischen Sparkassen. Der Hintergrund für den „Computer-Info-Treff“ wurde durch den damaligen Stadtsparkassen-Direktor Hans Zimmerling deutlich gemacht; er sah aus der Praxis heraus, dass sich die Computertechnik immer mehr durchsetzen wird. Übrigens erhielten nicht nur die Schüler „Nachhilfe“ in Sachen EDV. Auch die Sekretärinnen der Wedeler Schulen sollten sich auf eine mögliche Umstellung ihrer Büros von Karteien auf EDV vorbereit werden.

Juni 1986 – Turnhalle der ABC-Schule eröffnet

Im Juni 1986 wurde die Turnhalle der ABC-Schule in der Bekstraße eröffnet.
Nachdem die Planung für das knapp 2,7 Millionen Mark teure Gesamtvorhaben immerhin 10 Jahre gedauerte hatte, wurde die Sporthalle nach nur einjähriger Bauphase im Juni 1986 durch den Wedeler Bürgermeister Jörg Balack offiziell eingeweiht.
Gleichzeitig wurde damit die alljährliche Sportlerehrung verbunden.

Juli 1975 – Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes

Im Juli 1975 wurde der Kindergarten des DRK an der Flerrentwiete in Betrieb genommen.
100 Kinder konnten dort sowohl vormittags als auch nachmittags betreut werden. Eine Besonderheit dieser Einrichtung war die von politischen Gremien ausdrücklich gewünschte Großküche, die bis zu 300 Essensportionen zubereiten konnte und damit, so teilte der Landrat Sachse bei der offiziellen Einweihung am 09. 08.1975 mit, alle Wedeler Kindergärten mit Essen versorgen konnte. Fünf Jahr lang von der Stadt Wedel subventioniert funktionierte das System mehr schlecht als recht, bis das DRK 1981 den Küchenbetrieb einstellte.

Mai 1974 – Tagesstätte der Lebenshilfe eingeweiht

Am 31.05.1974 wurde die Tagesstätte des Vereins „Lebenshilfe für Behinderte“ an der Bekstraße eingeweiht.

 

Januar 1974 – Eröffnung einer Dreifeldsporthalle

Sporthalle in der Rudolf-Breitscheid-Straße

Im Januar 1974 wurde die Sporthalle an der Rudolf-Breitscheid-Straße eröffnet.

Mit einem großen Programm vom Wedeler TSV und dem SC Rist hatte man am 26. und 27. Januar 1974 die fünf Millionen Mark teure Sporthalle eingeweiht. Die 45 mal 27 Meter große Dreifeld-Halle besitzt als Besonderheit eine 50m-Sprintstrecke mit Weitsprunganlage. Im Untergeschoss, das später fertig gestellt wurde, waren noch Einrichtungen für Judo, Tischtennis, Billard und Kegeln untergebracht. Auch an eine Gaststätte wurde gedacht.

November 1970 – Damals wie heute zu wenig Kindergartenplätze

Im November 1970 war die Betreuung von Kindern in der Stadt Wedel ein sehr ernstes Problem. So gab es nur zwei Kindergärten im Ort.

So gab es ausschließlich die Einrichtungen der ev. luth. Kirchengemeinde in der Hafenstraße und der Kindergarten der katholischen Kirche in der Feldstraße, die sich um rund 140 Kinder kümmern konnten. Die Wartelisten waren lang, gab es doch um 1970 rund 2.800 Kinder in Wedel, die unter 6 Jahre alt waren. Zudem machte das damalige Schulsystem – mal zur 2. Unterrichtsstunde hin, mal früher nach Hause – eine Betreuung auch für schulpflichtige Kinder nötig. Auch private Einrichtungen konnten dem großen Bedarf an Betreuungsplätzen nicht mehr nachkommen, nachdem die Landesbehörden strengere gesetzliche Bestimmungen erließen. Einige Einrichtungen mussten daher sogar geschlossen werden. Die verzweifelten Eltern liefen Sturm, nachdem nun auch im Herbst 1970 Personalprobleme in einem der kirchlichen Kindergärten auftraten, die ein Weiterbestehen der Einrichtung in Frage stellten. Durch Krankheitsfälle fehlten zwei der vier Kindergärtnerinnen und die beiden letzten Mitarbeiterinnen, die für die Betreuung von insgesamt 107 Kindern verantwortlich waren, kündigten. Durch Mithilfe aus der Elternschaft als persönliche Unterstützung für die Kindergärtnerinnen durch konnte eine Schließung der Einrichtung aber noch verhindert werden. Zudem erkämpften sich die Eltern mit Protestmärschen und Demonstrationen für mehr Kindergartenplätze in Wedel mehr Beachtung in den politischen Gremien und in den sozialen Einrichtungen. Mit Zuschüssen der Stadt Wedel und des Kreises Pinneberg eröffnete dann auch im Januar 1971 zunächst ein provisorischer Kindergarten der AWO in der Bekstraße. Die Freikirche in der Boockholtzstraße, das DRK und auch der Verein Lebenshilfe konnten ihre Einrichtungen 1972 eröffnen.

November 1953 – Eröffnung des Jugendheimes

Jugendheim

Im November 1953 wurde das Jugendheim, das heutige Kinder- und Jugendzentrum, an der Bekstraße eröffnet.

Erster Leiter der Einrichtung war Friedrich Peters, der auch Hausmeister war und mit seiner Familie im Dachgeschoss wohnte. Das Jugendheim stellte anfangs verschiedenen Vereinen und Verbänden Räumlichkeiten zur Verfügung. Hier trafen sich die Arbeitsgemeinschaft Streichmusik ebenso wie die Pfadfinder, die Wanderfalken, Gruppen für Handarbeiten oder Segelflugmodellbau. Aber auch orthopädisches Turnen oder die Laienspielgruppe fanden hier Raum für ihre Treffen.

„Die Villa“ kommt

Im Juli 1991 stand der neue Name für das Jugendzentrum an der Mühlenstraße fest. Das ehemalige JUKZ wird in „Die Villa“ umbenannt.

Gebildet hat sich die Einrichtung aus dem ehemaligen AJC, einem selbstverwalteten Jugendzentrum, dass von 1972 bis 1983 im alten Spritzenhaus an der Pinneberger Straße zu Hause war. Dann zog die Einrichtung in das vom Arzt Dr. Rochell erbauten Gebäude Mühlenstraße 35. Einige Jahre später, 1988 wurde die Einrichtung unter die Trägerschaft des Internationalen Bundes für Sozialarbeit gestellt.

 

Mit freundlicher Unterstützung von...