Vereine und Verbände

Neben der Famile ist der gesellschaftliche Zusammenschluss über Vereine und Verbände eine tragende Säule des Gemeinwesens. Während im Verein eher das gesellige Leben, der Sport und die Unterhaltung im Vordergrund stehen, dient ein Verband eher der überregionalen Vertretung gemeinsamer Interessen und dient der Einflussnahme in der Öffentlichkeit. 

Wedeler Turn- und Sportverein

gegründet: 1864
Sonstiges: -
Nachlass: Stadtarchiv Wedel
Links: -

Wedeler Turn- und Sportverein

Im Januar 1992 wurde das Vereinshaus des Wedeler Turn- und Sportvereins (TSV) in der Bekstraße eingeweiht. Somit ging ein lang gehegter Traum des größten Sportvereins Wedels in Erfüllung. Finanziert wurde der 5,7 Millionen teure Neubau auf einem Pachtgrundstück der Stadt Wedel mit insgesamt 2.300 m² Nutzfläche durch einen städtischen Zuschuss in Höhe von 2,5 Mio. DM und durch einen Landeszuschuss. Zur Einweihung konnten sich die geladenen Gäste an einem bunten Programm erfreuen. Die Bigband spielte und die Gäste konnten sich die Kegelbahnen, die Fitnessräume und die Tagungsräume einschließlich der 50 Gästebetten anschauen. 
Beinahe 30 Jahre später ist der TSV in finanziellen Nöten und überlässt das Gebäude der Stadt Wedel.

Turnfest am Rosengarten

Am 27 und 28. Juni 1914 fand in Wedel ein Turnfest des Elbgaues der Deutschen Turnerschaft auf dem Sportplatz am Rosengarten statt.
Über zwei Tage lang bestritten die 800 – selbstverständlich ausschließlich männlichen – Teilnehmer aus 37 Sportvereinen ihre Wettkämpfe, die von Festmärschen, Festessen und Tanzveranstaltungen flankiert wurden. Neun Wedeler Sportler stachen mit ihren Leistungen hervor, nämlich Karl Kotschau, Johannes Schmidt, August Rathjen, Ernst Gerlach, Hermann Däumler, Hermann Kleinwort, Adolf Röhling, Hermann Cordes und Hans Langeloh.

 

Schützenverein Roland

Schützenplatz am Moorweg

Im Oktober 1900 ersuchten sieben Mitglieder des zuvor gegründeten Schützenvereins Roland aus Wedel die wohllöbliche Polizeibehörde Wedels um die Erlaubnis, einen Schießplatz nach den vorgeschriebenen Statuten des Norddeutschen Schützenvereins in der Feldmark zu bauen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Malermeister und Auktionator Carl Ludwig Walter und sein Sohn, der Maler Heinrich Ludwig Walter.

Die Anfänge

Nachdem sowohl der Kreisbauaufseher in Altona und der königliche Oberförster Fritz Kittlauß aus Bullenkuhlen seine Zustimmung dazu gegeben haben wurde der Bau genehmigt und durch den Architekten August Ohle geplant. Errichtet wurden 3 Jagdstände mit 60 Metern, 4 Auflagescheibenstände und 4 Standscheibenstände mit jeweils 175 Meter und 4 Feldscheibenständen mit 300 Metern. Selbstverständlich gab es 5 Meter hohe Kugelfänge und 3,50 Meter hohe Seitenwälle zum Schutz. Für die Schützen und deren Besucher wurde eine Schießhalle gebaut. Vor der rund 200 m² großen Halle wurde ein Garten angelegt. Hier befanden sich auch die Pissoire und die Toiletten für Herren und Damen in einem separaten Schuppen. Gekrönt wurde die Anlage durch einen offenen Pavillon, der mit einer 8 Meter hohen Aussichtsplattform versehen wurde.

Norddeutsches Bundesschützenfest 1908

Wenige Jahre später wurde ein kleiner Küchenanbau an die Halle genehmigt, denn an den Schießtagen des Wedeler Schützenvereins gab es ab 1904 eine Bewirtung durch F. Markmann aus Haseldorf (später Haseldorfer Hof). Der vermutlich größte Fest fand dort vom 21. - 23. Juni 1908 statt. Für die Ausrichtung des 37. Norddeutschen Bundesschützenfest – unter dem Protektorat des Ministers des königlichen Hauses a.D. Sr. Exc. Graf von Wedel und dem Ehrenvorsitz des Landrates Dr. Scheiff - konnte die Anlage sogar erweitert werden. Die Schützen kamen aus Kiel, Lübeck oder auch Flensburg. An Preisen gab es Gemüselöffel, Handtücher, aber auch Teppiche oder 12 Flaschen Bommerlunder zu gewinnen. Ob die Veranstaltung auch ein Zuschauermagnet war, ist nicht bekannt, wohl aber dass der Schützenverein Roland einen Überschuss erschoss. Kaum ein Geschäftsmann Wedels ließ sich lumpen und inserierte in der launigen Festzeitung. Der kann entnommen werden, dass der Drogerist Hans Hadler einen Rolandsbitter verkaufte, dass sich der Gasthof von Christel Kleinwort am Markt Vereinslokal nennen konnte und dass Johannes Scheels Gasthof aus der Pinneberger Straße 92 in der Schützenhalle Speisen und Getränke verkaufte. Als besondere Attraktion wurde ein Münchner Festwirt angekündigt. Alois Kneitinger machte mit seinen 30 Original-Oberlandern fidele Gesangs- und Biermusik und ließ von 15 bayrischen Kellnerinnen in Nationalkostümen Bayerische Schweinswürstel servieren.

 

Ende durch den Ersten Weltkrieg

Dem fröhlichen Treiben an den Schießtagen machte der Erste Weltkrieg ein Ende. Der Verein löste sich am 11.04.1921 auf und 1925 wurde die Schützenhalle abgebrochen. Die Schießplätze wurden nicht mehr genutzt, bis sich im Jahr 1933 die SA-Schule aus Rissen für den Schießplatz interessierte. Es gab Verhandlungen mit dem Eigentümer, dem Malermeister Conrad Heinrich Martin aus Hamburg und der Bauantrag wird gestellt. Noch im Zweiten Weltkrieg versucht die Stadt das Land dem Eigentümer abzukaufen. Die letzten Spuren des Schützenplatzes werden um 1953 von den Siedlern der Gem. Kleinsiedlungs- und Baugenossenschaft des Kreise Pinneberg bei Errichtung ihrer Siedlung am Hasenkamp beseitigt. Diese hatte das rund 58.500 qm große Gelände vom bisherigen Eigentümer Hasenbek erworben. Die Stadt Wedel legte darauf einen Aufteilungsplan, der die Wegeführung festlegte und das Gelände parzellierte. Aufgrund des alten Baumbestandes an der Einmündung Breiter Weg und Moorweg wurde dieser Bereich für eine Grünanlage vorgesehen. - Wo können Sie mehr darüber erfahren? Im Stadtarchiv!

SC Rist

gegründet: Juni 1968
Sonstiges: -
Nachlass: -
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SC-Rist B-Jugend

Im Juni 1968 fand sich am Johann-Rist-Gymnasium eine Gruppe von Basketball-Enthusiasten zusammen, die gemeinsam den Sportclub SC-Rist gegründeten.
Kurze Zeit später trat der Verein dem Hamburger Basketballverband bei und ist seitdem nicht mehr aus der regionalen und überregionalen Sportberichterstattung wegzudenken. Er besetzt Meistertitel, war mit Damenmannschaften in der 1. Bundesliga, mit den Herren in der 2. Bundesliga vertreten und die Förderarbeit für die Jugendmannschaften ist beispielhaft.

Ein Theater für Wedel

1966 fand die erste Aufführung der Laienspielgruppe der Volkshochschule Wedel statt. Aus dieser Gruppe entstand im Februar 1977 das Theater Wedel e.V., das heute noch das Wedeler Publikum erfreut.

Veranstaltungsort der vier Stücke, zwei des Nürnberger Dramatikers Hans Sachs, eines des russischen Schriftstellers Anton Čechov und eines vom Drehbuchautor Curt Goetz, war das Gemeindehaus der evangelischen Kirche an der Feldstraße. Als Darsteller agierte bereits damals der spätere langjährige Regisseur Andrew Neil. Regie führte damals der in Wedel ansässige Buchautor Hansjörg Martin, für die musikalische Umrahmung sorgte der Wedeler Kantor Heinz Kegel. Beide hatten bereits drei Jahre zuvor einen großen Erfolg mit dem gemeinsamen Stück „Zirkus Popoloni“, das sogar fürs Fernsehen aufgezeichnet wurde.
Nach der Gründung des Teatervereins konnten sogar zehn unterschiedliche Stücke dem begeisterten Publikum präsentiert werden und schon ein Jahr später zog die bewährte Theatergruppe in das alte Gebäude der Stadtwerke am Rosengarten.

Arbeiterwohlfahrt - Hilfe für Wohnungslose

Zum 1.9.1984 richtete die Arbeiterwohlfahrt Wedel die „Beratungsstelle für Obdachlose und Randgruppen“ ein und ist vermutlich die älteste Einrichtung dieser Art in Schleswig-Holstein.
Grund für die Einrichtung war, dass sich Anfang der achtziger Jahre die Anzahl der Menschen erhöhte, die von Wohnungslosigkeit bedroht waren. Der Sozialausschuss der Stadt suchte nach Wegen, Obdachlosigkeit zu vermeiden und fand in der AWO einen Partner, der sich dem Thema annahm. Seitdem helfen die Fachleute der Beratungsstelle nicht nur allen von der Wohnungslosigkeit bedrohten Menschen, sondern auch bei vielen anderen sozialen Problemlagen.

Mit freundlicher Unterstützung von...