Wedel: Vier Tage Trubel beim Ochsenmarkt

Highlights für Jung und Alt und ein Konzert mit dem Holmer Liedermacher Tim Linde: Das war der Ochsenmarkt 2015.

in Wedel Marketing

Wedel | Es ist ein offenes Geheimnis: Der „Schnaps“, mit dem Stadtpräsidentin Renate Palm und Bürgermeister Niels Schmidt bei ihrer Begrüßung der Viehhändler anstoßen, ist nichts Hochprozentiges, sondern schlichtes Wasser. „Sonst würde ich das nicht lange durchhalten“, schmunzelte Schmidt, als er am Sonnabendmorgen den traditionellen Rundgang über den Ochsenmarkt startete. Gemeinsam mit einigen Wedeler Ratsmitgliedern sowie den Landtagsabgeordneten Barbara Ostmeier (CDU) aus Hetlingen und Thomas Hölck (SPD) aus Haseldorf informierten sich die beiden Stadtoberhäupter über das Angebot der Züchter.

15 Händler aus dem norddeutschen Raum hatten insgesamt 199 Rinder und 39 Pferde zum Festplatz an der Schulauer Straße gebracht. „Es sind etwas weniger Tiere als im Vorjahr“, stellte Marktleiter Holger Franck, der sich mit einem achtköpfigen Team des städtischen Bauhofs um die Organisation des Viehauftriebs kümmerte, fest. Vom Kreisveterinäramt waren fünf Mitarbeiter abgestellt, die die Rinder und Pferde genau unter Augenschein nahmen. „Wir achten unter anderem darauf, dass die Tiere keine offenen Wunden haben. Die Rinder müssen für die Ausstellung auch mindestens zwei Wochen alt sein. Das erkennen wir an den Ohrmarken“, erläuterte Jannika Grade. Beanstandungen hatte sie nicht zu vermelden.

Die Wedeler Züchter Diethard und Birgit Possehn stellten vier Schottische Hochlandrinder aus. Ihre Herde grast sonst auf einer Weide in Westerhever auf der Halbinsel Eiderstedt. Jule (10) und Artus (4) aus Wedel hatten es besonders die erst wenige Wochen alten Jungtiere „Anni“ und „Alfons“ angetan. Mit Stroh lockten sie die beiden Kälber zum Streicheln an das Gatter. Danach ging es zu den Ponys und Pferden. Jule, die seit einem halben Jahr reitet, träumt von einem eigenen Pferd. „Leider haben wir zu Hause zu wenig Platz“, bedauerte sie.

Das viertägige Festprogramm des Ochsen- und Frühjahrsmarkts war am Freitagabend mit einem Konzert der Holmer Oldie-Truppe „Just for Fun“ und der Öffnung der Fahrgeschäfte auf dem Jahrmarkt gestartet. Vor dem Viehauftrieb am Sonnabendmorgen trafen sich Händler, Politiker sowie Vertreter aus Wedeler Vereinen, Verbänden und der Wirtschaft zum Frühstück im Festzelt. Am Mittag schnitt Bürgermeister Schmidt einen Ochsenbraten an. Großer Besucherandrang herrschte nicht nur auf dem Viehmarkt, sondern auch im Kleintierzelt, in dem unter anderem Kaninchenzüchter und die Kreisjägerschaft ihre Arbeit vorstellten. Die Reepschläger des Heimatbunds präsentierten die alte Zunft des Taudrehens, und auf dem Freigelände zeigten die Holmer Treckerfreunde einige Exemplare ihrer Oldtimer.

„Nacht der Ochsenfreunde“ lautete der Titel des Programms, das am Sonnabendabend mehrere hundert Menschen in das Festzelt lockte. Los ging es mit einem Poetry-Slam. Anschließend intonierte die Hamburger Sängerin „Deine Cousine“ deutschsprachigen Pop, bevor Tim Linde sein Konzert startete. Der Holmer Liedermacher, der mit seiner Single „Wasser unterm Kiel“ im vorigen Jahr den norddeutschen Sommerhit landete, stellte sein Debütalbum „Menschenverstand“ vor. Gestern ging es weiter mit einem Flohmarkt und einem Frühschoppen. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Spitzerdorf-Schulauer Männergesangverein. Ab Mittag luden die Geschäfte in der Wedeler Innenstadt zum verkaufsoffenen Sonntag ein.

Wedel-Schulauer Tageblatt

Letzte Änderung: 17.12.2019

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