Weidenkätzchen mit Biene

Weidenkätzchen mit Biene

Foto: Pixabay

"Mein Wedel summt" für wertvolle Insektenvielfalt

Insekten sind auf dem Rückzug. Das Schwinden der Blumenwiesen und Rückzugsräume sowie der Einsatz von Pestiziden sorgen in Stadt und Land für einen zum Teil dramatischen Rückgang der Insektenpopulationen. Und das hat Folgen. Nicht nur für Vögel, die auf Insekten als wichtige Nahrungsquelle angewiesen sind, sondern auch für den Menschen, dem durch das inzwischen alarmierende Bienensterben weit mehr als nur der Honig auszugehen droht. Die Stadt Wedel will sich diesem Trend bewusst entgegenstellen. Unter dem Motto „Mein Wedel summt" rollt die Rolandstadt in Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Beteiligten nicht nur den roten, sondern den bunten Teppich aus. Denn Insektenschutz ist vor allem die Bereitstellung von geeigneten Lebensräumen – und das sind vor allem bunte Blumenwiesen mit geeigneten Blumen und Stauden.

Wie auch Sie im eigenen Garten für eine bienenfreundliche Umgebung sorgen können, erfahren Sie hier.

Informationsbroschüre zur Anlage von Blühstreifen

Blühflächen wie Wildblumenwiesen können einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten. In einer kostenlosen Broschüre geben die Pinneberger NaturFreunde hilfreiche Tipps zur Anlage und Pflege von Blühflächen sowie Insektennisthilfen.

Mehr Mut zur Wildnis! Lass die Natur "blühen" für mehr Vielfalt!

 

Zur kostenlosen Broschüre

Gehölze

Attraktiv für Honig- und Wildbienen, die Apfelblüte
Attraktiv für Honig- und Wildbienen, die Apfelblüte, Foto: Pixabay

Nicht nur Zierkirschen und Zierpflaumen entfalten in diesen Tagen ihre leuchtend weißen und rosafarbenen Blüten. Auch viele unserer heimischen Gehölze blühen im Frühjahr. Einige Vertreter wie Hasel, Erle oder Eiche werden überwiegend vom Wind bestäubt, was Allergiker unangenehm zu spüren bekommen. Bei anderen Gehölzarten übernehmen Insekten ausschließlich den Pollentransport und erhalten als Lohn nahrhaften Nektar. An den noch kahlen Zweigen der Frühblüher kommen die Blüten besonders gut zur Geltung. Es sind Arten wie die Kornelkirsche mit ihren filigranen, dottergelben Blütenständen oder die Salweide mit ihren pollenreichen Blütenkätzchen, die nach der blütenarmen Winterzeit den ausschwärmenden Honigbienen und den ersten aktiven Wildbienen die dringend benötigten Futterquellen bieten.

Auch viele Nutz- und Ziergehölze tragen im Frühjahr zur Versorgung der Insekten bei. So ist an der Japanischen Zierkirsche vor dem Wedeler Rathaus reger Besuch von Bienen und Hummeln zu beobachten. Anders sieht es bei der aus China stammenden Forsythie aus. Das beliebteste Frühlingsgehölz überhaupt besticht mit zahlreichen gelben Blüten, ist für Insekten aber ziemlich unattraktiv. Heimische Gehölze haben viele Vorteile. So spenden die Blüten der windbestäubten Stieleiche zwar kein Futter für Insekten, Blätter und Holz bieten aber Nahrung und Lebensraum für rund 400 Insektenarten. An der amerikanischen Roteiche lebt indes nur eine Handvoll Insektenarten.

Was sollte man also beachten, wenn man insektenfreundliche Gehölze in seinen Garten pflanzen möchte?

Heimische Gehölze sind immer eine gute Wahl. Bei Ziergehölzen sollte man auf Sorten mit ungefüllten oder nur halbgefüllten  Blüten zurückgreifen. Bei vollständig gefüllten Blüten sind alle Staubgefäße zu  Blütenblättern umgebildet und fallen für die Pollenproduktion aus. Auch ist es für ein kontinuierliches Nahrungsangebot gut, wenn die gepflanzten Gehölze zu unterschiedlichen Zeiten blühen. Arten wie Kornelkirsche, Schlehe oder Felsenbirne bieten im Herbst zudem reichlich Früchte, die für Vögel attraktiv sind. Wer seine Gehölze gern in Form hält, sollte daran denken, dass ein starker Beschnitt das Blühen und damit auch die Fruchtbildung verhindert. Lassen Sie also die Hecke, vielleicht auch nur an einem Abschnitt, ruhig ein bisschen wilder und blütenreicher werden.

Pflanztipp

Die meisten Laubgehölze können bis zum Austrieb im April/Mai gepflanzt werden. Spätes Pflanzen verzögert den Austrieb und macht häufiges Wässern notwendig. Erkundigen Sie sich in Ihrem Pflanzenfachbetrieb nach heimischen Gehölzen oder zumindest nach bei Insekten beliebten Gehölzen.

(Text Barbara Engelschall)

Insektengehölze - heimisch und blütenreich

Salix, die Weide


Foto: Pixabay

Die Weide, abgeleitet aus dem althochdeutsch wîda -die Biegsame-, ist DER Bienenfreund schlechthin. Sie bietet neben einer großen Menge an Pollen und Nektar eine von Witterung und Temperaturen abhängige frühe Blütezeit von März bis Mai. Sie gedeiht an Waldrändern, Uferböschungen und in Gärten. Hier ist die Hängeweiden (Foto) eine beliebte Wuchsform. Nach der Blüte kann die Weide bis auf die alten Schnittstellen zurückgeschnitten werden und treibt dann sofort wieder aus.

Botanik
Die meisten etwa 300 Weidenarten pflanzen sich generativ durch Samen fort. Viele Arten können sich auch sehr gut vegetativ vermehren, wie zum Beispiel die Weidenart Salix fragilis. Bei Hochwasser werden oftmals Zweige abgebrochen und ans Ufer geschwemmt, wo sie wurzeln können. Die sehr gute vegetative Vermehrbarkeit wird auch wirtschaftlich zur Vermehrung in Baumschulen oder zur ingenieurbiologischen Böschungs- und Uferbefestigung genutzt. Weiden sind zweihäusig, getrennt geschlechtig, es gibt männliche und weibliche Individuen.

Verwendung
Aus Weidenruten lassen sich Weidentipis stecken, Garten- und Weidenzäune flechten oder Flechtwerk, wie Körbe, Fischreusen oder auch Dauben (Holzeimer, bei dem aus mehreren aneinander angepassten, rechteckig bis trapezförmig ausgeführten dünnen Holzplättchen und einem runden Boden mittels Ruten oder Bänder ein Holzgefäß hergestellt wird) binden.

Flechtwerk
Nach einer Faustregel gilt: Je schmaler die Blätter sind, desto besser lässt sich die Weide verflechten. Weiden mit runden Blättern sind oft recht brüchig.

Weidenrinde
Bereits in alten Zeiten wurde die Weidenrinde genutzt, bevor es das Medikament ASS  (Acetylsalicylsäure)gab. Die vom Körper umgewandelte Salicylsäure wirkt fiebersenkend, schmerzlindernd und antirheumatisch.

Symbolik
In Europa haben Zweige mit Blütenkätzchen der männlichen Weiden die Palmwedel ersetzt, die am Palmsonntag in der katholischen Kirche gesegnet werden (fälschlich "Palmweihe"). Die Weidenkätzchen werden daher oft auch "Palmkätzchen" genannt.

(Stadt Wedel/Lomberg)

Insektengehölze - heimisch und blütenreich

Kornelkirsche (Cornus mas)


Foto: Pixabay

Bezaubernder Vorfrühlingsblüher mit Massen kleiner, gelber Dolden vor dem Laubaustrieb.

Je nach Witterung erscheinen diese bereits im Februar, sonst März bis April mit langanhaltender Blüte. Bei kühlerer Witterung drei bis vier Wochen und verbreiten einen schwachem, süßlichen Duft.

Dieser langsam wüchsige Großstrauch wird zwischen drei und sechs Metern hoch und breit.

Der jährliche Zuwachs beträgt 10-20 Zentimeter.

Der anpassungsfähige, anspruchslose und schnittverträgliche Strauch bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und verträgt Hitze bei hervorragender Frosthärte. Bei durchlässigem Boden und nährstoffreichem Boden entfaltet er seine Blüten- und Fruchtpracht.

Ab August stellen sich scharlachrote bis schwarzrote kirschengroße Steinfrüchte, essbar und säuerlich, ein. Je dunkler die Früchte, desto süßer. Hervorragend geeignet zur Geleeherstellung.

Im Herbst verschönern die Blätter mit einer fahlgelben bis orangen Färbung den naturnahen Garten.

Der Kornelkirsche sagte man schon in der Antike heilende Kräfte nach. Ihre Früchte galten als fiebersenkendes Mittel. Für einen alltagstauglichen Tee mischt man zu gleichen Teilen Walderdbeerenblätter und Himbeerblätter. Für Gelee: 900 ml Kornelkirschsaft auf 2:1 Gelierzucker

(Stadt Wedel/Lomberg)

Bald nach den Birnenbäumen stehen nach den warmen Tagen nun auch die Apfelbäume in voller Blüte. Unterscheiden lassen sich  Birnen- und Apfelbäume anhand der Blüten. Während Birnen meist weiße Blüten mit roten Staubgefäßen aufweisen, sind die Blüten der Apfelbäume häufig rosa überlaufen und zeigen gelbe Staubgefäße. Stattliche alte Apfelbäume blühen  in diesen Tagen auf den Streuobstwiesen am Marinedamm in der Wedeler Marsch. An den Blüten tummeln sich Honigbienen, aber auch Käfer und Wildbienen, zu denen auch die Hummeln zählen. Im Gegensatz zu den staatenbildenden Honigbienen leben viele Wildbienenarten als Einzelgänger. Die Obstbauern sind auf die vielen verschiedenen Bestäuber angewiesen, denn Wildbienen sind anders als Honigbienen auch bei schlechterem Wetter aktiv. Äpfel brauchen, genau wie Birnen, zur Befruchtung den Pollen einer anderen Sorte. Dieser Baum muss in der Nähe stehen und sein Blütenpollen braucht als Transportvehikel ein Insekt.

Besonders wertvoll für Insekten sind Streuobstwiesen. Hier wurden als Hochstämme gezogene Obstbäume in großzügigen Abständen auf eine Wiese gepflanzt, also „eingestreut“. Anders als Obstplantagen sind sie nicht nur zur Obstbaumblüte für Insekten attraktiv. Auf den nur selten gemähten Wiesen unter den Baumkronen blüht auch so manche Wildblume. Dicke abgestorbene Äste alter Obstgehölze bieten zudem ideale Lebensräume für Totholzkäfer und einige Wildbienenarten legen im morschen Holz ihre Brutröhren an. Neben Obstbäumen eigen sich auch viele Beerensträucher für einen insektenfreundlichen Garten. Die glockenförmigen Blüten von Johannis- und Stachelbeeren sind zwar klein und unscheinbar. Der emsige Besuch von Wildbienen an den zahlreichen Blüten eines Stachelbeerstrauchs gleicht einem summenden Spektakel. Und eines haben alle Obstgehölze gemeinsam. Sie sind nützlich für Mensch und Tier.

Pflanztipp

Ein Obstbaum sollte sonnig stehen und genügend Platz für seine spätere Krone haben. Für die Befruchtung muss eine andere, geeignete Apfelsorte in der Nähe stehen. Bei Hochstämmen setzen die Äste erst in etwa 1,60 Meter Höhe an und lassen Platz für eine blütenreiche Blumenwiese oder Blütenstauden unter dem Baum. Ist der Garten für einen Apfelbaum zu klein, lohnt sich die Wahl eines Zierapfels. Der liefert zwar keine Tafeläpfel, bietet aber Pollen und Nektar für viele Insekten und später Früchte für Vögel und andere Tiere. Neben der Zeit von Oktober bis Mitte Dezember sind die Frühjahrsmonate März und April für die Pflanzung von Obstbäumen am besten geeignet.

Obstgehölze für Mensch und Biene

Stachelbeere (Ribes uva-crispa)


Der bis 1,50 Meter hohe Strauch gehört zu den Steinbrechgewächsen. Seine Wildform ist fast in ganz Europa verbreitet und ist bis nach Nordafrika und China zu finden. Der anspruchslose Strauch bevorzugt einen frischen nährstoff- und basenreichen Boden und erträgt Halbschatten. Seine Kultursorten liefern bis zu drei Zentimeter große, grünfarbige bis purpurrote Beeren, die im Juli/August geerntet werden können.

(Text Barbara Engelschall)

Stauden

Skabiose auf dem Wochenmarkt Foto: Stadt Wedel/Engelschall
Skabiose auf dem Wochenmarkt , Foto: Stadt Wedel/Engelschall
Staude des Monats Oktober / November

Helenium x culturum 'Kugelsonne'

Foto: Erich Luer
  • 4 bis 5 cm große Blüten
  • leuchtend, rein gelbe Blüten
  • bis zu 180 cm Wuchshöhe
  • für den hinteren Beetbereich geeignet
  • imposante, leuchtende Sorte

Die Sonnenbraut 'Kugelsonne' mit dem botanischen Namen Helenium erinnert durch ihr Aussehen der Blüten an die Sonne. Der Botaniker Carl von Linné hat ihr wegen ihrer prachtvollen Blüten, welche an fröhliche Sonnengesichter erinnern den Namen Helenium, in Anlehnung an Helios dem griechischen Sonnengott, gegeben.  Sie blüht ab Anfang Juni sehr reichblütig und überzeugt durch ihre imposante Wuchshöhe in Hochsommermonaten von bis zu 160 Zentimetern..

Die Sonnenbraut 'Kugelsonne' sorgt mit ihren hellen warmen Blütenfarben für eine fantastische Spätsommeratmosphäre im Garten. Die tellerförmigen gelben Strahlenblüten mit gelber kugeliger Mitte lieben einen vollsonnigen Standort und sollten zum Grundbestand eines Gartens gehören. In das Blumenbeet bringt die Sonnenbraut viel Farbe und lässt sich beliebig mit anderen Stauden kombinieren.

Wegen ihrer Vielseitigkeit eignet sich die Sonnenbraut für das Staudenbeet und als Schnittblume für die Vase als farbenfrohen Blumenstrauß. Sie eignet sich deswegen auch als ideales Geschenk zu besonderen Anlässen. Der ursprüngliche Heimatort der Sonnenbraut sind die weiten der nordamerikanischen Prärie und gedeiht deswegen an feucht und vollsonnigen Standorten besonders gut. Der Boden sollte locker, nährstoffreich und nicht zu trocken sein. Gerne auch etwas lehmig. Die Helenium x cult. 'Kugelsonne' ist eine winterfeste Gartenpflanze und daher sehr robust gegen winterliche Kälte.

Leuchtend bunte Geranien auf dem Balkon erfreuen unser Auge, für Bienen & Co sind sie hingegen nur wenig ergiebig. Auch an Fuchsien sind kaum Insekten zu beobachten. Die Pflanzen mit den langen, glockenförmigen Blüten stammen aus Südamerika und sind an die Bestäubung durch Kolibris angepasst.

Wer seinen Garten oder Balkonkästen und Pflanzkübel für die heimische Insektenwelt bepflanzen möchte, für den gibt es eine reiche Auswahl geeigneter Stauden. Zu den Pflanzenfamilien mit reichem Pollen- und Nektarangebot zählen die Lippenblütler. Bekannte Vertreter sind Mittelmeerkräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian. Beim Ernten der Küchenkräuter sollte man allerdings immer ein paar Triebe aussparen, damit die Pflanzen auch zur Blüte kommen. Auch die kugelförmigen Blüten des Schnittlauchs sind wahre Insektenmagneten. Einen weiteren Vorteil haben die Mittelmeerkräuter außerdem, sie sind überwiegend winterhart und müssen nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden.

Möchte man etwas mehr Blütenpracht in den Garten holen, sind  auch die Zierformen von Salbei  oder Lauch eine gute Wahl. Eine Faustregel, die für viele Zierformen von Wildstauden gilt. Exotische Pflanzen wie beispielsweise Fuchsien haben weniger heimische Interessenten. Bei der Auswahl der richtigen Stauden lohnt es sich in Gärtnereien oder auf Märkten einfach hinzuschauen. Meist ist es unübersehbar, auch welche Blüten die Insekten am meisten fliegen. Als alternatives Insektenparadies empfiehlt sich auch die Anlage einer eigenen Wildblumenwiese. Dafür reichen schon ein bis zwei Quadratmeter im Beet vor der Terrasse, ein Balkonkasten oder ein paar Blumentöpfe. Die Namen der Saatgutmischungen wie „Schmetterlingswiese“ oder „Wildblumenmischung für Wildbienen“ geben die Adressaten vor.

Pflanztipp

Für die Aussaat einer einjährigen Wildblumenmischung das Saatgut von Anfang März bis Mitte April aussäen. Samen nur auf offenen Böden ausbringen. Der Boden sollte locker und möglichst unkrautfrei sein. Zur besseren Verteilung das Saatgut 1:2 mit Sand strecken. Die Einsaatfläche im Anschluss mit einem Brett andrücken. Unter günstigen Bedingungen keimen die meisten Samen innerhalb von 2-4 Wochen. Während dieser Zeit darf die Fläche nicht austrocknen. Mit Blühbeginn ist nach etwa 8-12 Wochen zu rechnen. Mähen Sie im Herbst, entfernen Sie die trocknen Pflanzen und haken Sie die ausgefallenen Samen leicht in den Boden ein. Ein Großteil der Samen wird bereits wieder im Herbst neu keimen.

(Text Barbara Engelschall)

Insektenparadiese für Balkon und Terrasse

Lavendel (Lavandula angustifolia)


Der Echte Lavendel Lavandula angustifolia zählt zur Familie der Lippenblütler. Die Pflanze findet hauptsächlich Verwendung als Zierpflanze oder zur Gewinnung von Duftstoffen. Auch in der Küche finden die Blüten, wenn auch sparsam, Verwendung. Als Mittelmeerpflanze liebt die Art nährstoffarme und kalkhaltige Böden und einen sonnigen Standort. Wie viele andere Lippenblütler bieten die Blüten reichlich Nahrung für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge. Nacktschnecken machen hingen einen weiten Bogen um die Pflanze.

(Text Barbara Engelschall)

Eine Auswahl an Stauden für Ihren Garten

Agastache rugosa (Fuchsbesuch)

Foto: Erich Luer

Die blaue Duftnessel oder auch Koreanische Minze

Herkunft: Ostasien  
Farbe: hellblau  
Höhe: 60 - 75 cm

Blütezeit: Juli bis September

Standort: Sonne - Halbschatten

Eine Auswahl an Stauden für Ihren Garten

Angelica gigas

Foto: Erich Luer 

Der Rote Engelwurz oder Dreieinigkeitswurzel 

Herkunft: Japan
Farbe: rote Dolde
Höhe: 80 - 150 cm

Blütezeit: Juni bis August

Standort: Sonne/Halbschatten

Dies ist nicht die Arzneipflanze Angelica archangelica, auch Brustwurz genannt!

Eine Auswahl an Stauden für Ihren Garten

Bistorta amplexicaulis

Foto: Erich Luer

Der Kerzenknöterich

Herkunft: Wiesengründe des Himalaya
Farbe: rosa
Höhe: 30 - 80 cm

Blütezeit: Juli bis September

Standort: Sonne - Halbschatten

Einheimische Alternative: Polygonum bistorta - Der Wiesenknöterich

Eine Auswahl an Stauden für Ihren Garten

Echinacea purpurea

Foto: Erich Luer

Der Purpursonnenhut

Herkunft: Nordamerika
Farbe: rot
Höhe: 40 - 80 cm

Blütezeit: Juli bis September                 
  
Standort: Sonne

Eine seit langem bekannte medizinische Pflanze.

Eine Auswahl an Stauden für Ihren Garten

Eupatorium fistulosum

Foto: Erich Luer 

Der Gewöhnliche Wasserdost auch Kunigundenkraut genannt.

Herkunft: Europa
Farbe: weinrot
Höhe: 150 - 180 cm

Blütezeit: Juli bis September

Standort: Sonne - Halbschatten

Eine Auswahl an Stauden für Ihren Garten

Nepeta X faassanii

Foto: Erich Luer

Katzenminze

Herkunft: Kultur (Es handelt sich hierbei um eine Kreuzung) 
Farbe: lilablau
Höhe: 25 - 30 cm

Blütezeit: Juni bis September

Standort: volle Sonne und sommertrocken. An diesem richtigen Standort sind Katzenminzen sehr gesund und pflegeleicht.

Außer einem Rückschnitt nach der Blüte brauchen sie keine weitere Pflege. Sie kennen quasi keine Krankheiten und kaum Schädlinge.

Einheimische Alternative: Nepeta cataria (die Echte Katzenminze auch Katzenmelisse genannt)

Wildkräuter

Auch Kletten bieten Futter für Wildbienen Foto: Stadt Wedel/Engelschall
Auch Kletten bieten Futter für Wildbienen, Foto: Stadt Wedel/Engelschall

Die gelben Blüten des Löwenzahns leuchten in diesen Tagen auf vielen Wiesen und an Wegrändern, besonders wenn die Böden nährstoffreich sind. Im Garten ist er eher ein nicht so gern gesehener Gast, denn die Pflanze bildet unter ihrer Blattrosette eine lange, widerstandsfähige Pfahlwurzel aus und die Samen der „Pusteblume“ breiten sich mit ihren Fallschirmen gern in jede Gartenecke aus. Für Bienen sind die Löwenzahnblüten hingegen ein Schlaraffenland, denn sie produzieren reichlich Pollen und Nektar. Davon profitieren auch die Imker, denn 125.000 Blütenköpfchen ergeben ein Kilogramm Honig.

Es gibt auch zurückhaltendere Rasen- und Wiesenkräuter, die Insekten anlocken. Auf den Feuchtwiesen der Marsch zeigen sich in diesen Wochen die zarten, weiß bis hellvioletten Blütenstände des Wiesen-Schaumkrauts, häufig in Kombination mit den populären Schachblumen. Auch auf feuchten Rasenflächen siedelt sich das Schaumkraut gern an. Bei dieser Pflanzenart sind nicht nur Pollen und Nektar eine wichtige Futterquelle. Die Raupen des Aurorafalters ernähren sich von ihren Blütenblättern und Samenschoten. Der kleine weiße Schmetterling, bei denen das Männchen mit orangefarbenen Flügelflecken auffällt, zählt zu den frühjahrsaktiven Tagfaltern. Im Mai flattern Aurorafalter über die Wiesen, auf der Suche nach geeigneten Pflanzen zur Eiablage. Das sind neben dem Wiesen-Schaumkraut auch andere Kreuzblütler am Wegesrand, wie die Knoblauchsrauke oder das Einjährige Silberblatt. Für etwas mehr „Unkraut“ im Rasen und am Wegesrand braucht man sicher etwas Toleranz, aber Insekten nehmen es dankend an.

Wie kann man mehr Blütenvielfalt in den eigenen Rasen bringen? Mähen Sie ihren Rasen seltener oder sparen Sie Flächen zeitweise aus. Mit weniger Dünger und Pflege, stellen sich „Rasenbeikräuter“ dann meist von allein ein. Bei der Neuanlage von Rasen gibt es Alternativen zum einheitsgrünen Rollrasen oder zur Standard-Rasensaat. Samenfachbetriebe vertreiben nicht nur Saat für Wildblumenwiesen, sie bieten auch Samenmischungen für robustere Blumen- und Kräuterrasen an. Die den Gräsern beigemischte Arten wie Gänseblümchen, Schafgabe oder Habichtskraut sind bis zu einem gewissen Maß schnitt- und trittverträglich. Im optimalen Fall werden die Flächen drei- bis fünfmal im Jahr gemäht, so dass die Kräuter immer wieder zur Blüte kommen und reichlich Futter für Biene & Co bieten. Auch Heuschrecken finden hier geeignete Lebensräume

(Text Barbara Engelschall)

Mehr "Unkraut" im Rasen hilft Insekten

Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis)

Foto: Frank Röbbelen

Die Schaumkräuter zählen zur Familie der Kreuzblütler. Diese Pflanzenfamilie ist an den vier kreuzweise stehenden Blütenblättern zu erkennen. Kreuzblütler, zu denen auch Raps, Senf und Kohl zählen, enthalten Senfölglycoside, die den kresse- oder kohlartigen Geschmack ausmachen.

Das Wiesen-Schaumkraut blüht zwischen April und Juni auf nährstoffreichen Nasswiesen und in lichten feuchten Laubwäldern.

Die Pflanze bildet im ersten Jahr eine kleine Blattrosette und im zweiten Jahr einen verlängerten, beblätterten und Blüten tragenden Spross. Früchte sind kleine  Schoten, die sich bei Reife explosionsartig öffnen und die Samen herausschleudern. Die Pflanze breitet häufig  vegetativ aus. An den Fiedern der Grundblätter bilden sich, wenn diese auf feuchtem Boden liegen oder verletzt werden, kleine Ableger. Durch das Mähen können  diese auf der Fläche ausgebreitet werden.

Seinen Namen erhielt das Schaumkraut von Schaumzikaden. Diese scheiden an den Pflanzenstängeln ein weißes, schaumiges Sekret ab, in dem ihre Larven aufwachsen.  

Die jungen, nach Kresse schmeckenden Blätter können roh oder gekocht gegessen werden. Die Pflanze eignet sich gut für Wildpflanzengärten.  

(Text Barbara Engelschall)

Sie zählen zu den wichtigsten Bestäubern unserer Wild- und Kulturpflanzen überhaupt. Anders als ihre staatenbildende Verwandte – die Honigbiene – leben die meisten Wildbienen als Einzelgänger und sind für Menschen völlig ungefährlich. In Deutschland leben über  550 verschiedene Wildbienenarten. Im Hamburger Raum sind es etwa 250 Arten, einige von ihnen leben sogar in der Innenstadt. Wildbienen nisten im Boden, in Lehm- oder Kalkmörtelfugen alter Häuser, in Pflanzenhalmen oder morschem Holz. Jede Art hat ihre eigenen Vorlieben. Haben Wildbienen einen geeigneten Niststandort gefunden, legen sie eine Brutröhre aus mehreren Kammern mit  Wänden aus Lehm, Holzspäne oder Harz an. Ist das Kinderzimmer fertig, tapeziert das Weibchen es mit einem Sekret aus, das vor Nässe und Pilzbefall schützt. Dann legt es zusammen mit dem Pollenproviant ein Ei ab und verschließt die Kammer. Die Larve wächst heran, verpuppt sich und verlässt im folgenden Jahr als erwachsene Biene die Brutröhre. Wildbienen sind in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen, fast die Hälfte aller Arten ist mittlerweile gefährdet. Anders als Honigbienen werden sie nicht vom Menschen gefördert und zu neuen Futterquellen gefahren. Sie müssen damit vorlieb nehmen, was in Ihrer Umgebung noch an Blüten zu finden ist. Das ist in der immer intensiver genutzten Landschaft nicht mehr viel.

Ein wildbienenfreundlich gestalteter Garten oder auch ein Balkon können einen kleinen Beitrag für das Überleben der Wildbienen leisten. An erster Stelle ist ein Angebot geeigneter Futterpflanzen gefragt. Besonders heimische Wildstauden bieten ausreichend Pollen, Nektar und Nestbaustoffe. Deshalb unbedingt auch spontan wachsenden Wildkräutern eine Chance geben und nicht gleich ausreißen. Stimmt das Nahrungsangebot, lohnt es sich Nisthilfen anzubieten, denn in Städten ist mittlerweile fast jeder Quadratmeter asphaltiert und jede Ritze verfugt. Baumärkte bieten zahlreiche Insektenhotels an. Aber Obacht, nicht jedes Fabrikat ist zu empfehlen. Häufig sind die Durchmesser der Röhren zu groß oder die Nisthilfen für Wildbienen sind mit Unterschlupfmöglichkeiten für Ohrenkneifer und andere Nützlinge kombiniert. Und bei denen stehen Bienenlarven auf der Speisekarte.

(Text Barbara Engelschall)

Tür an Tür mit Wildbienen

Natternkopf (Echium vulgare)


Eine bei Wildbienen sehr beliebte Wildpflanze ist der auffällig blau blühende Gewöhnliche Natternkopf Echium vulgare. Seine Blüten erinnern an kleine Schlangenköpfe. Die attraktive Pionierpflanze wächst an sonnigen, humusarmen Ruderalstellen, gern an Bahn- und Hafenanlagen, und fällt im Juni auch im Straßenbegleitgrün an der B431 ins Auge. Wer Natternkopf in den Garten holen möchte, sollte einen eigenen kleinen Schutthaufen aus Mörtel und Steinen im Garten anlegen und entweder abwarten, welche Pflanzen sich hier von selbst einstellen oder auf Wildblumensaat spezialisierter Saatguthersteller zurückgreifen.

(Text Barbara Engelschall)

Als Material für eine Nisthilfe dient ein abgelagertes Stück Laubholz. Bohren Sie in Abständen von etwa 2 Zentimetern Löcher mit Durchmessern von 2-9 Millimetern in das Holz. Die Tiefe sollte 5-10 Millimeter betragen. Bohren Sie mehrmals hin und zurück, damit die Wände schön glatt werden und klopfen Sie die Sägespäne aus den Löchern. Abschließend die Eingänge mit Schleifpapier glatt schmirgeln und an einem sonnigen, regengeschützten Ort aufhängen. Sind die Löcher nach einiger Zeit mit einem Erdpfropfen verschlossen, hat hier eine Wildbiene für Nachwuchs gesorgt. Auch mit Bündeln von Bambusröhren oder Schilfhalmen lassen sich mit wenig Aufwand Nisthilfen herstellen. Am einfachsten ist es, einfach etwas Unordnung im Garten zuzulassen. Eine offene Bodenstelle, ein morscher Ast oder die abgeblühten Stängel einer Staude bieten ohne Zutun geeignete Quartiere für Wildbienen.

 (Text Barbara Engelschall)