Basketball: Wegen Überfüllung geschlossen

Fehlende Hallenzeiten zwingen SC Rist zu Aufnahmestopp

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Portrait der SC Rist-Vorsitzenden Andrea Koschek.
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Situation mit den Hallenzeiten wird immer brisanter: SC Rist-Vorsitzende Andrea Koschek. Foto: Manningeaux
Gut gefüllte Ränge bei Sportveranstaltung
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Gut gefüllt ist die Halle des SC Rist nicht nur bei Heimspielen auf den Zuschauerbänken - sondern immer mehr auch von den Teams beim Training

Die Jugendarbeit ist nicht nur der ganze Stolz des SC Rist, sondern schon immer die wohl wichtigste Säule der Vereinsarbeit. Doch es gibt eine deutliche Eintrübung: Der Vorstand sah sich veranlasst, einen Aufnahmestopp zu verhängen, da die meisten Jugend-Trainingsgruppen schlicht und ergreifend überfüllt sind (nur in W12 und W14 gibt es noch einige wenige Plätze) und die Einrichtung weiterer an fehlenden Hallenzeiten scheitert.

„Früher war es so, dass die Kinder vielleicht drei Monate warten mussten und dann wieder Plätze da waren. Aber diesmal ist es wirklich so, dass nur vereinzelte Kinder aufgenommen werden können, wenn andere aufhören. Das ist echt traurig“, sagt Andrea Koschek, die 1. Vorsitzende des SC Rist Wedel. „Das liegt einfach an den fehlenden Hallenzeiten, die wir ja schon seit 20 Jahren haben, aber es wird immer brisanter“, betont sie. Dass in Wedel dringender Bedarf für eine weitere Sporthalle besteht, darauf weist der SC Rist seit Jahren hin.

Wie groß das Basketball-Interesse der Kinder und Jugendlichen in und um Wedel ist, wird beispielhaft bei den Kleinsten deutlich: Die U8, die Rist-Trainingsgruppen für Mädchen und Jungen unter acht Jahren, umfasst 50 Kinder. Mehr geht nicht. Es gebe zwar eine Warteliste, aber die könne nur in der U8 im Januar und Juni „abgearbeitet“ werden, in den älteren Jahrgangsstufen muss der SC Rist die vielen Nachfragen (wöchentlich rund fünf) schweren Herzens mit Absagen beantworten. Vielen Jugendlichen werden damit die gesundheitlich und gesellschaftlich so bedeutsamen Vorzüge der Sportart Basketball vorenthalten.

Um zumindest dann und wann Abhilfe zu schaffen und den vielen Nachfragen wenigstens im Ansatz gerecht werden zu können, will der SC Rist jährlich zwei bis drei Aktionstage veranstalten, um Nichtmitgliedern in den Altersstufen U8 bis U14 die Möglichkeit zu bieten, Basketball unter fachlicher Anleitung zu erlernen und zu spielen.

Neben dem seit Jahren bestehenden Problem der fehlenden Hallenzeiten könnte ein weiteres auf den SC Rist und andere Vereine zukommen. Seitens Politik und Verwaltung bestehen Überlegungen, Nutzungsgebühren für Hallenzeiten zu erheben sowie Sportvereine in Form einer regelmäßigen Abgabe an der Begleichung von Strom- und Wasserkosten für die Nutzung weiterer städtischer Räumlichkeiten zu beteiligen. Das sind beim SC Rist die Geschäftsstelle sowie zwei Räume für Besprechungen, Schulungen und andere Veranstaltungen (Seminarraum und „Eck“).

Koschek: „Ich habe mit Verantwortlichen von anderen Vereinen gesprochen, die auch sagen: Das sind Sachen, die kein Verein aus der Portokasse zahlen kann. Wie soll das gehen? Denn das sind Kosten, die immer da sind, es ist ja keine einmalige Zahlung. Das kam immer wieder mal von der Politik, aber es war nie so konkret, wie es jetzt ist.“ Derartige Mehrkosten könne der SC Rist nicht abdecken, solche Zusatzkosten würden zu einer weiteren Erhöhung der Mitgliedsbeiträge führen müssen, so die Rist-Vorsitzende. „Als Vorstand sehen wir dieses sehr kritisch, da wir uns als Sportverein offen für alle sehen und nicht wollen, dass man sich den SC Rist nicht mehr finanziell leisten kann. Damit wäre die Integration durch Basketball gefährdet und wir eine weitere Sportart für Besserverdienende“, gibt Koschek zu bedenken. (Moritz Korff/SC Rist, 10.7.2023)

Letzte Änderung: 12.07.2023

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