[Stadt Wedel] Am Pfingstsonntag dem 28.05.1950 wurde durch den Landesbischof D. Halfmann die Wedeler Kirche am Roland geweiht.
Seit April 1949 wurde daran gearbeitet, die durch den Bombenabwurf in der Nacht vom 03. auf den 04. März 1943 zerstörte Kirche wieder aufzubauen, um den Gläubigen wieder eine Heimstatt zu geben. Die Bomben zerstörten die gesamte Kirche nebst dem ehemals 53 Meter hohen Turm bis auf die Außenmauern. Die alte Orgel verbrannte und die verbliebene Turmglocke – die zweite musste bereits vorher als Metallspende für die Rüstungsindustrie abgegeben werden – schmolz in der Hitze des Brandes. Die Gemeinde musste dann jahrelang in einem unzureichenden Betsaal stattfinden. Um die Einsegnung der Konfirmanden würdig zu gestalten, wich man sogar nach Rissen aus. Im März 1950 nun wurde auch der Kirchturm gerichtet. Dieser erreichte aber nicht die ursprüngliche Höhe, sondern wurde nur etwa 28 Meter hoch mit schlichtem Spitzdach erbaut. Jahrzehnte lang wurde er daher von der Wedeler Bevölkerung als Erinnerung an die Bombennacht empfunden, die nun glücklich über den im Jahr 2009 neu gerichteten hohen, schlanken Kirchturm ist. Während des Pfingstgottesdienstes 1950 freute sich die Gemeinde mit ihrem Pastor Hartwig Brackert über den klar gegliederten Kirchenraum mit den hohen Fenstern. Probst Schetelig aus Blankenese führte zudem auch den zweiten Pastor Kutzner in sein Amt ein. Ein Jahr später, im Februar 1952, konnte auch die erste Kirchenglocke, eine Leihglocke aus einer Ostpreußischen Kirche vom Glockenfriedhof im Hamburger Hafen eingeläutet werden. Diese wurde 1669 von Michel Dornmann aus Königsberg gegossen und von der Lübecker Firma Heinz wieder instandgesetzt. Zwei weitere Glocken, durch das Gussstahlwerk Bochumer Verein AG gefertigt, kamen im April 1953 hinzu.