Geschichte[n] über Krankenhäuser und soziale Einrichtungen

Krankenhaus Wedel

Krankenhaus Wedel

Im Juli 1928 begannen die Ausbauarbeiten zum Krankenhaus am ehemaligen Schützenhof des Dänischen Schützenvereins zum Krankenhaus.
Bis zum stadteigenen Krankenhaus wurden die Wedeler Kranken von einer Gemeindeschwester und dem Sanitätsarzt in der Krankenstube in der Hinterstraße versorgt. Die nächstgelegenen Krankenhäuser waren das 1883 erbaute Krankenhaus in Pinneberg, das 1872 erbaute Blecker-Stift in Uetersen, oder das Landrat Scheiff-Krankenhaus in Dockenhude. Letzteres ging 1927 als Folge der Eingemeindung in den Besitz der Stadt Altona. Diese forderte einen höheren Gebührensatz für auswärtige Kranke. Dies mag für den Bürgermeister Friedrich Eggers den Ausschlag gegeben haben, die Vorplanungen anzustreben und sich gegen den erheblichen Widerstand unter Gewerbetreibenden durchzusetzen, um auch in Wedel ein Krankenhaus einrichten zu können. Der bisherige Schützenhof – eine große Gaststätte in naturbelassener Umgebung bot sich zum Um- und Ausbau an. Als erste Leitende Arzt der städtischen Klinik wurde Dr. Hans Holzweissig verpflichtet. Für den Pflegedienst wurde eine Vereinbarung mit dem Schwesternheim der Diakonissen abgeschlossen. Zunächst für 40 Betten geplant, wurde das Gebäude für eine Belegung mit 60 Betten erbaut und zum 15.01.1930 in Betrieb genommen. Nachfolger von Holzweissig war Chefarzt Dr. Edmund Müller. Dieser führte das Haus ab 1934 durch die schweren Kriegs- und Nachkriegszeiten. Das Gebäude wurde diverse Male erweitert, so kam 1954 kam ein großes Schwesternwohnheim dazu. Dennoch kam die Stadt Wedel kaum mit den Bauten hinterher. Ende der 1960er Jahre war das Haus stark sanierungsbedürftig – insbesondere der Operationssaal und die Küche mussten dringend renoviert werden – und die Stadtvertretung Wedel sah andere dringliche kommunale Aufgaben. So fand die Stadt Wedel im Kreis Pinneberg einen potenten Verhandlungspartner, der die Einrichtung des Krankenhauses übernahm.

Krankenhaus Wedel

Zum 14.07.1971 ging das Krankenhaus an der Holmer Straße unter dem Leitenden Chefarzt Dr. Hummel in die Hände des Kreises Pinneberg. Die bislang von der Stadt Wedel beschäftigen 13 Ärzte und rund 80 Pflegekräfte des damals 185 Betten zählenden Hauses wechselten mit.

Der Kreis Pinneberg betrieb die Krankenhäuser zunächst in Eigenregie, verkaufte diese dann aber an den Klinikbetreiber Sana. Durch Spezialisierungen im Klinikalltag schrumpfte die Bandbreite der Abteilungen. Nach und nach schlossen die Kinderabteilung, die Geburtsklinik. In den Jahren vor der Schließung 2020 betrieben die Regio-Kliniken in Wedel nur noch die Abteilungen Geriatrie, Pneumologie, Palliativmedizin sowie eine geriatrische Tagesklinik mit insgesamt 200 Mitarbeitern. Die nächsten Kliniken sind seitdem Pinneberg, Elmshorn oder das Krankenhaus Rissen.

Ein Heim für Senioren

Heinrich Gau Heim

[Stadt Wedel] Am 18.02.1965 wurde das städtische Alters- und Pflegeheim an der Austraße offiziell eingeweiht.

Nachdem das ehemalige Armen- und Werkhaus in der Gärtnerstraße im Kriege zerstört wurde, gab es kein städtisches Heim mehr. Während einer kleinen Feier gab der Bürgermeister Heinrich Gau einen kurzen Überblick über die Entstehungsgeschichte und betonte, dass von dem einstigen Armenhaus nicht mehr die Rede sein könne. Vielmehr würde das Heim, das seit August 1965 den Namen des Bürgermeister Heinrich Gau trägt, für die 65 Bewohner nunmehr einem modernen Hotel gleichen.

Aus Europoint wird ein Senioren-Appartment-Haus

Graf-Luckner-Heim

Am 06. Mai 1971 besuchte eine blonde Schwedin das Richtfest des Gebäudes, das nach ihrem verstorbenen Mann benannt werden sollte. Das Senioren-Appartment-Haus sollte nach dem Seeteufel, wie Felix Graf Luckner auch genannt wurde, benannt werden.

Der Weg zum Bau des späteren Graf-Luckner-Heimes an der Elbe war ein steiniger. Hatte doch zunächst der bisherige Eigentümer des Areals, der Investor Kurt Ladendorff, geplant, dort ein Kongresszentrum namens Europoint mit Fähranlegestelle für Tragflächenboote zu errichten. Unter anderem durch massiven Protest aus der Bevölkerung, gebündelt durch die „Schutzgemeinschaft Elbhochufer“, die sich auch auf dem Klagewege gegen das Bauprojekt wehrte, kam der Bau nicht zustande. Diese Bürgerinitiative, gegründet im September 1962, der zeitweilig über 130 Mitglieder angehörten, wurde in den ersten Jahren von Carl Breuer geleitet. Carl Breuer war lange Jahre der Chef der Hamburger Kriminalpolizei. Ihm folgte der Staatsanwalt Reinhold Postelt, der im Juli 1972 den Verein liquidierte. Das vordringliche Vereinsziel, Europoint zu verhindern, war erfüllt. Stattdessen entstand durch die „Aktion Altenbetreuung“ das heutige Heim.

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