Frühjahrsputz: „Nicht mein Müll, ABER MEIN WEDEL“

Coronakonforme Aktionswoche ersetzt diesmal "Unser sauberes Schleswig-Holstein". Stadt Wedel hofft auf viele Teilnehmende.

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Achtlos weggeworfenem Müll geht es mit Wäscheklammern an den Kragen. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Achtlos weggeworfenem Müll geht es mit Wäscheklammern an den Kragen. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Der Wedeler Bürgermeister Niels Schmidt ruft zum Mitmachen beim coronakonformen Müllsammeln auf. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Der Wedeler Bürgermeister Niels Schmidt ruft zum Mitmachen beim coronakonformen Müllsammeln auf. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Eine Wäscheklammer ist Sammel-Hilfsmittel und Symbol der Aktion. Foto: Stadt Wedel/Kamin
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Eine Wäscheklammer ist Sammel-Hilfsmittel und Symbol der Aktion. Foto: Stadt Wedel/Kamin
Das Logo der Aktion „Nicht mein Müll, ABER MEIN WEDEL“. Grafik: Stadt Wedel/Kamin
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Das Logo der Aktion „Nicht mein Müll, ABER MEIN WEDEL“. Grafik: Stadt Wedel/Kamin

Natur-Frühjahrsputz in Wedel diesmal als Aktionswoche

  • Bauhof der Stadt begleitet die Initiative
  • Aktionswoche vom 8. bis 14. März
  • Aktion als Ersatz für „Sauberes Schleswig-Holstein“
  • Teilnehmende sollen quasi im Vorbeigehen Müll aus der Landschaft in den nächsten Abfallbehälter bugsieren.
  • Vermüllung der Natur hat auch durch Corona zugenommen
  • Wäscheklammer und Co: Tipps fürs sichere Sammeln
  • Hashtag #nichtmeinmüllabermeinwedel bündelt Aktivitäten

Auch in diesem Jahr wird es in Wedel einen Frühjahrsputz in der Natur geben. Zwar ist die traditionelle öffentliche Müllsammel-Aktion „Unser sauberes Schleswig-Holstein“ wegen der Corona-Pandemie in den Herbst verschoben worden, Wedelerinnen und Wedeler können aber trotzdem helfen, das Stadtgebiet für den Frühling von wild entsorgtem Müll zu befreien. Um Menschenansammlungen zu vermeiden, ersetzt eine Aktionswoche von Montag, 8. März, bis zum Sonntag, 14. März, die sonst kompakte eintägige Sammelaktion.

Kleiner Beitrag vieler Teilnehmender bringt große Wirkung

Mehr als sonst ist die Stadt Wedel dabei auf ehrenamtliches Engagement der Wedelerinnen und Wedeler angewiesen. Um unnötige Kontakte zu vermeiden, kann in diesem Jahr keine Müllsammelausrüstung wie Handschuhe und Müllsäcke ausgegeben werden. Eine Abschlussveranstaltung kann selbstredend ebenfalls nicht stattfinden. Das Konzept musste deshalb angepasst werden, wie Bürgermeister Niels Schmidt erklärt: „Diesmal soll es nicht darum gehen, an einem Tag mit großem Einsatz möglichst viel Müll zu sammeln, sondern eher beiläufig bei den täglichen Wegen und Spaziergängen herumliegenden Müll in den nächsten Abfalleimer zu befördern. Wenn alle immer mal wieder zwei drei Teile aufsammeln, dann macht das am Ende auch einen großen Unterschied. Und je mehr mitmachen, desto besser.“ Begleitet wird die Aktion vom Wedeler Bauhof, der selbst natürlich seine Müllsammel-Aktivitäten fortsetzt, aber darüber hinaus einen zusätzlichen Blick auf die öffentlichen Abfallbehälter hat, um diese bei Bedarf vor dem üblichen Turnus zu leeren.

„Nicht mein Müll – ABER MEIN WEDEL!“ – Von Fairness und Gemeinsinn

Ein grundsätzliches Problem ist dem Bürgermeister dabei durchaus bewusst: „Wie jedes Jahr bewegen wir mit der Aktion wieder jene Menschen zum Mitmachen, die sich wahrscheinlich schon jetzt vorbildlich verhalten. Diese sollen den Müll derer entsorgen, denen die Umwelt, die Stadtgemeinschaft und das Erscheinungsbild der Stadt offensichtlich gleichgültig sind. Ist das fair? Natürlich nicht. Aber wenn man sich nur darüber beklagt, wird die Stadt nicht sauberer – denn der Bauhof kann einfach nicht überall gleichzeitig sein.“ Die Aktionswoche steht deshalb unter dem Motto „Nicht mein Müll – ABER MEIN WEDEL“. Das Logo zeigt eine Wäscheklammer. „Eine normale Wäscheklammer, zum Beispiel in einer geleerten Taschentuchpackung transportiert, ist eine der einfachsten Möglichkeiten, eine wiederverwendbare Sammelhilfe in der Jackentasche zu tragen“, erklärt Schmidt.

 

Gibt es eine Belohnung für die Teilnahme?

Eine konkrete Belohnung gibt es in diesem Jahr für die Teilnehmenden nicht – außer natürlich ein aufgeräumtes Wedel, und das gute Gefühl, etwas zur Stadtgemeinschaft beigetragen zu haben. In diesem Jahr fehlt zudem der Spaß in der Gruppe zu sammeln (außer in Hausgemeinschaften). Um dennoch das gemeinsame Handeln für die Stadt sichtbar zu machen, schlägt die Stadt Wedel vor, dass Sammelnde sich unter dem Hashtag #nichtmeinmüllabermeinwedel mit Fotos in Sozialen Netzwerken zeigen und der Aktion und der Gemeinschaft in der Stadt Wedel ein Gesicht geben. Ein Video zu der Aktion gibt es hier.

 

Hintergrund: Müll im öffentlichen Raum

Nicht nur die Stadt Wedel beobachtet in jüngerer Zeit einen starken Anstieg achtlosen oder gar bewussten Müllentsorgung abseits der Abfallbehälter. Stark betroffen sind hiervon die Naherholungsgebiete im Stadtgebiet – und in anderen Kommunen. Hier entfaltet der Trend zum Spazierengehen als eine der wenigen verbliebenen Freizeitbeschäftigungen in Verbindung mit der Vorgabe, Speisen aus Restaurants verpackt mitnehmen zu müssen, eine mitunter erschreckende Wirkung. Als Ergebnis landen die Essensverpackungen nun verstärkt in der Natur, auch wenn eigentlich überall Abfallbehälter in erreichbarer Distanz zur Verfügung stünden.
Die illegale Entsorgung auch von kleinen Müll-Mengen in der Natur, ist mindestens eine mit Bußgeld bewehrte Ordnungswidrigkeit – in schweren Fällen sogar eine Straftat.

 

5 weitere Fragen zur Aktion „Nicht mein Müll – ABER MEIN WEDEL!“

1. Wie und wann kann ich mitmachen?

  • Wegen des offenen Konzepts ist keine Anmeldung notwendig.
  • Natürlich kann zu jeder Tages- und Nachtzeit auf dem Weg zur Arbeit oder beim Spaziergang gesammelt werden.

2. Muss ich etwas beachten?

  • Wegen der Corona-Einschränkungen muss jeweils allein, bzw in der Hausgemeinschaft gesammelt werden.
  • Teilnehmenden wird dringend empfohlen, Schutzausrüstung zu verwenden (am einfachsten und wiederverwendbar ist zum Beispiel eine Wäscheklammer zum kontaktlosen Entsorgen des Mülls).
  • Gefundene Pfandflaschen und -dosen sollten nicht in Abfallbehälter geworfen werden, sondern (wenn man sie nicht selbst abgeben möchte) daneben abgestellt werden. So können Menschen, die Pfandbehälter sammeln, diese mitnehmen ohne den Abfallbehälter durchsuchen zu müssen.

3. Gibt es eine empfohlene Menge, die ich sammeln muss?

  • Nein! Auch ein einziges Teil macht einen Unterschied.
  • Sammeln Sie nur das auf, was Sie selbst verantworten können und wollen. Wenn Sie eine weggeworfene Mund-Nasen-Maske mit entsprechender Selbstsicherung (Handschuhe oder Wäscheklammer) entsorgen... Prima! Wenn Sie sich entscheiden, die Maske liegen zu lassen und lieber etwas Anderes aufheben und entsorgen ... auch prima!
  • Wenn Sie einen großen wilden Müllablageort oder zu sperrigen oder potenziell gefährlichen Müll (Fleischabfälle o.ä.) entdecken, machen Sie am besten ein Foto mit dem Handy und melden Sie den Fundort per E-Mail an info(at)stadt.wedel.de

4. Ist es fair, dass ich den Müll anderer Menschen wegräumen soll?

  • Nein.
  • Aber wenn der Müll liegen bleibt, bringt das auch niemanden weiter.

5. Endet die Aktion am 14. März?

  • Ja, offiziell endet die Aktion am 14. März. Wer aber über diesen Termin hinaus weitersammeln möchte, kann dies natürlich gern tun.

Letzte Änderung: 13.10.2021

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